Tourismuswelt

Sunday Press Schweizer Flughäfen und Airlines bereiten sich auf «Laptop-Bann» vor

Die Schweizer Flughäfen wappnen sich zusammen mit den Airlines und den Abfertigungsfirmen für sämtliche Varianten - Die «SonntagsZeitung» kürt das Schweizer Hotel des Jahres - Die Swiss feiert unbemerkt ihr 15-jähriges Bestehen.

Die «SonntagsZeitung» will von mehreren gut informierten Quellen aus dem Zürcher und dem Genfer Flughafen erfahren haben, dass Schweizer Flughäfen und Airlines für den Ernstfall des «Laptops-Banns» drei Szenarien vorbereitet haben, die aktuell diskutiert würden:

  • Der Laptop-Bann trifft nur Personen mit Pässen aus der Türkei, Ägypten, Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudiarabien, Marokko, Katar und Jordanien. Für Direktflüge aus diesen Ländern in die USA gilt er bereits seit zwei Monaten.
  • Das Verbot gilt für alle Passagiere, die aus diesen acht Ländern kommend über Europa in die USA fliegen - unabhängig von ihrer Nationalität.
  • Die Sperre gilt für sämtliche Passagiere auf allen Flügen von Europa nach Amerika.

Besonders betroffen wäre im Fall der Fälle die Swiss mit rund 70 USA-Flügen wöchentlich ab Zürich und Genf. Die Kosten könnten noch nicht abgeschätzt werden, «bei einer Ausweitung auf alle Fluggäste kann man von einem substanziellen Betrag ausgehen», wird Swiss-Sprecherin Karin Müller zitiert. Der Flughafen Zürich, von wo aus jede Woche 127 Flüge von fünf Fluggesellschaften in die USA abheben, wisse noch nicht, wie die Infrastruktur angepasst werden müsste. Der Geschäftsführer des Branchenverband International Air Transport Association (Iata), Alexandre de Juniac, bezeichnet das Verbot als «keine langfristig akzeptable Lösung.» Das Verbot würde sich finanziell vor allem auf Airlines und Passagiere auswirken. Der Verband schätzt die zusätzlichen Kosten für die Fluggäste auf eine Milliarde Dollar pro Jahr. Noch ist der Entscheid von Trumps Regierung aber nicht gefallen. 

Ein anderer Artikel widmet sich dem neu eröffneten 25hours Hotel in Zürich, das nicht nur ein Ort für Reisende sein, sondern auch die urbanen Kreativen anziehen wolle. Im Reiseteil wird Monaco beleuchtet und man erfährt, dass «die Investition in eine Jacht ein Zehntel des Gesamtvermögens des Besitzers nicht übersteigen sollte.»

Waldhaus Sils ist Schweizer Hotels des Jahres

Zum 16. Mal präsentiert die «SonntagsZeitung» das grosse Rating der besten Häuser der Schweiz. Hotelexperte Karl Wild hat dafür gemeinsam mit Spezialisten aus Hotellerie und Tourismus sowie Vielreisenden Hotels mit mindestens 12 Zimmern und eigenem Restaurant besucht und bewertet. Das über 100-jährige Waldhaus Sils im Oberengadin wurde dabei zum «Schweizer Hotel des Jahres 2017» gekürt.

Hotelier des Jahres ist Diego Glaus vom Albergo Losone. Heiko Nieder (The Dolder Grand) ist Koch des Jahres, Cristina Bally (Les Trois Rois) Concierge des Jahres. Bestes Ferienhotel ist für ein weiteres Jahr das Eden Roc in Ascona. Das Grand Resort Bad Ragaz bleibt bestes Wellnesshotel, The Dolder Grand bestes Stadthotel, das Albergo Losone bestes Hotel für Familienferien. In der Kategorie mit den besten Nice-Price-Ferienhotels (Doppelzimmer mit Frühstück für unter 275 Franken) holt sich das Walliser Hotel Pirmin Zurbriggen Platz eins zurück.

16 Neue schafften erstmals den Sprung ins Rating oder meldeten sich zurück. Darunter das Waldhaus Flims, Ultima Gstaad, Huus Gstaad, Piz Buin Klosters, Deltapark Thun, Savoy Lausanne, Storchen Zürich oder die Frutt Family Lodge. 

In der Beilage encore! erfährt man, welches die zehn schönsten Flughäfen der Welt sind: Gewinner ist der Flughafen Mumbai vor dem Flughafen Madrid Barajas und dem Bao’an-Shenzhen Airport in China. Platz zehn belegt der Flughafen Hamad in Doha.

