Tourismuswelt

Sunday Press Edelweiss bald mit Nonstop-Flug nach Honolulu?

Der Feriencarrier ist heute in den Schlagzeilen: Wegen einer Beinahe-Kollision über dem Flughafen Zürich und möglichen Flügen nach Hawaii – und die SBB schliessen weitere Schalter.

Schrecksekunde für Edelweiss-Piloten beim Landeanflug auf Zürich. Wie die „SonntagsZeitung“ berichtet, kollidierte der grösste Langstreckenjet der Edelweiss am Nachmittag des 25. August, kurz vor 16 Uhr, „nordwestlich des Flughafens beinahe mit einem kleinen Motorsegler“. Das in Deutschland immatrikulierte Leichtflugzeug war unerlaubt von Norden her in den Zürcher Luftraum eingeflogen, ohne dass ein Funkkontakt zur Flugsicherung bestanden hätte. Dafür hatten die Edelweiss-Piloten Sichtkontakt mit dem Motorsegler, wie der Funkdialog mit dem Lotsen zeigt. „Aus Sicherheitsgründen mussten wir die Abflüge von der Piste 28 einstellen“, bestätigt Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa. Luftraumverletzungen sind fast an der Tagesordnung. Schweizweit verzeichnete Skyguide im vergangenen Jahr 400 solcher Vorfälle. Wie gefährlich die Situation am 25. August war, wird noch untersucht.

Direktflug nach Hawaii „in Prüfung“

Die neuen Destinationen San José (Costa Rica) oder San Diego (USA) werden zwar erst ab nächstem Frühjahr angeflogen, doch bereits berichtet die „Schweiz am Sonntag“ von neuen Ausbauplänen des erfolgreichen Ferienfliegers Edelweiss. Das Blatt hat „aus Insiderkreisen“ erfahren, dass die Lancierung eines Direktfluges von Zürich nach Honolulu „geprüft“ werde. Verworfen wurde dagegen Bali. Dass sich Edelweiss über neue Destinationen bereits Gedanken macht, hat mit der Swiss zu tun, die ihre Langstreckenflotte erneuert. Drei ausgemusterte Airbus-Maschinen erhält Edelweiss bereits im Dezember. Mit mindestens 15 Stunden wäre Honolulu die Destination mit der längsten Flugzeit. Bisher ist es Singapur mit 13 Stunden gefolgt von Tokio (12 ½ Stunden). Sprecher Andreas Meier bestätigt, dass Edelweiss neue Ferienziele prüfe, „spruchreif“ sei aber noch nichts. Laut der Zeitung hat die Ferien-Airline den Umsatz in den letzten Jahren „kontinuierlich auf zuletzt 390 Millionen Franken gesteigert“. Die durchschnittliche Auslastung betrug im vergangenen Jahr 80 Prozent.

SBB schliessen Schalter – Kritik wird lauter

Aus Kostengründen schliessen die SBB ab 2018 weitere bediente Bahnhöfe und Schalter. Die „Schweiz am Sonntag“ publiziert die entsprechende Liste. Betroffen sind vor allem die Kantone Zürich, Thurgau und St. Gallen. Deshalb wehren sich Politiker und Kantonsregierungen gegen die Sparmassnahmen, wie auch die „Ostschweiz am Sonntag“ schreibt. Der Abbau bedienter Verkaufsstellen wird aber nicht zurückgenommen, sagt ein SBB-Sprecher. Es bleibe dabei, dass Post, Migrolino oder Avec keine SBB-Tickets mehr verkaufen. Das Ende der nicht mehr rentablen 52-Partner-Verkaufstellen ist laut „Schweiz am Sonntag“ der „vorläufige Höhepunkt einer längeren Entwicklung“. Wurden 2005 noch Billette an 262 Haltestellen durch das SBB-Personal verkauft, so gibt es heute nur noch 176 bediente Schalter in den 794 Bahnhöfen.

