Tourismuswelt
Sunday Press Kreditkarten-Gebühr bei der Swiss vor dem Aus
Erneut kommt es in einer europäischen Metropole zu einem Anschlag, wie die Sonntagszeitungen kurz vor Redaktionsschluss noch vermelden: Bei Angriffen in London sind am Samstagabend sechs Menschen ums Leben gekommen. Auf der London Bridge hat zunächst ein Lieferwagen eine Menschenmenge erfasst. Dann kam es am Borough Market zu einem weiteren Vorfall. Gegen 50 Personen wurden verletzt. Gemäss der Polizei handelt es sich um «Terrorvorfälle». Die drei mutmasslichen Täter wurden von der Polizei erschossen. Angaben zu allfälligen Schweizer Opfern lagen bis am Sonntagmorgen keine vor, teilt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.
Anpassung per 1. August?
Am meisten Reise- und Tourismus-relevante Beiträge sind heute in der «Sonntagszeitung» zu finden. Zwar beharre die Swiss noch auf Kreditkarten-Gebühren von bis zu 30 Franken pro Online-Buchung, laut Branchenkennern werde aber auch die Swiss bald einlenken müssen und die Gebühren streichen, schreibt die Zeitung. Die grossen Online-Händler wie Digitec und Microspot schaffen die Gebühren ab, dies sei ein Entscheid mit Signalwirkung. Zudem machen die Kreditkartenfirmen Druck gegen die erhobenen Gebühren und würden mit Bussen drohen.
«Per 1. August werden wir prüfen, ob eine Anpassung angezeigt ist», wird eine Swiss-Sprecherin zitiert. Kritisiert wird die Swiss im Artikel auch bezüglich der Darstellung der Gebühren, denn diese werden erst am Schluss der Buchung für den Kunden sichtbar – mit dem Vorteil für die Swiss, dass die Swiss-Tarife bei Preisvergleichen preiswerter erscheinen, als sie unter dem Strich sind.
Schweizer Hotelpreise fallen
Weiter berichtet die «Sonntagszeitung» über die Wiederaufnahme von Gesprächen bei den SBB und BLS. Beide Bahnunternehmen bestätigen, dass man wieder über eine Einigung bei der Vergabe der Fernverkehrskonzessionen rede. Die Verhandlungen waren im Streit abgebrochen worden. Ein möglicher Kompromiss sehe gemäss Verhandlungsinsidern so aus: Die BLS könne neu zu Fernverkehrsstrecken aufgewertete Verbindungen in den Jura behalten. Zudem dürften die Berner die von ihr gewünschte direkte Verbindung Interlaken-Basel erhalten. Verzichten müsste sie dagegen auf die Linie Interlaken-Zürich. Das Verhältnis zwischen SBB-CEO Andreas Meyer und BLS-Chef Bernard Guillelmon sei aber derart angespannt, dass die neuen Gespräche durch die Spitzen der beiden Verwaltungsräte aufgegleist werden mussten.
Zudem schreibt die «Sonntagszeitung» über fallende Preise bei Schweizer Hotels und Jugendherbergen und bezieht sich auf eine Umfrage der Hotelleriesuisse. 27 Prozent der Hotels hätten im vergangenen Winter die Preise gesenkt, nur 10 Prozent verlangten mehr als im Winter zuvor. Ein Drittel der befragten 350 Hotels hat beim Personal abgebaut. Wegen den fallenden Hotelpreisen kommen auch die Jugis unter Druck. «Wir sehen ein enormes Preisdumping seitens der Hotellerie und mussten im Herbst bereits nachziehen», sagt Fredi Gmür, Chef der Schweizer Jugendherbergen.
