Tourismuswelt

Ziemlich gefährlich: Klimaaktivisten haben sich am Donnerstag auf das Gelände des Flughafens Berlin BER begeben und sich an der Start- und Landebahn festgeklebt. Bild: Twitter / @AufstandLastGen

Klimaaktivisten kleben sich auf Landebahn fest

Am Donnerstag musste eine Swiss-Maschine beim Anflug auf Berlin abdrehen und in Dresden landen. Aktivisten der «Letzten Generation» haben den Hauptstadt-Flughafen blockiert.

Ob's der Sache dient? Klimaaktivisten haben sich jüngst auf Autobahn-Ausfahrten mit Sekundenkleber festgeklebt und Kunstwerke in Museen mit Tomatensauce beschmiert. Unbestritten: wir haben ein Klimaproblem. Doch darüber, wie gegen das Klimaproblem anzukämpfen ist, lässt sich streiten.

Eine Gruppierung von Klimaaktivisten mit dem Namen «Letzte Generation» hat nun gestern eine neue und nicht ungefährlliche Art des Protests gefunden. Die Leute haben eine der Start- und Landebahnen des Flughafens Berlin BER betreten, sich am Asphalt festgeklebt und haben mit Velos Kurven gedreht.

Der Berliner Flughafen musste den Betrieb nach 16 Uhr über zwei Stunden lang stoppen. Zahlreiche Füge mussten umgeleitet werden. Davon betroffen war auch Swiss-Flug LX 980, der um 16 Uhr in Zürich abhob. Statt um 17.25 Uhr in Berlin zu landen, wurde der Flug nach Dresden umgeleitet. Zwei weitere Swiss-Flüge mussten in Zürich auf grünes Licht warten und starteten verspätet.

Um 18.15 Uhr gab der BER-Flughafen Entwarnung. Mittlerweile war die Bundespolizei eingeschritten und hatte die Aktivisten in Gewahrsam genommen. Nun ist gegen die Klimaaktivisten Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung erhoben worden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), vorgestern eben noch selber am Protestieren mit einem One-Love-Armband in Katar an der Fussball-WM, spricht von einer «erneuten Eskalation». «Diese Aktionen zerstören wichtige gesellschaftliche Akzeptanz für den Kampf gegen den Klimawandel.»

Die Aktivisten waren gemäss einem BER-Sprecher sowohl von der Nord- als auch von der Südseite her in das Gelände eingedrungen – entsprechend musste der Betrieb sowohl auf den Start- als auch auf den Landebahnen gestoppt werden.

(TN)