Die Chinesen sind grösster Aktionär bei Dufry

Die Besitzverhältnisse in der Dufry-Gruppe, die Ladengeschäfte in unzähligen Flughäfen betreibt, haben sich in den letzten drei Wochen grundlegend verändert, ist in der «NZZ am Sonntag» zu lesen. Die chinesische HNA-Gruppe sei mit fast 21% zum grössten Aktionär von Dufry aufgestiegen, dies nachdem HNA jüngst mit Milliardeneinsatz die ehemaligen Swissair-Töchter Swissport, SR Technics und Gategroup übernommen hat. Am Freitag verkündete zudem der Genfer Luxusgüterkonzern Richemont, dass er mit 5% bei Dufry eingestiegen sei. Ist das Ganze ein Abwehrdispositiv gegen die expansionshungrigen Chinesen, der Anfang eines Bieterkampfes oder ein rein finanzielles Investment, fragt sich der Autor. Richemont lässt verlauten, dass man sich mit der Beteiligung den Zugang zu guten Standorten sichern wolle. Der Autor schreibt weiter, dass eine chinesische Übernahme von Dufry ein logischer Schritt wäre, «weil damit eine vierte ehemalige Swissair-Gesellschaft in HNA aufgehen würde: Dufry akquirierte bereits 2014 die einstige Swissair-Tochter Nuance.» Dufry trete an Flughäfen unter zahlreichen Marken auf (Dufry, Nuance, Hudson, World Duty Free usw.) und habe dank aggressiver Expansionsstrategie den Umsatz innert nur fünf Jahren von gut 3 auf fast 8 Mrd. Franken erhöht.

Deutschland hat von der EU-Kommission grünes Licht für die Einführung einer Autobahngebühr bekommen. Nun könne sich auch Bundesrätin Doris Leuthard, die Vorsteherin des Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), vorstellen, ein Gebührensystem nach deutschem Vorbild in der Schweiz zu installieren, schreibt die «NZZ am Sonntag». Damit müssten Autofahrer aus dem Ausland auf Schweizer Strassen mehr bezahlen als dies bislang mit dem Vignetten-System der Fall war. Erst wolle man aber abwarten, ob Österreich wie angekündigt am Europäischen Gerichtshof gegen Deutschland klagen wolle.

Zum aktuell diskutierten  Ausbau des Bahnnetzes, äusserten sich nun auch die SBB. Bis 2035 wolle man das Angebot vereinfachen und den Ausbau stark auf die nachfragestarken Verbindungen zwischen den Zentren ausrichten, erfährt man in der «NZZ am Sonntag». Der Güterverkehr solle so weit wie möglich auf Nebenzeiten verlagert werden. Von Luzern her sollen dann keine direkten Züge mehr durch den neuen Gotthardtunnel ins Tessin geführt werden. Der Bund zeigt sich wenig begeistert von dieser Idee, man befürchte, «dass die SBB primär dort ausbauen will, wo sie selber Geld verdient, und nicht dort, wo der Gesamtnutzen am grössten ist.»

Ruag eckt mit Dornier-Programm an

Ausserdem ist zu lesen, dass das Dornier-Programm der Ruag bereits zum dritten Mal in kurzer Zeit in die Schlagzeilen gerät. Die indische Gesellschaft Tata Advanced Systems Limited (TASL) erhebt schwere Vorwürfe gegen Ruag: 25 Millionen Schaden soll dem indischen Hersteller von Flugzeugteilen entstanden sein. Es handle sich um die Produktion von Teilen für das Propellerflugzeug Dornier 228, deren Haupt-Strukturen die Ruag in Indien herstellen lässt. Laut dem Lieferanten würden Dokumente fehlen und Rechnungen nicht bezahlt werden. Die Ruag weist die Vorwürfe entschieden zurück. Ende März intervenierte Venezuela: Der Staat hatte 2013 Dornier-Flugzeuge bestellt. RUAG schulde Venezuela angeblich Güter und Leistungen für 27,5 Millionen Franken. Und auch die japanische Fluggesellschaft NCA ärgerte sich über das Schweizer Unternehmen: Eine von der Ruag ausgelieferte Dornier-Maschine musste vorläufig am Boden bleiben, weil Mängel an den Flügeln festgestellt worden waren.

Im Reiseteil der «NZZ am Sonntag» ist Wander-Kolumnist Heinz Staffelbach elf Tage durch die Wüste Marokkos marschiert. In einer Gruppe von neun Personen inklusive neun Dromedare. Durch die Hitze schwollen seine Füsse an, was die gut eingelaufenen Wanderschuhe unbequem machte. Mit Sandalen und dicken Wandersocken liess es sich dann aber gut vier bis fünf Stunden täglich durch Sand gehen. Zufrieden und eins mit sich kehrte Staffelbach schliesslich nach Hause zurück.