«Es lohnt sich, gute OTA zu konsultieren»
Bei einem Artikel im «Sonntagsblick» dürften die Hoteliers auch nicht gerade in Jubel ausbrechen. Bald schon jedes zweite Hotelzimmer wird über Online Travel Agencies (OTA) gebucht, wo die Hoteliers deftige Kommissionen abliefern müssen. Und der Artikel beschreibt, wie einfach es ist, online auf dem Handy zu buchen. Wirschaftsprofessor Jürg Stettler von der Hochschule Luzern wird zitiert: «Es lohnt sich ganz klar, im Vorfeld eine gute OTA zu konsultieren. Inzwischen haben sich die Tools zu effizienten Informations- und Buchungsinstrumenten entwickelt. Sie sind sehr schnell, bequem und bieten eine hohe Transparenz.» Zudem sei in neun von zehn Fällen die Lösung attraktiver als eine Buchung über die Webseite eines Hotels. Wenn er jedoch längere Zeit in einem Hotel absteige, buche er immer direkt. Das sei persönlicher – und persönlicher werde man dann bedient.
«Allein stehende Frauen geben mehr Geld für ihre Ferien aus»
In einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» äussert sich der CEO von Hotelplan Suisse, Kurt Eberhard, ausführlich zum aktuellen Befinden. Nach einem guten Start ins aktuelle Geschäftsjahr seien die Voraussetzungen gut für weiteres Wachstum. Zum Thema Akquisitionen sagt er: «Die sind für uns stets ein Thema. Es liegen Dossiers auf meinem Tisch. Aber eine Firma muss auch wirklich zu uns passen.»
Zudem ortet Eberhard bei einem Segment stärkeren Zulauf: «Singles sind für uns eine wichtige Kundengruppe. Es gibt zahlenmässig immer mehr.» Und er stelle fest: «Allein stehende Frauen geben in der Regel mehr Geld für ihre Ferien aus als Männer und sind erst noch online affiner.» Weiter äussert er sich über die künftige Ausstattung in den über 100 Filialen: «Es wird noch mehr Technik geben. Den ersten Schritt haben wir mit den VR-Brillen ja bereits getan. Bis Ende Jahr sollte jedes Reisebüro mit diesen Brillen ausgestattet sein.» Wer zu Hause im Internet ein Angebot gefunden habe, das ihn interessiert, aber noch nicht völlig in seine Reisepläne passt, soll ohne Probleme in einem Hotelplan-Reisebüro die Diskussion fortsetzen können.
Lieber in die Ferne fahren oder zu Hause bleiben?
Eine Anleitung darüber, wie man glückliche Ferien verbringt, ist in der «Sonntagszeitung» zu finden. Aktiv sein oder faulenzen? Geben Sie sich bei den nächsten Ferien einen Tritt in den Hintern, lautet die Devise. Gemäss der Glücksforschung machen jene Tätigkeiten zufrieden, die etwas abverlangen. Eine mehrstündige Wanderung zum Beispiel oder ein Ausflug, für den man in aller Herrgottsfrühe aufstehen muss, lautet die Anleitung. Lieber in die Ferne fahren oder zu Hause bleiben? Wie viele Tage soll man idealerweise verreisen? Alle Ferienwochen am Stück oder aufs Jahr verteilt? So lauten die weiteren Fragen, die im Artikel erörtert werden.
In den Reiseteilen der Sonntagspresse sind zudem einige schöne Geschichten zu finden. Die «Sonntagszeitung» hat das Amsterdamer Hotel Hans Brinker besucht, das sich selber als das «schlechteste Hotel der Welt» bezeichnet und titelt: Charme eines Luftschutzbunkers. Weiter hat die Zeitung Hongkong besucht und begab sich auf kulinarische Entdeckungstour durch Freiluftmärkte und Strassenrestaurants.
Die Zentralschweiz am Sonntag bereiste Apulien: «mehr als ein Geheimtipp». Auch die «NZZ am Sonntag» besuchte den Stiefel und beleuchtet Matera und eindrückliche Unterkünfte in Grotten. Bemerkenswert ist auch ein Buchtipp in der «Sonntagszeitung»: «Archiflop». Das Buch beschreibt die spektakulärsten Ruinen der modernen Architektur, die auch Reisende in den Bann ziehen dürften – etwa das Ryugyong-Hotel in Pyongyang.