Tourismuswelt

Im Auditorium des Casino Kursaal Interlaken, von rechts: ST-Direktor Martin Nydegger, Bundesrat Albert Rösti, ST-Präsidentin Brigitta Gadient, Corinne Genoud (Leiterin Märkte West), Simon Bosshart (Leiter Märkte Ost), Viviane Grobet (Leiterin Business Development) und André Hefti (Leiter Marketing). Alle Bilder: TN

Roger Federer platzt rein – und die Tourismusbranche flippt aus

Gregor Waser

Ein Bundesrat, ein Tennis-Superstar und viele anregende Diskussionen prägen den 25. Schweizer Ferientag in Interlaken. Die besten Bilder.

Knapp 100 Tage im Amt, wählte Bundesrat Albert Rösti im Berner Oberland heimisches Terrain aus für seinen ersten öffentlichen Auftritt. Im Auditorium des Casino Kursaal Interlaken eröffnete der Magistrat aus Kandersteg am Dienstagmittag den von Schweiz Tourismus (ST) organisierten 25. Schweizer Ferientag und Rösti versicherte den über 1100 anwesenden Touristikern, dass der Tourismus in Bundesbern auf offene Ohren stösst. Er sei zwar nicht der Tourismusminister, als Vorsteher des UVEK habe er aber auch viele Anknüpfungspunkte mit dem Tourismus, wenn es um Schutz und Nutzen der Natur gehe.

ST-Direktor Martin Nydegger und ST-Präsidentin Brigitta Gadient unterstrichen in ihren Reden die Wichtigkeit zusätzlicher finanzieller Unterstützung aus Bern, gewünscht sind zusätzliche sechs Millionen Franken im Jahr. Gründe dafür sind die hohe Inflation im Ausland und nötige Digitalinvestitionen für künftige Entwicklungen im Web 3.0. Rösti nahm diese Forderungen wohlwollend zur Kenntnis und erhielt für seinen Auftritt und die Beantwortung der Publikumsfragen viel Applaus.

Doch die Show stahl ihm ein Weltstar. War die Schweizer Tourismusbranche beim letztjährigen Ferientag in Arosa schon begeistert, als ST-Werbepartner Roger Federer sich nur schon live per Whatsapp in den Jahreskongress einwählte, toppte der Tennis-Superstar dies in diesem Jahr. Nachdem der neue Federer-Werbefilm an der Seite von Trevor Noah über die 20 Meter-LED-Wand lief, kündigte Martin Nydegger Besuch an. Die Türe ging auf und Roger Federer kam leibhaftig und mit grossem Smile rein. Die Touristikerinnen und Touristiker flippten aus, der Geräuschpegel im Auditorium nahm die Dimension eines Justin Bieber Konzert-Auftritts an.

Locker und gekonnt wie bei Serve & Volley plauderte Roger Federer mit Martin Nydegger und erzählte vom Making-of des jüngsten Werbefilms. Nur bei der Frage, mit welchem anderen Star er den nächsten Werbefilm über das Ferienland Schweiz gerne drehen würden, musste er lange überlegen, vielleicht mit Arnold Schwarzenegger, fragte er zurück. Doch es könne ja auch sein, dass sich künftig die Stars von sich aus melden, um auch einmal dabei sein zu dürfen, schliesslich habe der Drehtag Trevor Noah überaus gut gefallen. Und mit 13 Millionen Youtube-Abrufen nach nur fünf Tagen, wie Martin Nydegger ergänzte, verzeichne die Federer-Noah-Zugfahrt einen Mega-Erfolg.

Mit vereinten Kräften

Bereits zum dritten Mal seit 1998 und der Lancierung des Schweizer Ferientages ist Interlaken mit dem Casino Kursaal und dem Victoria Jungfrau Grand Hotel der ideale Austragungsort für das jährliche Klassentreffen der Schweizer Touristiker. Denn aufgeteilt in Auditorium, Kongress-Saal, Theatersaal und Ball-Saal eignet sich die historische Location überaus gut für die grosse Plenumsversammlung und einzelne, parallel laufende Breakout-Sessions, die auch in diesem Jahr auf grosses Interesse stossen.

Die diesjährigen Themen Web 3.0, Bedeutung der Fernmärkte, New Work, Sustainable Future und Künstliche Intelligenz sind inspirierend und lösen angeregte Diskussionen in den Pausen aus. Zum Höhepunkt - neben den Aufritten von Federer und Rösti - sorgte die Synergy Night im Victoria Jungfrau am Dienstagabend, das grosse Get-together bei feinen Speisen und vielen Getränken. Heute Mittwochmittag endet der 25. Ferientag mit der Ankündigung des nächstjährigen Austragungsortes.

Das diesjährige Gipfeltreffen der Schweizer Touristikerinnen und Touristiker unter dem Motto «Joining Forces» (mit vereinten Kräften) zeigte eindrücklich: nach überstandener Pandemie und der starken Rückkehr der weltweiten Gäste ist die Euphorie in der Branche gross, auch künftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Denn vom Tisch sind die vielen Baustellen bekanntlich nicht, sei es die Inflation in vielen Quellmärkten, die Währungssituation, die Anforderung den Tourismus nachhaltig zu gestalten, der anhaltende Fachkräftemangel oder die neuen Spielwiesen im Web 3.0.

Hier gibt's den Kurzfilm zum 25. Schweizer Ferientag.