Tourismuswelt

Der direkte Kontakt zwischen Touristen und Wildtieren sei nicht artgerecht. Bild: Fotolia.

Kritik an Tourismus mit Elefanten

Touristen-Attraktionen mit Elefanten stellen Verstösse gegen den Tier- und Artenschutz sowie Sicherheitsrisiken für die Touristen dar.

Der deutsche Reiseverband fordert seine Mitglieder auf, touristische Angebote mit Elefanten kritisch zu überprüfen. Der Nachhaltigkeitsauschuss des Verbandes weist nicht nur auf gravierende Verstösse gegen den Tier-und Artenschutz hin, sondern auch auf Sicherheitsrisiken für Touristen. Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife wertet dies als ein wichtiges Signal für die Reisebranche und fordert die Unternehmen dazu auf, touristische Attraktionen mit Elefanten in Gefangenschaft aus dem Programm zu nehmen.

"In vielen asiatischen Ländern gehört Elefantenreiten zum Standardprogramm der Touristen. Auch Prozessionen sind beliebt und immer mehr Elefantencamps bieten hautnahen Kontakt mit den grauen Riesen an, mittlerweile auch in Afrika", berichtet Adeline Fischer von Pro Wildlife. "Das sieht ganz harmlos aus, aber viele Elefantenbabys werden eigens für den Tourismus gefangen. Da ist es geradezu zynisch, dass tierliebe Touristen solche Angebote buchen.“

Wichtiges Signal für die Reisebranche

Einige Unternehmen wie die TUI Group, Aida Cruises und Hauser Exkursionen reagierten schnell und verzichten bereits auf derartige Ausflüge. Auch Tripadvisor und das auf Ausflüge und Touren spezialisierte Tochter-Portal Viator stoppten bereits den Verkauf von Tickets für Tierattraktionen, bei denen Reisende in direkten Kontakt mit wilden Tieren kommen, die in Gefangenschaft gehalten werden.

Eine Checkliste für elefantenfreundlichen Tourismus soll den Reiseanbietern dabei helfen, ihre Angebote kritisch zu überprüfen. So seien elefantenfreundliche Angebote daran zu erkennen, dass kein direkter Kontakt zwischen Touristen und Elefanten erlaubt wird und die Tiere nicht zu Vorführungen benutzt werden.

Pro Wildlife rät, Wildtiere dort zu beobachten, wo sie hingehören: in freier Natur. Aber auch beim Besuch von Auffangstationen und Waisenhäusern sollten Touristen auf Ettikettenschwindel achten und nur seriöse Einrichtungen besuchen, die hohe Tierschutzstandards erfüllen. Weitere Informationen gibt es hier.

(TN)