Tourismuswelt

Ein Dauerbrenner auf der touristischen Weltkarte: Amalfi und die italienischen Provinz Salerno. Bild: Fotolia

Trotz Terror reisten so viele wie noch nie

Die UNWTO stellt einen neuen Rekord fest und erwartet einen weiteren im 2017.

Ungeachtet der Anschläge und der internationalen Konflikte ist im vergangenen Jahr ein weltweiter Touristen-Rekord erzielt worden. Die Zahl der Auslandstouristen ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent auf 1,23 Milliarden gestiegen, teilte die UNWTO während der Fitur in Madrid mit. Das ist bereits das siebte Wachstumsjahr in Folge. Auch für 2017 erwartet die UN-Tourismus-Organisation ein Anstieg von etwa drei bis vier Prozent zu erwarten.

«Die Zahlen bedeuten, dass im Vergleich zu 2015 fast 46 Millionen Menschen mehr gereist sind», sagte UNWTO-Generalsekretär Taleb Rifai. Die grösste Herausforderung für die Branche sei es, die Sicherheit der Reisenden angesichts der Bedrohung durch Terrorismus zu gewährleisten. «Die Ziele sind oft Flughäfen, Bahnhöfe, Hotels, Museen, Strände – die gesamte touristische Infrastruktur also», sagte Rifai.

Ein ähnlich stetiger Anstieg der internationalen Touristenzahlen wie in den vergangenen sieben Jahren war nach Angaben der UNWTO zuletzt vor einem halben Jahrhundert in den fernen 1960er-Jahren registriert worden. Seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 sei die Zahl der Touristen um rund 300 Millionen Reisende geklettert. Und in den vergangenen 20 Jahren verdoppelte sich die Zahl der Touristen.

2017 im Zeichen der Umwelt

Rifai wies daraufhin, dass 2017 von den Vereinten Nationen zum «Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung» erklärt worden sei. «Wir müssen enger zusammenarbeiten, damit der Tourismus mehr zum Wirtschaftswachstum, zur sozialen Eingliederung, zum Schutz von Kultur und Umwelt und gerade in diese Zeiten von Respekt- und Toleranzmangel auch zum gegenseitigen Verständnis beiträgt», betonte er.

Die UNWTO zählt als Touristen alle Reisenden, die wenigstens eine Nacht im Ausland verbringen. Nach ihren Angaben hat die Branche weltweit direkt und indirekt einen Anteil von fast zehn Prozent am Bruttoinlandsprodukt und stellt rund neun Prozent der Arbeitsplätze.

(AWP)