Swiss lässt Geburtstagsparty sausen

Im «Sonntagsblick» wendet sich SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer mit einer Postkarte an den Direktor von Schweiz Tourismus, Jürg Schmid. Nach 18 Jahren im Amt will er sich mit 55 Jahren selbständig machen und das Präsidium von Graubünden Ferien übernehmen. Die Politikerin sieht seinen Rücktritt als «Chance für eine Neuorientierung der Schweizer Tourismuspolitik.» Sie findet, dass die Pflege der europäischen Gäste  - jahrzehntelang das Rückgrat des Schweizer Tourismus - wichtiger gewesen wäre, auch wenn die chinesischen Individualgäste «vielleicht der Zukunftsmarkt» seien. Die günstige Wintercard von Saas-Fee habe Schmid totgeschwiegen und statt teuren Imagekampagnen hätte Schmid eine kostenlose Buchungsplattform, die es mit Booking.com aufnehmen kann, lancieren sollen.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat am 1. April die Swiss ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert. Ursprünglich sei ein Event für die Bevölkerung im Gespräch gewesen, schreibt der «Sonntagsblick» dazu und weiss: Am Ausbleiben der Feier sind die neuen Flugzeuge Schuld. Wie die Medienstelle der Swiss schreibt, habe man «aufgrund der diversen grossen Anlässe in den letzten beiden Jahren im Rahmen der C-Series- und Boeing- 777-Einflottungen auf einen Event verzichtet», ist im Artikel zu lesen. Für Swiss-Fans solle es aber Ende dieses Jahres ein Buch zum Jubiläum geben.  

Hotel Bergsonne auf dem Rigi steht zum Verkauf

Die Besitzer des Hotels Bergsonne wollen ihren Betrieb verkaufen, schreibt die «Zentralschweiz am Sonntag». Dies, weil sich in der Familie niemand finden lässt, der das Gastrounternehmen weiterführen will. Besitzer Willy Camps sagt: «Wir stehen nicht unter Zeitdruck. Bei der Bergsonne handelt es sich um ein Lieb­haberobjekt, wofür sich auch die Käuferschaft begeistern muss.» Das Hotel verfügt über 15 Zimmer. Das gesamte Grundstück deckt eine Fläche von knapp 3200 Quadratmetern ab. Die Lage auf der Rigi ist exklusiv. Die Sicht in die Alpen, auf den Vierwaldstätter- und den Sarnersee lässt keine Wünsche offen.

Die Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG muss die Masten der Luftseilbahn aufgrund der verschärften Seilbahnverordnung verstärken. «Die Arbeiten kosten insgesamt rund 1,2 Millionen Franken», sagt Sepp Odermatt, Geschäftsführer des Utnernehmens. Zwar erstrecke sich das ganze Projekt über vier Jahre, aber «die Gesamtplanung und die beiden Masten, die wir schon verstärkt haben, machen rund 75 Prozent der Kosten aus», erklärt er. Nicht sehr hilfreich war für das Unternehmen die vergangene Wintersaison mit Schneemangel im Dezember und Regenwetter im Frühling. «Wir liegen trotzdem nur 1 Prozent unter dem Vorjahr, aber dieses war ja auch nicht sehr gut», sagt Odermatt, der nun auf eine starke Sommersaison hofft.

Im Reiseteil wird dem Leser Norwegens drittgrösste Stadt, Trondheim, näher gebracht. Die beliebte Studentenstadt, die auch Anlegestelle der Schiffe der Hurtigruten ist, biete ein grosses Kulturangebot sowie zahlreiche neu eröffnete Restaurants in der Innenstadt. Das Aostatal, die kleinste Region Italiens, wird ebenfalls beleuchtet: Eingebettet zwischen Viertausendern warte das abgeschiedene Tal mit geschichtsträchtigen Orten und Köstlichkeiten auf.

Kühe machen Strand von Korsika unsicher

Auch zwei kuriose Meldungen kursieren in den Sonntagsmedien. Die «NZZ am Sonntag» berichtet von einem Plastiksack mit Mondstaub vom ersten Apollo-Flug, der am 20. Juli bei Sothebys versteigert wird. Wer mitbieten will, muss tief in die Tasche greifen: 2 bis 4 Millionen Dollar soll der Mondstaub wert sein, der Neil Armstrong 1969 auf der Apollo-11-Mission eingesammelt hat.

Nicht ganz ungefährlich ist im Moment der Strand Mare e Sol in Coti-Chiavari auf Korsika: Kühe haben dort ihre Sommerresidenz bezogen – und verteidigen ihr Revier notfalls. Obwohl die Kühe seit rund 40 Jahren hierherkommen und Schilder auf die Gefahr hinweisen, ist diese Woche eine Touristin von den Tieren angegriffen worden. Sie musste mit Verletzungen im Gesicht ins Spital gebracht werden, schreibt die «Zentralschweiz am Sonntag».

(LVE)