Tourismuswelt

China führt unverändert die Liste der weltweit grössten Tourismusquellmärkte an. Davon profitiert auch die Schweiz, hier im Bild eine chinesische Touristin auf dem Jungfraujoch. Bild: TN

Touristen haben 2016 weltweit 4% mehr ausgegeben

Der Appetit auf Reisen ist auch in den aktuell krisengeschüttelten Zeiten nicht abgebrochen.

Der jüngste «World Tourism Barometer» der UNO-Welttourismusorganisation (UNWTO) zeigt ein überraschend positives Bild der Lage im globalen Tourismus. Trotz der politischen Krisen weltweit und einer Tendenz, eher wieder Mauern aufziehen zu wollen statt Grenzen zu öffnen, haben sich die weltweiten Ausgaben der internationalen Touristen im letzten Jahr um 4% erhöht. Dies widerspiegelt auch das weltweite Wachstum der Ankünfte internationaler Touristen um 4%.

China an der Spitze

China bleibt wie seit 2012 unverändert der wichtigste Quellmarkt im weltweiten internationalen Tourismus. Total 135 Millionen Chinesen unternahmen 2016 eine Reise ins Ausland, dabei gaben sie 261 Milliarden Dollar aus (+11 Milliarden, oder +6% gegenüber Vorjahr). Grösste Profiteure des anhaltenden Wachstums des chinesischen Outbound-Markets waren laut UNWTO Japan, Korea und Thailand, aber auch die USA.

In Bezug auf die totalen Tourismusausgaben waren weitere Länder aus Asien und Ozeanien tonangebend. So erhöhten Reisende aus Südkorea und Australien im Gleichschritt ihre Tourismusausgaben um 8% auf total 27 Milliarden Dollar.

Zweitgrösster Touristen-Quellmarkt blieben aber die USA. US-Touristen gaben 2016 rund 122 Milliarden Dollar aus; die Anzahl international Reisender aus den USA wuchs um 8% auf über 74 Millionen. Demgegenüber stagnierte Kanada, mit 31 Millionen Reisenden (-3%) und 29 Milliarden Dollar Ausgaben (+0%).

Starke Europäer

In den Top-10 gibt es vier europäische Staaten. Auf Rang 3 der weltweit grössten Outbound-Märkte liegt Deutschland (81 Milliarden Dollar, +5%), und auf Rang 4 Grossbritannien (64 Milliarden Dollar, +7%), wobei die letzte Zahl angesichts des Einbruchs des Pfunds überraschen mag. Die Zahlen für 2017 werden die Brexit-Auswirkungen vermutlich klarer widerspiegeln. Frankreich folgt auf Platz 5 mit Ausgaben von 41 Milliarden Dollar (+7%). Die Schweiz figuriert bei den Gesamtausgaben natürlich nicht in den Top-Ten, dürfte aber bei den Pro-Kopf-Ausgaben weiterhin einen Spitzenplatz einnehmen.

Das sind die Wachstumsmärkte

Unter den 50 grössten Märkten in Bezug auf internationale Tourismus-Ausgaben haben neun Märkte zweistelliges Wachstum hingelegt: Vietnam (+28%), Argentinien (+26%), Ägypten (+19%), Spanien (+17%), Indien (+16%), Israel und die Ukraine (je +12%), Katar und Thailand (je +11%). Negatives Wachstum gab es vor allem in Russland und Brasilien, was die UNWTO auf die Wirtschaftsschwäche dieser wichtigen Rohstofflieferanten-Länder zurückführt.

Die UNWTO-Übersichtsgrafiken gibt es her:

(TN)