Tourismuswelt

Diese Woche erfolgten die letzten Tests: Eurotrek kann neuerdings das Gepäck per Drohne transportieren. Bilder: HO

Gepäcktransport künftig per Drohne

Eurotrek schliesst die letzte Meile beim Gepäcktransport. So bequem waren mehrtägige Wanderungen noch nie.

Der Aktivreisespezialist Eurotrek wartet für die kommende Wandersaison mit einer Innovation auf. Dank einer Zusammenarbeit mit der ETH Zürich konnte eine Drohne für den Betrieb im alpinen Raum umgebaut werden. Damit wird es möglich, pünktlich zum 1. April hin den Gepäcktransport auch bei Übernachtungen in SAC-Hütten und in abgelegenen Bergdörfern anzubieten.

«Eurotrek organisiert landesweit Gepäcktransporte für Velofahrer und Wanderer. Im vergangenen Sommer konnten wir 50'000 Koffer transportieren und so vielen Aktivreisenden unbeschwerte Ferien ermöglichen. Dass auf SAC-Hütten keine Koffer transportiert werden konnten, hat immer wieder für Fragen und Kritik gesorgt. Wir haben uns daher im vergangenen Herbst entschieden dieses Problem in Angriff zu nehmen», erklärt Günther Lämmerer, der Geschäftsführer von Eurotrek.

Verschiedene Kooperationen

Um dieses Kundenbedürfnis zu befriedigen, wurden Mitarbeiter und Studierende der ETH Zürich für mögliche Lösungen angefragt. Verschiedene Ansätze wurden evaluiert und letzten Endes fiel die Wahl auf eine Anbindung durch Drohnen. Die Mitarbeiter der ETH waren auch bei der Ausschreibung und Auswahl eines passenden Dienstleisters involviert.

Dank einer Zusammenarbeit mit der ETH Zürich konnte eine Drohne für den Betrieb im alpinen Raum umgebaut werden.

«Handelsübliche Drohnen waren unseren Anforderungen bezüglich Reichweite und Flexibilität nicht gewachsen. Daher waren wir gezwungen bestehende Modelle zu verbessern», erklärt Lämmerer. Da der Gepäcktransport in den Bergen auch bei schwieriger Witterung gewährleistet sein muss, musste die Drohne mit stärkeren Triebwerken ausgestattet werden. Während der Übergabe schwebt das Fluggerät über der Hütte. Die Koffer werden, ähnlich wie bei Versorgungsflügen mit dem Helikopter, mit Hilfe eines Frachtnetzes verladen und dann zum nächsten Etappenort gebracht.

«Solche Flüge hat es in dieser Form noch nicht gegeben, weshalb sich kurz vor Weihnachten das BAZL eingeschaltet hat, welches durch einen Testflug in der Nähe unseres Firmensitzes in Dietikon auf uns aufmerksam geworden ist. Es gab einige Fragen zu klären, aber letzten Endes wurde uns nun bestätigt, dass  die Lizenz für diese Flüge erteilt wird», freut sich Lämmerer.

Innovation mit hohem Potential

«Dank dieser Innovation können wir nun auch bei Übernachtungen in entlegene Bergdörfer wie S-Cherz in Graubünden oder die Prank-Hütte im Wallis mit Gepäcktransport anbieten. Da die Transporte via Drohne günstig sind, interessieren sich mittlerweile auch andere Partner wie der SAC für diese Innovation. Wir sind überzeugt, dass wir damit unsere Kunden noch besseren Service bieten können und helfen den Alpenraum weiter zu beleben», freut sich Lämmerer.

(TN)