Tourismuswelt

Sunday Press Razzia im Dolder: Besitzer reicht Beschwerde ein

Urs E. Schwarzenbach wehrt sich gegen die Zollverwaltung und deren Mitnahme von 30 Bildern aus seinem 5-Sterne-Hotel. – Die Ex-Hapimag-Chefin verlässt auch den Verwaltungsrat.

So dick waren die Sonntagszeitungen noch selten. Viel Interessantes zu den Themen Reisen und Tourismus ist aber nicht zu finden. Die Zeitungen sind heute beladen mit Beilagen – für Gartenmöbel, schönes Wohnen und mit Discounter-Aktionen. 

Für Wirbel sorgte am Dienstag die Eidgenössische Zollverwaltung, als sie im Zürcher Nobelhotel Dolder 30 Bilder im Wert von 50 Millionen Franken mitnahm – wegen einer offenen Mehrwertsteuer-Nachrechnung in der Höhe von 12 Millionen Franken. Die «Sonntagszeitung» schreibt heute, dass die Hotel Dolder AG bei der Oberzolldirektion in Bern Beschwerde eingereicht hat. Das Hotel wehrt sich gegen das «willkürliche und unangemessene Verhalten der eidgenössischen Zollverwaltung» wird der angeheuerte PR-Mann Sacha Wigdorovits zitiert.

Nachdem Dolder-Besitzer Urs E. Schwarzenbach behauptete, die Bilder gehören nicht ihm, sondern einer Galerie in Liberia, hat die Zeitung diese Spur aufgenommen und kommt zum Schluss: Die Galerie Minerva AG in der liberianischen Hauptstadt Monrovia ist eine Strohfirma. Offensichtlich sehen das auch die Steuerbehörden so.

Rückzug in Raten

Vor knapp einem Jahr zeigte sich Marisabel Spitz im travelnews.ch-Interview noch davon überzeugt, Hapimag mit den 60 Ferienresorts wieder in die Erfolgsspur zu führen. Im November gab sie dann aber den CEO-Posten ab und beschränkte sich auf den Job im Verwaltungsrat. Nun wird sie gemäss der «Sonntagszeitung» Ende April auch dieses Mandat abgeben. Total gehörte Spitz 17 Jahre zur Hapimag-Führung, zuvor war sie während zehn Jahren bei der SAir Group. Hapimag brachte 1963 ein Wohnrechtsprodukt auf Punktebasis auf den Markt. Das Geschäftsmodell hat es angesichts der heutigen Reisegewohnheiten aber schwer.

Nachdem Donald Trumps Einreisebann juristisch abgewehrt wurde, hat der US-Präsident einen überarbeiteten Einreisestopp vorgelegt. Gemäss der «Zentralschweiz am Sonntag» droht auch diesem Widerstand. Ein Richter aus Wisconsin erliess eine einstweilige Verfügung gegen ein Einreiseverbot für eine Frau und ein Kind eines syrischen Flüchtlings, dem in den USA bereits Asyl gewährt wurde. Es handelt sich um das erste Gerichtsurteil gegen Trumps neue Einreiseverbote. Der Richter setzte für den 21. März eine Anhörung fest. Zuvor hatten mehrere US-Bundesstaaten angekündigt, gegen Trumps neuen Erlass, die Einreise für Bürger gewisser muslimischer Länder zu verbieten, juristisch vorzugehen.

Von Sri Lanka bis Kuba

Schöner Lesestoff findet sich auf den Reiseseiten. Eine Reporterin der «Sonntagszeitung» wurde mit Auto und Eisenbahn durch Sri Lanka geführt – von den Tempelhöhlen in Dambulla, zu den Teepflückerinnen im Hochland und weiter zu den Fischern von Tangalle. Auch die «NZZ am Sonntag» hat eine eindrückliche Tour hinter sich, auf zwei Rädern durch Kuba. Der Motorrad-Trip führte von Havanna vorbei an Plattenbauten zu Traumstränden und zu Live-Musik – und über viele Löcher in den Strassen. Während der «Sonntagsblick» heute auf keine Reiseideen kommt, nimmt die «Zentralschweiz am Sonntag» die Leser mit nach Thüringen und Sachsen Anhalt auf die Spuren Martin Luthers. Wittenberg, Eisenach, Erfurt und Eisleben heissen die Stationen.

(GWA)