Tourismuswelt

Doppelte Gefahr: Bei einer Feuersbrunst in Slowenien detonierten Blindgänger aus dem 1. Weltkrieg... Bild: AdobeStock

Tod durch den TouristenhelikopterFeuersbrunst verursacht Kriegszustände

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Tödlicher Unfall im Touristenhelikopter

In Griechenland kam es zu einem tödlichen Unfall mit einem privat gecharterten Helikopter. Ein britischer Mann (22) wurde kurz nach Aussteigen aus dem Helikopter von den Blättern des Heckrotors tödlich am Kopf getroffen. Was genau passierte, ist Gegenstand von Abklärungen. Augenzeugen sagen, der junge Mann sei nach dem Ausstieg plötzlich wieder zur Hinterseite des Helikopters gelaufen, mit seinem Handy am Ohr, oder vielleicht um ein Selfie zu schiessen. Warnrufe habe er nicht gehört oder ignoriert. Die Familie des Verstorbenen beklagt dagegen, dass es für das Verlassen des Helikopters und das Verhalten danach keinerlei Anweisungen gegeben habe. Das hätte man erwarten dürfen, nachdem für den Trip der britischen Gruppe mit zwei Helikoptern von Mykonos nach Spata, gleich beim Athener Flughafen, über 15'000 Pfund bezahlt wurden. Klar ist, dass Rotoren selbst nach Abstellen des Motors noch bis zu zwei Minuten sich weiter drehen, was gefährlich sein kann. Unverantwortliches Verhalten des Passagiers oder des Piloten? Ein Gericht wird wohl entscheiden müssen. [gelesen bei The Sun]

Kriegszustand bei der Feuerbekämpfung

An vielen Orten in Südeuropa wüten aktuell aufgrund der grossen Hitze und Trockenheit grosse Waldbrände. Das ist für Feuerwehrmannschaften schon ernst genug. Doch in Slowenien ist es noch gefährlicher als üblich: In der Region Kras im Süden Sloweniens explodieren derzeit aufgrund der Feuersbrünste zahlreiche so genannte UXO's («unexploded ordinance», also Blindgänger-Bomben), welche seit dem 1. Weltkrieg im Boden lagern und nie entfernt wurden. Die Bomben, welche im Krieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn eingesetzt wurden, explodieren also über 100 Jahre nach ihrem geplanten Einsatz - und führen dazu, dass die Feuerwehrleute den Brand nicht effektiv bekämpfen können, weshalb schon mehrere Dörfer evakuiert werden mussten. Da liesse sich was sagen über die anhaltenden Auswirkungen von Krieg... [gelesen bei Task & Purpose]

Eine lukrative Privatstrasse

Die Leahi Avenue befindet sich in Honolulu genau zwischen dem Kapiolani State Park und dem Aussichtsberg Diamond Head. Wie so viele Strassen in Hawaii gibt es dort keine Trottoirs, dafür gab es bislang sehr viele Personen, die entlang der Strasse gratis parkten, darunter auch viele Touristen. Als eine Frau namens Mary Jones befand, dass der Schulweg ihrer Kinder entlang der Leahi Avenue nicht sicher sei, erkundigte sie sich nach Verbesserungsmöglichkeiten. Stadt und Staat zeigten sich nicht zuständig, doch konnte die wohlhabende Frau die ganze Leahi Avenue kurzerhand kaufen und somit in eine Privatstrasse umwandeln. Statt Trottoirs zu bauen hat sie aber die Strasse geschmälert, saftige Parking-Gebühren erhoben und kostenpflichtige Lizenzen für Foodtrucks ausgegeben, aber Falschparker regelmässig mittels Abschleppen bestraft. Das hat anscheinend auch schon einige Touristen getroffen, sowie zahlreiche Bewohner einer nahe gelegenen Wohnsiedlung. Die gute Dame mag wohl im Recht sein, doch hatte sie die Strasse nur bekommen, weil sie versprochen hatte, diese zu modernisieren; stattdessen ist die Strasse nun einfach ein Goldesel, zum Missfallen vieler Nachbarn und Touristen. Bei diesen formiert sich jetzt Widerstand, während zuständige Politiker, welche eine wichtige öffentliche Strasse privatisieren liessen, sich öffentlich die Hände reinzuwaschen versuchen. Ein unschönes Beispiel, wohin inkompetente Politik gepaart mit Turbokapitalismus und Egoismus führen kann.  [gelesen im Honolulu Civil Beat]

Die echte Regenbogenbrücke

Wenn ein geliebtes Haustier stirbt, sprechen die trauernden Eigentümer gerne davon, dass das Tier nun «über die Regenbogenbrücke» ging, wohl in ein tierisches Paradies, wo dieses ewig jung herumtollen kann. Manchen ist dieses Sinnbild nicht genug: Deshalb gibt es in Lake Lure im US-Bundesstaat North Carolina nun eine «echte» Regenbogenbrücke, also eine Holzbrücke in Regenbogenfarben. Nicht sonderlich gross oder lang, aber hübsch gemacht und in wunderbare Landschaft eingebettet. Zahlreiche Tierbesitzer haben an der Brücke bereits Halsbänder zur Erinnerung hinterlegt - in etwa so, wie Verliebte Schlösser an gewissen «romantischen» Brücken anbringen. Wir finden die Idee eigentlich nett - ausserdem gibt es endlich mal etwas mit Regenbogenfarbe, was die Konservativen im US-Südstaat nicht hassen müssen. [gelesen bei WRAL.com]

Wenn die Aufforstungsfirma abforstet

Eigentlich ist die niederländische Firma Land Life für Wiederaufforstungsprojekte weltweit zuständig. In Zeiten erhöhter Nachhaltigkeitsbemühungen ein wichtiges und auch lukratives Business. Jüngst trug die Firma jedoch zu einem massiven Waldsterben bei. Bei Arbeiten in einem Wald in Spanien - wo seit Woche hohe Temperatur und Dürre herrschen - kam es am 18. Juli zu einem Funkensprung von einem Bagger von Land Life, wonach Feuer ausbrach. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt, alarmierten Arbeiter schnell die Behörden, konnten aber nicht verhindern, dass sich das Feuer zu einem massiven Waldbrand entwickelte. Tausende Hektar Wald wurden zerstört, es kam zu über 2000 Evakuierungen. Die Firma zeigte sich entsetzt, hielt aber fest, dass alle Arbeiten gemäss üblichen Sicherheitsbestimmungen ausgeführt wurden, und keine Personen zu Schaden kamen. Absicht war wohl keine dahinter - aber ob Land Life nun wohl den Auftrag zur Wiederaufforstung nochmals erhält?  [gelesen bei NL Times]

Emu beendet Fahrerflucht

Doch, der Titel ist zutreffend. So geschehen neulich im Südwesten Englands, in Malmesbury nahe Bristol. Der Chefkoch eines lokalen Hotels beobachtete, wie ein Auto auf der Strasse schwankte und letztlich in die Eingangspartie des Hotels krachte. Zunächst wollte er helfen, doch als Fahrer und Beifahrer die Flucht ergriffen, verfolgte er die beiden zu Fuss quer durch das Dorf. Bis der Unfall-Fahrer in ein Gehege kam, in welchem eine Emu-Mutter mit ihren Jungen war. Die Emu-Mutter attackierte den Mann, wodurch dieser so lange im Gehege festgesetzt blieb, bis die Polizei diesen mitsamt seinem Komplizen festnehmen konnte. Was genau die beiden verbrochen haben, ist unklar - klar ist aber, dass man sich besser nicht mit Emu-Mamis anlegt.  [gelesen im Wiltshire Live]  

(JCR)