Tourismuswelt

Am Alpensymposium in Interlaken getroffen: Stefan Ryser (Vizedirektor von Interlaken Tourismus) und Daniel Sulzer (Direktor von Interlaken Tourismus, rechts). Bild: Foto Schenk Unterseen

«Gruppen haben storniert, Einzelgäste legen zu»

Der neue Direktor von Interlaken Tourismus, Daniel Sulzer, über das Alpensymposium und den Saisonstart.

Herr Sulzer, welches sind Ihre Highlights des diesjährigen Alpensymposiums?

Daniel Sulzer: Der Auftritt des EU-Politikers Guy Verhofstadt hat mir sehr gut gefallen, seine Ausführungen zum immensen Papierkrieg in Brüssel, der Europa eher schwächt. Auch Ulrich Tilgners Speech war top, er kann über die Hintergründe des leidigen Themas Terrorismus sehr detailliert und präzis sprechen und den Bogen zum Tourismus spannen. Und das 15-Jahre-Jubiläum als solches ist ein Highlight für uns, ein Kompliment an Organisator Oliver Stoldt für diesen hervorragenden Anlass.

Welche Bedeutung hat das Alpensymposium für Interlaken?

Es ist ein Leuchtturm, ein wichtiger Anlass, der Leute aus der Wirtschaft, Politik und dem Tourismus nach Interlaken bringt – und Mitte Januar auch gut für unsere Auslastung ist.

Wie erleben Sie die Auswirkungen des Terrorismus in Interlaken?

2016 erlebte Interlaken einen Rückgang, insbesondere Gruppen wurden storniert. Das Thema steht im Raum. Unser Kredo ist aber, nicht mit Sicherheit zu werben, sondern die Qualität unserer Destination in den Vordergrund zu stellen.

Wie verfolgen Sie den Einbruch des asiatischen Marktes?

Dieser ist nicht zusammengebrochen. Es gab zwar Rückgänge, die rührten aber vor allem von den stornierten Gruppen her. Bei Individualgästen verzeichnen wir aus Asien erfreuliche Zuwächse.

«In die Qualität investieren, statt einfach Preise senken»

Werden Sie sich für günstigere Preise bei der Jungfraubahn einsetzen?

Ich erachte die Preise nicht als zu hoch. Unterwegs in den Fernmärkten sind die Fahrpreise aufs Jungfraujoch kein Thema. Die Jungfraubahnen machen das gut und setzen auf Angebotserweiterungen, etwa bei schnellerem Rollmaterial. Und das ist sinnvoll, in die Qualität zu investieren, statt einfach die Preise zu senken.

Welches sind Ihre Erwartungen ans 2017?

Wir haben einen guten Start hingelegt, etwa auch dank dem «Ice Magic», einem einzigartigen Schlittschuherlebnis. Und der aktuelle Schneefall wird zum guten Start beitragen. Und ich freue mich auch auf den Sommer: vom 26. August bis am 3. September wird das Unspunnenfest die Tradition und unsere Marketingwerte in die Schweiz und ins Ausland tragen.

(TN)