Tourismuswelt

Schweizer sind gegenüber Einheimischen besonders offen - mit anderen Schweizern reden sie hingegen nicht gern. Bild: Fotolia.

Schweizer sprechen in den Ferien nicht gerne mit anderen Schweizern

Eine Umfrage von momondo untersucht das Reiseverhalten von Schweizer Touristen im Vergleich zu anderen Nationen.

Die Online-Reisesuchmaschine momondo.ch hat basierend auf einer Umfrage in mehreren Ländern untersucht, welche Nationen in den Ferien ähnlich ticken wie die Schweizer. Von diesen geben 43 Prozent an, dieses Jahr ans Meer reisen zu wollen. Damit ist der Strand mit minimalem Vorsprung auf Städtetrips das beliebteste Schweizer Ferienziel. Gleichgesinnt sind uns Australier, Kanadier, Norweger, Belgier und die Bürger aus Schweden.

Noch Wasserverrückter sind die Deutschen und Österreicher: Mit den «Wasserratten» unter den Touristen können sie aber trotzdem nicht mithalten: Bei den Brasilianern (74 Prozent), Italienern (70 Prozent) und Rumänen (69 Prozent) verbringt die klare Mehrheit die Ferienzeit am Strand. Ein anderes Verhalten zeigen Dänen und Finnen, wie Natalie Stein, momondo Sprecherin Schweiz, feststellt: «Touristen dieser Länder bevorzugen Städtetrips oder verbringen ihre Freizeit gerne im eigenen Sommerhaus.»

Nur die Briten buchen noch früher als die Schweizer

Schweizer planen gerne im Voraus, nur 23 Prozent buchen ihre Flüge weniger als 30 Tage vor dem Abflug, 34 Prozent fixieren ihren Flug sogar mehr als vier Monate vor Ferienbeginn. Österreicher, Deutsche, Dänen, Norweger und die Schweden buchen zu ähnlichen Zeitpunkten. Noch vorausschauender sind nur die Briten: 42 Prozent buchen mehr als vier Monate vor dem Abreisetermin.

Spontaner sind die Südländer: Viele Türken (44 Prozent), Italiener (38 Prozent) und Spanier (37 Prozent) buchen ihre Flüge maximal einen Monat vor Abflug. Natalie Stein ergänzt: «Spitzenreiter in Sachen Spontanität sind Chinesen. 81 Prozent sagen, dass sie den Flug maximal 30 Tage vorher buchen.»

Zwei Drittel der Schweizer übernachten am liebsten im Hotel

Egal aus welchem Land, in einem Punkt sind sich alle Touristen einig: Das Hotel ist die bevorzugte Unterkunftsart. Dennoch gibt es starke Unterschiede. Während knapp zwei Drittel der Schweizer am liebsten in Hotels übernachten, sind es in Holland, Russland und Polen weniger als 50 Prozent und in Frankreich sogar nur 31 Prozent. «Viele Franzosen setzen auf Apartments, kommen bei Familienmitgliedern unter oder gehen auf den Campingplatz», sagt Stein.

Schweizer sprechen gerne mit Einheimischen, aber nicht mit anderen Schweizern

Besonders weltoffen sind die Schweizer: Fast zwei Drittel bevorzugen den Kontakt mit Einheimischen, weniger als ein Drittel will in den Ferien nicht mit anderen Schweizern sprechen.

Noch offener gegenüber der lokalen Bevölkerung sind nur Italiener, Portugiesen und Brasilianer. Anders ticken die Belgier, Niederländer und Chinesen: nur knapp die Hälfte sucht den Kontakt zu den Einheimischen. Nichts gegen einen Schwatz mit Landsleuten haben die Chinesen, Rumänen, Russen und Norweger. Rund die Hälfte der Touristen aus diesen Ländern freut sich, in den Ferien ein Gespräch in ihrer Muttersprache führen zu können.

Das Internationale Umfrageinstitut CINT hat im Auftrag von momondo insgesamt 24'700 Personen aus 23 verschiedenen Ländern zu ihrem Reiseverhalten befragt. In der Schweiz haben 995 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren teilgenommen.

(LVE)