Tourismuswelt

Schwimmen mit Delfinen: Ein No-Go für Tripadvisor und Viator. Bild: Fotolia

Tripadvisor verbannt Wildtier-Attraktionen

Das Bewertungs- und Buchungsportal setzt sich verstärkt für Tierschutz ein und listet keine Attraktionen mehr auf, bei denen Reisende in den Kontakt mit Wildtieren kommen.

Tripadvisor und das auf Ausflüge und Touren spezialisierte Tochter-Portal Viator stoppen den Verkauf von Tickets für Tierattraktionen, bei denen Reisende in direkten Kontakt mit wilden Tieren kommen, die in Gefangenschaft gehalten werden oder zu einer gefährdeten Art zählen. Das schliesst unter anderem Reiten auf Elefanten, Streicheln von Tigern oder Schwimmen mit Delfinen ein.

Darüber hinaus arbeitet Tripadvisor am Aufbau eines Informationsportals, das anfangs 2017 aufgeschaltet werden soll, mit dem Ziel, die Standards für die Tierhaltung im Tourismus weltweit zu verbessern. Auf diesem Portal werden Informationen und weiterführende Links zu Tierschutzpraktiken bereitgestellt und es soll Reisenden helfen, fundierte Buchungsentscheidungen zu treffen.

„Die veränderte Buchungsrichtlinie und die neuen Informationsmassnahmen sind unser Beitrag zur Verbesserung der Tierschutz-Standards im Tourismus, besonders in Ländern mit eingeschränkten Schutzmassnahmen seitens der Behörden“, sagt Steve Kaufer CEO von Tripadvisor. „Zugleich möchten wir auf jene Destinationen und Attraktionen aufmerksam machen, die bei der Tierhaltung wegweisend sind und diejenigen in der Reisebranche hervorheben, die sich für den Tier- und Naturschutz sowie die Bewahrung von bedrohten Arten einsetzen.

Die neuen Tripadvisor-Richtlinien beinhaltet einige Ausnahmeregelungen:

  • Haustiere, zum Beispiel Reiten mit Pferden, Streichelzoos für Kinder mit Heim- und Haustieren wie Hasen usw.
  • Fühl-Aquarien, die zur Anschauung für pädagogische Zwecke genutzt werden und bei denen Touristen unter Aufsicht des Zoos oder eines Beauftragten für Wild- oder Meerestiere stehen.
  • Fütterungsprogramme, bei denen Touristen unter der Aufsicht des Zoos oder eines Tierschutzbeauftragten stehen.
  • Freiwilligentourismus zur Erhaltung gefährdeter Arten in Zoos, Aquarien oder Schutzgebieten, bei denen es möglicherweise zu physischer Interaktion mit Tieren kommen kann.

(TN)