Tourismuswelt

Sunday Press Neue Abflugregeln sorgen für Kritik

Ohne die betroffenen Gemeinden zu informieren, senkte der Flughafen Zürich die Mindesthöhe ab. — Wegen der Terrorangst verzeichnet Interhome eine Zunahme der Buchungen.

In den nächsten Monaten müssen die Bewohner im Norden des Flughafens Zürich mit mehr Fluglärm rechnen. Als Folge von Bauarbeiten an einem Rollweg zur Piste 34 senkte der Flughafen die Mindestflughöhe für startende Flugzeuge um 305 Meter ab, ohne aber die betroffenen Bewohner darüber zu informieren. In der „SonntagsZeitung“ spricht Hanspeter Lienhart, Stadtrat von Bülach und Präsident der IG Nord, von einem „katastrophalen Vorgehen“ des Flughafens.

Publik wurde die neue Regelung durch eine interne Weisung der Swiss an ihre Piloten. Alarmiert sind die Nordgemeinden, weil der Flughafen die Absenkung der Mindestflughöhe in seinem neuen Betriebsreglement definitiv verankern möchte. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) erteilte vorerst eine provisorische Bewilligung bis zum Abschluss der Bauarbeiten im November. Flughafensprecherin Sonja Zöchling, mehrfach von den Wirtschaftsjournalisten als Pressesprecherin des Jahres ausgezeichnet, bedauert, „wenn sich die Gemeinden ungenügend informiert fühlen.“ Man habe auf die Information der Bevölkerung verzichtet, weil im Jahre 2013 bereits einmal die Mindesthöhe abgesenkt werden musste, diese aber „praktisch nie genutzt worden sei“.

Werbung für Nordkorea und in eigener Sache

Interviewt von Noch-Chefredaktorin Christine Maier darf Globetrotter-Chef André Lüthi im „SonntagsBlick“ Reisen nach Nordkorea anpreisen. Trotz eines irren Diktators und massiven Menschenrechtsverletzungen sei das „Land im Umbruch“, sagt Lüthi nach seiner vierten Reise. Als er das erste Mal vor 12 Jahren dort gewesen war, seien die Menschen noch eingeschüchtert gewesen und hätten nie mit Fremden gesprochen. „Alles war sehr düster.“ Heute wirkten die Menschen „entspannter“, „sie sind offen“ und stellten den Ausländern auch Fragen. In der Hauptstadt Pjöngjang habe er sich frei bewegen können, auf dem Lande hingegen wurde er von einem Aufpasser begleitet. Trotz der politischen Lage will Lüthi Nordkorea weiterhin als Reiseziel anbieten, „aber nicht aus kommerziellen Gründen“. Lüthi wörtlich: „Reisen nach Nordkorea öffnen uns die Augen und tragen zur Aufweichung des Systems bei.“ Ob ein solcher Trip riskant sei, wollte der „SoBli“ schliesslich noch wissen: „Nicht, wenn man sich an die Auflagen hält. Das ist klar. Wir fühlten uns in jeder Minute absolut sicher.“

Interhome verzeichnet 19 Prozent mehr Buchungen

Die Angst vor Terror und die Flüchtlingskrise lässt die Familie Schweizer vermehrt im eigenen Land Ferien machen, schreibt nun auch noch die „SonntagsZeitung“. Nach Angaben von Hotelplan-Chef Thomas Stirnimann verzeichnet der grösste Ferienhausanbieter Interhome bis Ende März ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Buchungsstand im Vorjahr. Gar 50 Prozent mehr Buchungen gebe es für Graubünden. Davon verspricht sich Schweiz Tourismus eine „Signalwirkung für die Hotellerie“. Gute Buchungsstände der Parahotellerie seien ein „positives Vorzeichen“, wie Jürg Schmid, der Direktor der Marketingorganisation, sagt. „In unsicheren Zeiten gewinnt Nähe an Bedeutung.“

In den übrigen Sonntagsblättern („NZZ am Sonntag“, „Schweiz am Sonntag“ und „Zentralschweiz am Sonntag“) findet der Tourismus nur in den Reiseteilen statt. Die NZZ-„Stil“-Beilage widmet der baskischen Stadt San Sebastian, die als europäische Kulturhauptstadt ausgewählt wurde, eine grosse Reportage mit vielen nützlichen Tipps. Die „Zentralschweiz am Sonntag“ berichtet aus Rio im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele und die „Schweiz am Sonntag“ besuchte die kleine Ostseeinsel Fehrmarn, „das Hawai im hohen Norden“.

(HPB)