Tourismuswelt
Pompöser und globaler: So präsentiert sich die ITB 2024
Berlin ist seit heute Vormittag einmal mehr für drei Tage das Mekka der Tourismuswelt. Die Hallen der ITB waren schon kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr gut gefüllt.
Rund 90'000 Reiseprofis aus über 180 Ländern hatten im vergangenen Jahr an der weltweit führenden Tourismusmesse teilgenommen. Diesmal dürften es ähnlich viele sein. Die ITB soll für die Besucherinnen und Besucher wieder zu einem Erlebnis werden – mit Folklore und kulturellen Darbietungen.
Einen ersten Vorgeschmack darauf gab es am Montagabend im Rahmen der Eröffnungsfeier. Sie stand unter dem Motto «Beauty Has An Address» ganz im Zeichen des diesjährigen Gastlands Oman. Vertreten durch Salim bin Mohammed Al Mahrouqi, Minister für Kulturerbe und Tourismus des Sultanats Oman, präsentierte das Land eine abwechslungsreiche und beeindruckende Show auf der Bühne des City Cube Berlin.
Die rund 3000 geladenen Gäste, darunter zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Tourismus, erwartete ein Streifzug durch die Schönheit und Vielfalt des Landes im Südosten der Arabischen Halbinsel.
Die Show des Gastlands war in drei Teile gegliedert: Der erste Teil zeigte die Schönheit Omans, einschliesslich der Vielfalt der Natur, der Traditionen und der Elemente des kulturellen Erbes des Sultanats. Der zweite Akt stellte den Fortschritt von Oman ins Zentrum – von der Modernisierung des Landes und der Bewahrung der kulturellen Identität bis hin zu Religion, Bildung, Menschenrechten und Kunst. Der dritte Akt trug den Titel «Vision 2040», in dem Oman neue Horizonte, die nachhaltige Entwicklung des Tourismus und die globale Positionierung des Landes präsentierte.
Neben diesen Darbietungen sorgten omanische Sänger und Folkloregruppen für ein abwechslungsreiches Programm, das vom Royal Oman Symphony Orchestra begleitet wurde. Das Orchester ist rund um die ITB zum ersten Mal seit 17 Jahren wieder in Deutschland zu Gast. Es handelt sich um eines der wenigen Symphonieorchester westlicher Prägung im arabischen Raum. Ebenso aussergewöhnlich ist, dass sich das Orchester seit seiner Gründung ausschliesslich aus omanischen Musikerinnen und Musikern zusammensetzt.
5500 Ausstellende aus 170 Ländern und Regionen
An der ITB Berlin sind dieses Jahr über 90 Prozent der Ausstellungsfläche belegt. Diese beläuft sich auf 150'000 Quadratmeter. Mit einem internationalen Anteil von 87 Prozent präsentiere sich die Messe so global wie nie zuvor, hiess es an der Eröffnungsmedienkonferenz.
Die Vielfalt der über 5500 Ausstellenden aus 170 Ländern und Regionen spiegle sich vor allem in starkem Wachstum in den Bereichen Mobility, Travel Technology und Cruise sowie dem Gastland Oman und anderen arabischen Staaten wider.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr richten diesmal verschiedene Ausstellende mit grösserer Kelle an. Unter anderem haben Destinationen wie Österreich, Australien, Neuseeland oder Sambia ihre Auftritte in den Messehallen ausgebaut. Zudem ist das Fürstentum Liechtenstein zurück, genauso wie China, das sich mit einer grossen Präsenz zeigt (Travelnews berichtete).
Zu den Abwesenden gehören – aus geopolitischen Gründen – Iran und Russland. Als einziges Bundesland fehlt Hamburg komplett. Die anderen Bundesländer sind entweder am Stand der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) oder als Einzelaussteller vertreten.
Eher bescheiden kommt auch dieses Jahr die Nordamerika-Halle daher. Aus den USA sind knapp 70 Ausstellende mit dabei und damit etwas mehr als im vergangenen Jahr. Mit den pompösen Auftritten anderer Länder können sie aber nicht Schritt halten.
Noch zurückhaltender präsentiert sich Kanada, das nur in ganz kleinem Rahmen an der ITB vertreten ist. Die Vermarktungs-Organisation Destination Canada setzt verstärkt auf ihre eigene Fachmesse, Rendez-vous Canada, die dieses Jahr Mitte Mai in Edmonton stattfindet.
Dennoch: Auch 2024 gibt es an der ITB Berlin viel zu erleben und zu entdecken. Die Travelnews-Crew ist vor Ort und berichtet laufend über Neuigkeiten und Trends.