Tourismuswelt

Sunday Press Hoteliers und Wirte wollen gemeinsames Hotelsternesystem

Hotelleriesuisse und Gastrosuisse begraben das Kriegsbeil — Hapimag ist ein Sanierungsfall — Martin Ebners Charmeoffensive.

Die während Jahren verfeindeten Branchenverbände Hotelleriesuisse und Gastrosuisse haben sich im Januar darauf verständigt, ein einheitliches und transparentes Hotelsternesystem aufzubauen. Weshalb eine Arbeitsgruppe aber erst im Herbst die entsprechenden Arbeiten aufnimmt, lässt der Artikel der „SonntagsZeitung“ offen. Sie zitiert den Präsidenten von Gastrosuisse Casimir Platzer wie folgt: „Das Interesse und die Absicht sind auf beiden Seiten da. Den Gast interessiert nicht, ob die Sterne vom einen oder anderen Verband stammen, er will sich einzig darauf verlassen können.“

Dass die beiden „Erzfeinde“ das Kriegsbeil begraben wollen, hat zwei Gründe: Erstens die wirtschaftliche Situation, die dem Schweizer Tourismus zusetzt. Und zweitens neue Köpfe, welche die Verantwortung übernommen haben. Jahrelang hatten sich die Branchenverbände um die Vergabe von Hotelsternen gestritten, statt gemeinsam die Interessen der Schweizer Gastronomie wahrzunehmen. Hotelleriesuisse war erfolglos bis vor Bundesgericht gegangen, um Gastrosuisse die Einführung eigener Hotelbewertungen zu verbieten. Nun wollen die beiden Verbände auch auf andern Gebieten zusammenarbeiten, etwas der Wirtschaftspolitik, beim politischen Lobbying oder in der Öffentlichkeitsarbeit, wie Andreas Züllig der Präsident von Hotelleriesuisse sagt. Für eine Fusion ist die Zeit allerdings noch nicht reif. Im Fachmagazin „Hotelier“ plädierte Platzer für die Gründung eines Dachverbandes. Züllig sagt: „Man muss offen sein für alles.“ Momentan sei eine Fusion jedoch kein Thema.

Billig-Bus will Easyjet-Kunden transportieren

Für nur zehn Franken will die deutsche „Mein Fernbus Flixbus“ Kunden aus dem Raum Zürich zum Euroairport Basel bringen. Wie die „Schweiz am Sonntag“ berichtet, bietet der Fernbus-Anbieter ab kommendem Freitag täglich elf umsteigefreie Verbindungen an. Der früheste Kurs verlässt Zürich bereits um halb drei in der Nacht, damit Easyjet-Kunden ihre ersten Flüge erreichen. Dank Easyjet sind die Passagierzahlen in Basel doppelt so stark gewachsen wie in Zürich. Im Gegensatz zu Zürich und Genf verfügt der Euroairport mit seinen sieben Millionen Passagieren jährlich aber über keinen Bahnhof.

Hapimag steckt in der Krise

Die „Schweiz am Sonntag“ nimmt im Wirtschaftsteil die Generalversammlung vom letzten Mittwoch zum Anlass, sich kritisch mit der Zukunft des Ferienklubs Hapimag und ihrer Chefin Marisabel Spitz auseinanderzusetzen. Gehe es so weiter wie bisher, „wird von Hapimag in ein paar Jahren nicht mehr viel übrigen sein“, schreibt die Zeitung. 2015 resultierte ein Verlust von 30 Millionen Franken. Das Eigenkapital schrumpfte auf 320 Millionen Franken. Weltweit zählt Hapimag zwar über 130 000 Mitglieder, von denen aber nur 400 nach Baar an die GV kamen. 70 Prozent der Aktionäre würden ihr Stimmrecht gar nicht wahrnehmen. Dadurch könne die Zentrale „mehr oder weniger“ machen, was sie will. Ein weiteres Problem: Die Anteile von Hapimag sind kaum verkäuflich. Zwar ist sie eine Aktiengesellschaft, aber der Handel ist streng reguliert, eine Nebenbörse gibt es nicht. Kauft Hapimag Aktien zurück, dann zu einem Preis von nur 2000 Franken. Die meisten Aktionäre hätten aber laut „Schweiz am Sonntag“ 5000 oder 6000 Franken bezahlt. „Das erklärt ihren Frust.“

Martin Ebner in Feierlaune

Helvetic Airways feierte das zehnjährige Engagement von Rosmarie und Martin Ebner mit einer Einladung für Kunden, Mitarbeiter und Medien zu einem Trip nach Mallorca (travelnews.ch berichtete). Den lockeren Rahmen nutzte der Banker und Investor zu einer Charmeoffensive in eigener Sache. Aussergewöhnlich offen und bereitwillig stand er den verschiedenen Medien Red und Antwort. „Zentralschweiz am Sonntag“ („Höhenflug eines Sorgenkindes“) und „Schweiz am Sonntag“ („Stehe noch heute zu jedem Wort“) bringen je ein Interview auf einer ganzen Seite. Seine Aussagen zum Stromkonzern Alpiq, wo er investiert ist, und dem Machtkampf um den Baukonzern Sika sind von den Onlinemedien bereits aufgenommen worden. Während längerer Zeit hatte Martin Ebner keine Interviews mehr gegeben.

„Keine Flüchtlinge in Sicht“

Über eine Pressereise der besonderen Art berichtet die „SonntagsZeitung“ in ihrem Reiseteil. Hotelplan lud in Absprache mit den örtlichen Behörden einige Schweizer Journalisten auf die Ferieninsel Kos und Rhodos ein, um sie davon zu überzeugen, dass das Flüchtlingselend die Feriengefühle nicht mehr beeinträchtigt. Der Autorin ist es gelungen, den Spagat zwischen den Anliegen der Gastgeber und den eigenen Gefühlen und Zweifeln sichtbar und spürbar zu machen. Eine lesenswerte Reportage!

(HPB)