Tourismuswelt

Sunday Press Breite Allianz für Tourismus, aber der Gipfel verzögert sich

Statt schon vor den Sommerferien kommt es erst in der zweiten Jahreshälfte zum grossen Treffen. Und Neues von der Swiss-Flottenplanung ist in den heutigen Sonntagszeitungen zu erfahren.

Noch steht die Idee eines Tourismusgipfels, aber mit der Umsetzung hapert es. Zumindest in zeitlicher Hinsicht. In einem gross aufgemachten Artikel macht die „Schweiz am Sonntag“ sich selbst und der Branche Mut, dass der herbeigesehnte Schweizer Tourismusgipfel doch noch stattfindet. Hotel, Restaurants, Seilbahnen und Jugendherbergen spannten zusammen und bildeten eine „Breite Allianz für Tourismus“, lautet die Schlagzeile. Im Kleingedruckten relativiert sich der zur Schau gestellte Optimismus aber ziemlich. Die Suche nach einem Termin verlangsame „den ganzen Prozess jedoch“, heisst es.

Wie aus der Branche „durchgesickert“ sei, gebe es Überlegungen, wonach nicht nur Wirtschaftsminister Schneider-Ammann daran teilnehmen soll, sondern auch die Bundesräte Doris Leuthard und Ueli Maurer als Finanzminister. „So dürfte der Gipfel erst weit in der zweiten Jahreshälfte stattfinden“, konstatiert die Zeitung. Auch die Vorarbeiten verzögern sich. Der Schweizer Tourismusverband (STV) traf sich am letzten Freitag zu einer Vorstandssitzung, schaffte es jedoch nicht, das vorgesehene „Positionspapier“ zu bereinigen. „Nun zieht sich die Sache noch etwas hin“, schreibt die „Schweiz am Sonntag“. Dominique de Bumann, STV-Präsident und CVP-Nationalrat, begründet die Verzögerung wie folgt: „Wir wollen ganz konkrete Vorschläge verabschieden können, hinter denen alle Mitglieder stehen können.“ Ursprünglich war man davon ausgegangen, der Tourismusgipfel würde noch vor den Sommerferien stattfinden.

Swiss ändert Flugzeug-Bestellung

Der Wechsel der Kursstreckenflotte der Swiss erfährt eine Anpassung, wie die „Schweiz am Sonntag“ berichtet. Laut Swiss-Chef Thomas Klühr würde man die Option einlösen und fünf grössere Bombardier-Flugzeuge vom Typ C-Series-300 mit knapp 150 Sitzplätzen in Betrieb nehmen und dafür fünf weniger von der kleineren Version mit 125 Plätzen. Am Schluss sei es sogar „sehr wahrscheinlich“, dass sich das ursprüngliche Verhältnis ganz umkehre, also 20 grosse und nur 10 kleine  C-Series-Flugzeuge von der Swiss betrieben würden.

Die „SonntagsZeitung“ wiederum schreibt, dass die Swiss ihren neuen Prestige-Jet 777 auf andern Routen einsetzen werde als ursprünglich geplant. Statt nach Sao Paulo und San Francisco fliege er nun nach Singapur und Genf. «Der Entscheid fiel aufgrund der Nachfrage, wie sie sich heute darstellt und wir sie für die Zukunft erwarten», sagt eine Swiss-Sprecherin. Die neuen Flugzeuge sind mit 340 Passagierplätzen deutlich grösser als die bisher eingesetzten Airbus-Maschinen, die Platz für 236 Fluggäste bieten. Die Nachfrage nach Brasilien und San Francisco scheint nicht so gross zu sein wie erhofft. Die für diese Destination vorgesehene Boeing-777 kommt vorerst in Europa zum Einsatz (u.a. zwischen Zürich und Genf), ab Oktober wird sie nach Miami fliegen.

Übermüdete Swiss-Piloten

Unter dem Titel „Müde Augen im Swiss-Cockpit“ berichtet die „Schweiz am Sonntag“ über das Risiko von übermüdeten Piloten. Im vergangenen Jahr gingen bei der Swiss 110 Rapporte ein, in denen Piloten auf Übermüdung hinwiesen. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein, wie Aeropers-Sprecher Thomas Steffen der Zeitung sagte. Die Fluggesellschaft hat das Problem erkannt und Anfang Jahr ein „Fatigue Risk Management System“ eingeführt. Damit wird bei der Einsatzplanung die psychische und physische Belastung stärker berücksichtigt. Das System empfiehlt über eine App sogar, wenn ein Nickerchen während des Fluges angezeigt ist. Dies wäre früher undenkbar gewesen, „heutzutage machen wir das mit aller Selbstverständlichkeit“, so Swiss-Sicherheitschef Philipp Spörli.

Im Wirtschaftsteil nimmt die „Schweiz am Sonntag“ die Feiern zum 10jährigen Jubiläum der Swiss-Mitgliedschaft bei der Star Alliance zum Anlass, die anstehenden „grosse Umwälzungen“ zu beleuchten. Der Grund dafür: Statt ihr Heil in Allianzen zu suchen, gebietet die Not der Flugindstrie vermehrt Fusionen oder Joint Ventures. Für die Star Alliance kein Thema ist die Aufnahme eines Middle-East-Carrier in den Verbund. „Dafür sind sie zu grosse Konkurrenten für uns“, sagt Swiss-Chef Thomas Klühr.

Im „SonntagsBlick“ findet heute die Tourismusbranche überhaupt nicht und in der „NZZ am Sonntag“ nur im „Stil“ statt – mit einer Reportage über ein Trekking durch den indischen Gliedstaat Sikkim. Das Spektrum im Reiseteil der „SonntagsZeitung“ reicht vom Thunersee, über das Müllerthal in Luxemburg bis zur Reise mit dem „Registan“-Zug auf der Seidenstrasse durch Usbekistan. „Zentralschweiz und Ostschweiz am Sonntag“ schliesslich bringen uns die japanische Hauptstadt näher als „die gemütlichste Millionenstadt der Welt“.

(HPB)