Tourismuswelt

Der Schweizer Spitzenkoch Daniel Humm führt in New York das erfolgreiche Restaurant «Eleven Madison Park». Bild: Instagram Daniel Humm.

Das beste Restaurant der Welt gehört einem Schweizer

Linda von Euw

Jetzt ist es offiziell: Im New Yorker «Eleven Madison Park» speist man am besten. Gekocht wird dort vom Schweizer Spitzenkoch Daniel Humm, bei dem auch die Travelnews-Redaktorin schon gegessen hat.

Was für Schauspieler die Oscars sind, ist für Starköche die San-Pellegrino-Liste, «The World’s 50 Best Restaurants». Eine Jury, bestehend aus 1000 Köchen, Fachautoren und anderen Experten aus aller Welt, kürt seit 2002 jährlich die besten Restaurants der Welt. Dieses Jahr wurden die Gewinner in Melbourne verkündet. Auf Platz 1: Der Aargauer Drei-Sterne-Koch Daniel Humm, der in New York das Restaurant «Eleven Madison Park» betreibt. Die Amerikaner freuen sich besonders – das letzte Mal ging der erste Platz im Jahr 2004 in die USA. Damals an Thomas Keller und sein Restaurant «The French Laundry». Danach ergatterten nur noch europäische Restaurants den begehrten Titel. Genau genommen, ist der Koch und Miteigentümer des diesjährigen Siegers ebenfalls Europäer: Daniel Humm ist schliesslich in der Schweiz geboren und seit 2006 im «Eleven Madison Park» tätig.

Vor rund einem Jahr hatte ich das Vergnügen, genau dort zu speisen. Die Swiss organisierte diesen einmaligen Abend in New York im Rahmen des Jungfernflugs der Triple Seven. Wir waren bereits in der Luft, als mir einfiel, dass ich nicht mitgeteilt hatte, dass ich Vegetarierin bin. Aus dem Flugzeug heraus wurde dann kurzerhand nach New York telefoniert, um den Spitzenkoch zu informieren. Zum Glück «no problem», und bis wir abends im Restaurant eintrafen, war das vegetarische 7-Gang-Menü für mich bereit.

Es heisst, sogar Obama hätte erst beim zweiten Anlauf einen Tisch bekommen

Da wir eine grössere Gruppe waren, wurden wir nicht unten im eigentlichen Restaurant platziert, sondern im ersten Stock, wo eine grosse Fensterfront den Blick auf den Speisesaal freigibt. Obwohl das «Eleven Madison Park» schon da als Hot-Spot unter den New Yorker Restaurants galt – man munkelt, dass sogar Obama erst beim zweiten Versuch einen Tisch erhielt – konnte ich bei meinem Besuch leider keinen Promi erspähen. Ein kulinarisches Highlight war das Essen aber so oder so. Zu jedem der sieben Gänge gab es einen anderen Wein. Und jeder einzelne Teller, der in die Küche zurückging, war garantiert leer gegessen.

Die drei Michelin-Sterne, mit denen sich Humm brüsten kann, schmeckt man. Seinen ersten Stern erhielt er bereits im Alter von 24 Jahren. Seit 2011 gehört ihm das Restaurant «Eleven Madison Park», das er gemeinsam mit Will Guidara führt. Seither blieb nie wieder ein Tisch leer. Wer einen solchen will, muss mindestens vier Wochen im Voraus reservieren und sich beeilen: Denn im Juni 2017 wird das Restaurant zu Renovationszwecken geschlossen und öffnet erst wieder im September: Mit neuer Küche und neuem Mobiliar.

Das sind die besten zehn Restaurants der Welt

  1. Eleven Madison Park, New York, USA (Vorjahr: Platz 3)
  2. Osteria Francescana, Modena, Italien (1)
  3. El Celler de Can Roca, Girona, Spanien (2)
  4. Mirazur, Menton, Frankreich (6)
  5. Central, Lima, Peru (4)
  6. Asador Etxebarri, Axpe, Spanien (10)
  7. Gaggan, Bangkok, Thailand (23)
  8. Maido, Lima (13)
  9. Mugaritz, San Sebastian, Spanien (7)
  10. Steirereck, Wien, Österreich (9)

Auf Platz 47 und 48 finden sich zwei Deutsche Spitzenköche mit ihren Restaurants: Platz 47 belegt Joachim Wisslers «Vendôme» in Bergisch Gladbach und Platz 48 Tim Raues gleichnamiges Restaurant in Berlin.

Die vollständige Liste findet sich hier.