Tourismuswelt

Nachhaltige Ressourcen-Bewirtschaftung und organisches Essen sind in der Hotelbranche aufgrund vermehrter Kundennachfrage immer wichtiger. Bild: Neslihan Gunaydin/Unsplash

«Earth Day»: Zeit, um über nachhaltiges Verhalten als Tourist nachzudenken

Tourismus ist völkerverbindend, kann aber auch verschmutzen und zerstören. Worauf achten umweltbewusste Reisende?

Am Samstag, 22. April wird weltweit der «Earth Day» begangen. Der Tag, an dem Bewusstsein für ökologische Themen geschaffen werden soll, wird zum bereits 47. Mal «gefeiert». Viele werden den Tag so nicht wahrnehmen, viele dagegen machen sich ernsthafte Überlegungen zu ihrem ökologischen Fussabdruck oder zu Nachhaltigskeits-Themen.

Auch der Tourismus sollte sich vermehrt mit solchen Themen befassen. Zumal dieses Jahr von der UNO zum «International Year of Sustainable Tourism» deklariert wurde.  Eine Firma, die sich hierzu schon Gedanken gemacht hat, ist Booking.com. Das niederländische Hotelbuchungsportal hat anhand von Kundenbefragungen einen «Sustainable Travel Report» zusammengestellt. Die Grundfrage: Wie wichtig sind ökologische Themen bei der Wahl eines Hotels und worauf würden Kunden allenfalls verzichten, um den ökologischen Fussabdruck zu verbessern?

Das Wichtigste vorneweg: «Eco-friendly» ist nicht mehr ein Schmuddelbegriff, sondern etwas, was Kunden aktiv suchen. Gaben im letzten Jahr noch 34% der Befragten an, mindestens ein Mal pro Jahr in einem «grünen» oder nachhaltig operierenden Hotel zu nächtigen, so sind es bei der diesjährigen Erhebung bereits 65%. Durchschnittlich geben 68% der Befragten an, dass sie ein «eco-friendly» Hotel eher buchen würden als ein herkömmliches Hotel, wobei des vor allem bei Chinesen (93%), Brasilianern (83%) und Spaniern (80%) wichtig zu sein scheint.

Ganze 79% machen sich offenbar Gedanken darüber, wie sie auch beim Transport ökologischer vorgehen können, etwa indem versucht wird, als Transportoption innerhalb einer Stadt mehr auf ÖV oder auch mehr auf Gehen/Biken zu setzen. Immerhin 18% gaben an, weniger fliegen zu wollen. Das ist eine deutlich höhere Zahl als die 1%, welche weltweit beim Kauf eines Flugtickets einen Zusatzbetrag für Carbon-Offsetting-Programme bezahlen.

Damit könnten Hotelgäste am ehesten leben, um die Umwelt zu schonen

  • Energiesparende Lichtquellen (94%)
  • Air-Conditioning, das nur beim Aufenthalt im Zimmer läuft (89%)
  • Wassersparende Duschköpfe (80%)
  • Rezykliertes WC-Papier (79%)
  • Weniger Erneuern/Austauschen von Toilettenartikeln (79%)
  • Weniger Erneuern/Austauschen von Badetüchern und Servietten (75%)
  • Höhere Kosten für Nahrungsmittel, aufgrund lokaler Produktion (64%)

Top-Gründe, warum Reisende nachhaltige Hotels auswählen

  • Um den eigenen ökologischen Abdruck zu verringern (52%)
  • Um mehr locale Erlebnisse zu habenThey provide a more locally-­‐relevant experience – 36%
  • Weil das Hotel die lokale Wirtschaft und die EInheimischen besser einbezieht (31%)
  • Weil das Hotel mehr lokal produzierte/organische Nahrungsmittel anbietet (30%)
  • Weil dieser neue Trend im Hotelsektor mal ausprobiert werden will (24%)

Worauf am meisten geachtet wird, wenn nach «eco friendly» gesucht wird

  • Solarenergie-Nutzung (67%)
  • Nachhaltige Wasserbewirtschaftung (43%)
  • Low­‐Flow-Duschen und –Toiletten (36%)
  • Organische Mahlzeiten-Optionen (31%)
  • Recyclingmöglichkeiten im Zimmer (29%)

Und, worauf achten Sie und worauf würden Sie verzichten?

(JCR)