Tourismuswelt

Grenzen überwinden an der Grenzenlos

Linda von Euw

Die Ferienmesse St. Gallen hat dieses Jahr ein völlig neues Konzept und setzt auf Erlebnisse und Emotionen. Das sagen die Macher am ersten Messetag zum neuen Auftritt im Video-Beitrag.

27-mal fand die Ferienmesse St. Gallen schon statt. In diesem Jahr präsentiert sich die Ostschweizer-Ferienmesse zum ersten Mal unter einem neuen Namen, der zugleich das Motto ist: Grenzenlos. Nicolo Paganini, Direktor Olma Messen, erklärt zu Beginn des ersten Messetages am Freitag: «Die Bezeichnung «Grenzenlos» kommt locker und vielleicht auch etwas provokativ daher, aber der Begriff hat einen ernsten betriebswirtschaftlichen Hintergrund.» Wie in der Industrie würden auch die Produkte der Dienstleistungsbranche den Gesetzmässigkeiten von Lebenszyklen unterliegen.

«Die grossen Veränderungen im Ferien- und Reisemarkt mit der fortschreitenden Digitalisierung und Verwerfungen an der Währungsfront blieben nicht ohne Folgen für die Ferienmessen in der Schweiz.» Erste Ferienmessen werden nicht mehr durchgeführt, wie zum Beispiel die Ferienmesse Luzern oder die Westschweizer Vacances.

«Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat der Ferienmesse St. Gallen haben sich deshalb für eine Vorwärtsstrategie entschieden. Mit einer umfassenden Neupositionierung wollen wir nicht einfach den Lebenszyklus der bisherigen Ferienmesse verlängern, vielmehr wollen wir einen neuen Produktlebenszyklus starten und die Grenzenlos so zum Erfolg in einem veränderten Markt- und Technologie-Umfeld führen», erläutert Paganini. Die Grenzenlos 2017 mache den Anfang, man sei sich aber bewusst, dass die Transformation des klassischen Messeformats zum angestrebten Treffpunkt für Freizeit und Fernweh zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen werde.

Die Reisemesse der Zukunft muss Geschichten erzählen

Die Reisemesse der Zukunft müsse Geschichten erzählen, den Besucher emotional abholen und berühren. «Information und Unterhaltung müssen geschickt in diese Geschichte integriert werden», sagt Paganini. Man könne keine Angebote ohne Fantasie präsentieren und darauf vertrauen, dass der Besucher dann «einfach so» kaufen werde. Die Organisatoren der Grenzenlos haben grosse Visionen: Durch Glücksmomente, die der Besucher an der Messer erleben soll, soll eine Art Anti-Alltag geschaffen werden. «Der Besucher ist nicht einfach Besucher, vielmehr wird er zum Teilnehmer, weil eine Atmosphäre herrscht, die ihn einlädt, selber kreativ zu sein und etwas beizutragen.»

Diese neue Handschrift soll bereits an dieser Grenzenlos sichtbar sein. Der neue Name der Messe soll bei den Besuchern viele positive Assoziationen hervorrufen: Vom grenzenloses Horizont, der Überwindung von vermeintlich eigenen Grenzen beispielsweise bei packenden Outdoorerlebnissen bis hin zur spannenden Überwindung von Ländern- und Kontinenten-Grenzen im Rahmen der nächsten Reise.

Mehr Essensstände und Konzepthallen

Gegen Mittag strömen immer mehr Besucher in die Hallen der Ferienmesse. Jede Halle ist nach einem bestimmten Thema gestaltet: So findet man das Gastland Seychellen in der Halle «Weltwunder und Neuland», wo man auch Afrika mit einer VR-Brille in 3D erleben kann. Sonnenhungrige und Kulturfans werden in der Halle 3.0 «Sonne und Mehr» fündig, wo vor allem die Watervillage zum Verweilen einlädt.

Im Aussenbereich kann man unter dem Motto «Feuer und Flamme» Campingfeeling erleben, in ein Sauna-Fass steigen oder einem Holzkünstler bei der Arbeit mit der Motorsäge zusehen. Gleichzeitig mit der «Grenzenlos» findet Traditionsgemäss auch die «Ostschweizer Camping Messe OCA» statt: Dieses Jahr bereits zum 57. Mal.