Tourismuswelt

Der neue oberste Touristiker der Welt ist bislang in der Tourismuswelt wenig bekannt. Im aktuellen Job ist er Botschafter Georgiens in Spanien. Bild: spain.gov

Ein Georgier wird oberster Touristiker

Im Rennen um den Generalsekretärsposten der UNWTO hat Zurab Pololikashvili das Rennen gemacht. Er muss aber noch bestätigt werden.

Taleb Rifai, der jordanische Generasekretär der Welttourismusorganisation der UNO (UNWTO), tritt Ende Jahr ab. Im Rennen um seine Nachfolge hatten sich im Verlauf der letzten Monate sechs ernsthafte Kandidaten herauskristallisiert; durch das freiwillige Ausscheiden von Alain St. Ange (Tourismusminister der Seychellen) vor wenigen Tagen waren es zuletzt noch fünf. Im Rahmen der 105. Versammlung des Exekutivrats der UNWTO in Madrid wurde nun am vergangenen Freitag der Georgier Zurab Pololikashvili für den Posten ab 1.1.2018 nominiert. Die 250 Vertreter aus 59 Ländern zogen ihn dem Tourismusminister von Simbabwe, Walter Mzembi, vor. Mzembi hatte zwar die erste Runde gewonnen, unterlag jedoch in der Stichwahl.

Pololikashvili ist aktuell Botschafter Georgiens in Spanien. Der Premierminister Georgiens hatte sich im Vorfeld der Wahl öffentlich für ihn stark gemacht. Es ist das erste Mal, dass ein Georgier ein wichtiges öffentliches Amt innerhalb der UNO leitet. Pololikashvilis Wahl wurde dennoch in diversen Medien kritisiert: In Afrika vor allem, weil mal wieder kein Afrikaner zum Zug kam. In anderen Medien aber vor allem, weil wenig zur Person Pololikashvili bekannt ist, er sich den Medien fast nie stellt und auch nach seiner Wahl einer Pressekonferenz fernblieb. Ausserdem soll er des Englischen nicht besonders gut mächtig sein. Rifai erklärte, dass bei der Bewerbung um den Posten keine öffentliche Kampagne notwendig sei. Es gehe viel mehr um «Charakter und Vision» des Kandidaten. Wobei die Plattform der meisten Kandidaten dieselbe war: Reformen der UNWTO und Fokus auf Nachhaltigkeit.

Zurab Pololikashvili muss an der UNWTO-Generalversammlung im September in Chengdu (China) noch im Amt bestätigt werden.

(JCR)