Jede dritte Verkaufsstelle wurde also in den letzten 10 Jahren geschlossen. Hauptgrund dafür ist der sprunghaft angestiegene Ticketverkauf via Internet und App. Im vergangenen Jahr wurden über diesen Kanal 18 Millionen Tickets oder 40 Prozent mehr verkauft als 2014. An den bedienten Schalter waren es 19,8 Millionen Tickets. Spitzenreiter sind die Automaten mit 48 Millionen. Für Peter Moor von der Gewerkschaft des Verkehrspersonals ist „die Entwicklung beunruhigend“, weil die Bahn die Bahnhöfe viel zu stark „enthumanisiere“. Es ist eine Frage der Zeit, bis auch grössere Bahnhöfe vom Abbau betroffen sein werden. Die SBB verkünden demnächst Details zum Sparprogramm „Rail Fit“, mit dem sie in den nächsten drei Jahren 550 Millionen Franken einsparen wollen. Geplant sind der Abbau von 900 Stellen. Gegen „überrissene Pläne“ will sich die Gewerkschaft wehren. „Wenn alle anderen Mitteln nichts nützen“, sagt Peter Moor, „sind wir auch bereit, zu streiken.“

Tristesse statt Glamour in St. Moritz

Leere Ladenlokale in St. Moritz sind nun auch beim „SonntagsBlick“ als Thema angekommen. Der Oberengadiner Nobelort leidet unter einem massiven Rückgang bei den Logiernächten. Seit 2008 wurden ein Drittel weniger Übernachtungen gebucht. Das Ausbleiben der Touristen hat auch Folgen für Läden und Geschäfte. 18 von ihnen stehen leer. Das passt dem früheren Kurdirektor Hans Peter Danuser gar nicht. „Ein Erfolgsort wie St. Moritz darf keine Lücken haben“, kommentiert er die Fotos von geschlossenen Geschäften. „Die glamourösen Zeiten sind vorbei!“, sagt dagegen Christian Biel, der sich als Vizepräsident des Handels- und Gewerbevereins um das Dossier des Ladenflächen kümmert. Gemeindepräsident Sigi Asprion wiederum erklärt resigniert: «Da spielt einfach der Markt.»

33 Fragen an Hanna Rychener

In der Stellenbeilage „NZZ Executive“ wird heute Hanna Rychener, die Direktorin und Besitzerin der Fachschule für Tourismus IST AG interviewt. Die frühere Kuoni-Angestellte übernahm die Schule 1992 und entwickelte sie mit heute 330 Studierenden zur grössten eidgenössisch anerkannten Höheren Fachschule für Tourismus. Der Grundkurs richtet sich an Quereinsteiger für die Reisebranche. Eine der 33 teilweise recht persönlichen Fragen lautet, was ihr auf die Nerven geht? „Die rücksichtslosen Velofahrer in Zürich, die keine Gesetze, keine Rücksicht, keinen Anstand und keine Höflichkeit kennen.“

Originell und vielfältig...   

... präsentieren sich die heutigen Reiseteile. Die „Schweiz am Sonntag“ war im Vorfeld der Wahlen in Montana, eine der konservativsten Gegenden der USA, also Trump-Land und eine „republikanische Bastion“ und entdeckte „atemberaubend schöne Landschaften“. „Helvetia ist überall“, titelt die „NZZ am Sonntag“ ihre heutige Reisegeschichte im „Stil-Bund“ und beschreibt zahlreiche Hotels in der weiten Welt, die sich mit dem Namen „Schweiz“ schmücken. Die „SonntagsZeitung“ stellt die „ungewöhnlichsten Freizeitparks auf dem Globus“ vor unter dem Titel „Wo Sex befeuert wird und Jesus tausend Tode stirbt“. Der Untertitel heisst: „Die Themenparks der globalen Spassindustrie werden immer skurriler.“ Auf Einladung eines Edelhotels weilte ein Journalist in Baku, der Hauptstadt Aserbeidschans, die „mit kühner Architektur und Sauberkeit“ überrascht, mit der Herrscherkultur aber „befremdet“. Die „Zentralschweiz am Sonntag“ schliesslich bietet Tipps für Hobbyfotografen, da Fotoreisen „immer beliebter werden“. Ins Gepäck gehörten „Geduld und Kreativität“, wie auch „ein gutes Stativ“.

(HPB)