Tourismuswelt

Die Passagiere eines Transatlantikflugs von British Airways erlebten infolge eines Wasserlecks an Bord einen ziemlichen Schock - doch letztlich ist nichts passiert. Bild: AdobeStock

Beängstigendes Wasserleck im Flug – Postkarten retten Tourismusjobs

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Das Wasserleck in 11'000 Metern Höhe

Stellen Sie sich vor, aus der Decke kommt infolge eines Rohrbruchs Wasser, welches an Wänden und Treppen herunterläuft und alles nässt und wonach elektrische Kurzschlüsse drohen. Unschön. Und jetzt stellen Sie sich dies in 11'000 Metern Höhe während einem Flug vor. Genau das ist diese Woche passiert während einem Flug von British Airways von London nach Washington DC. Im Airbus A380 kam es infolge einer Fehlfunktion in einem Frischwassertank zur Überschwemmung des Flugzeugs, welches für verängstigte Passagiere und beschäftigte Crews sorgte. Zwar gab es weder Verletzte noch habe ein Risiko bestanden (laut British Airways), doch die Passagiere hatten anscheinend ein ziemlich mulmiges Gefühl. Wen wundert's bei diesen Bildern? [gelesen in der Daily Mail]

Senden Sie eine Postkarte aus Timbuktu!

Timbuktu, im Norden Malis, hat die Aura eines sagenumwobenen Ortes mitten im Norgendwo. Das zog bis vor wenigen Jahren auch mehrere Hunderttausend Besucher pro Jahr in die Wüstenstadt, die einst ein florierendes Handelszentrum war. Doch seitdem Mali mit islamistischen Terroristengruppen zu kämpfen hat, traut sich kaum noch jemand in die Region, von deren Besuch die Behörden fast aller Länder derzeit abraten. Das hat die Tourismusindustrie in Timbuktu vor grosse Probleme gestellt, und zu einer ebenso genialen wie spassigen Lösung geführt: Im Rahmen des Projekts «Postcards from Timbuctu» kann man eine von Hand beschriebene Postkarte von Timbuktu aus irgendwohin in die Welt versenden lassen. Das kann man über diese Website buchen. Das Ganze ist seriös: Schon über 7000 Postkarten wurden weltweit verschickt. Der Kostenpunkt liegt bei 10 Dollar. Das Gute daran: Die mehrheitlich arbeitslosen lokalen Tourguides erhalten zwischen 2 und 4 Dollar pro abgeschickter Postkarte - bei einem üblichen Monatslohn von 100 Dollar also kein schlechtes Business. Also, falls Sie es nicht selber bids Timbuktu schaffen, prahlen Sie wenigstens mit einer echten Postkarte samt malischem Stempel, und unterstützen Sie damit die lokale Tourismus-Community.  [gelesen bei Reasons to be Cheerful]

Flugzeugsitze auf mehreren Leveln

Wie kann man die Economy Class in Flugzeugen komfortabler machen? Darüber brüten Erfinder und Ingenieure seit Jahren. Neustes Beispiel: Ein Nominierter für den Gewinn eines Crystal Cabin Awards - damit werden Innovationen bei der Flugzeug-Innenausstattung prämiert - namens Alejandro Núñez Vicente, welcher den «Chaise Longue Airplane Seat» lanciert hat. Das heisst zwar wörtlich «Liegestuhl-Flugsitz», doch eigentlich handelt es sich um vertikal übereinander liegende, verschachtelte Sitze, quasi Doppeldecker-Sitze, bei denen man zu den oberen Sitzreihen klettern muss, während man sich unten praktisch flach hinlegen kann. Oben wäre man ziemlich nahe am Flugzeugdach, unten wird es schnell etwas eng, nichts für Klaustrophobiker. Der Erfinder hat aber viel Investorengeld für die Weiterentwicklung erhalten. Mal schauen, ob aus diesem seltsamen Design ein Modell der Zukunft wird. [gelesen bei CNN, mit Bildern]

Welcome aboard Türkiye Hava Yollari

Travelnews schrieb bereits im Januar 2022 an dieser Stelle über die offizielle Umbenennung der Türkei in «Türkiye». Dies, weil die Türkei genug davon hatte, im Englischen als «Turkey» bezeichnet zu werden, was Truthahn, Flop oder Loser bedeuten kann, also nichts Schmeichelndes. So weit, so verständlich. Doch nun geht der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan noch einen Schritt weiter und hat angeordnet, dass die staatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines ihren Namen bitteschön in «Türkiye Hava Yollari» ändern muss. Formell heisst Turkish Airlines auf Türkisch seit Jahren schon «Türk Hava Yollari», was nichts anderes als «Türkische Luftfahrtgesellschaft» bedeutet. Muss man diesen Begriff, wo keine Verwechslungsgefahr mit «Turkey» besteht, jetzt wirklich der Firma und der Weltöffentlichkeit aufs Auge drücken? Zunächst einmal würde das Umlackieren die Airline eine Stange Geld kosten. Vielleicht wird es tatsächlich so umgesetzt. Manche vermuten aber hinter der Ankündigung von Erdogan vor allem politisches Kalkül, indem nämlich nationalistische Elemente mit solchen Versprechen geködert werden. [gelesen bei Al-Jazeera]

Ein Elefant ist keine Person

Tierhaltung zu touristischen Zwecken ist seit Jahren ein Pferdefuss der Reiseindustrie. Delfine und Schwertwale in Aquarien, Esel für den Transport übergewichtiger Touristen, abgerichtete Bären oder Affen für die Unterhaltung - das alles sorgt bei immer mehr Reisenden für Stirnrunzeln. Doch Tiere werden trotzdem nicht dieselben Rechte wie Menschen haben. Jüngstes Beispiel: Eine Tierschützergruppe forderte die Freilassung bzw. Versetzung einer Elefantenkuh aus dem Bronx Zoo in New York. Dies, weil ihre Artgenossen gestorben seien und sie nunmehr mit einer verfeindeten anderen Elefantenkuh gehalten werde, was nicht zumutbar sei. Das zuständige Gericht ist New York erteilte dem Ansinnen eine Abfuhr: Das «Habeas Corpus» gelte für Tiere nicht - also der Grundsatz, wonach jede inhaftierte Person das Recht hat, dass die Staatsgewalt die Rechtmässigkeit der Verhaftung vor einem Gericht prüft. Zudem seien Elefanten wie alle «nicht-humanen Tiere» keine juristischen Personen. Zwei von sieben Richtern waren nicht einverstanden - die Rechtmässigkeit einer Gefangenschaft sei nicht daran gebunden, ob man ein Mensch sei, argumentierte einer - doch sie wurden überstimmt. Und so ist gesetzlich weiterhin verankert, dass Menschen entscheiden, was mit Tieren passiert...  [gelesen bei Politico]

Die teure Kamera, die nichts kann

Bilder aufnehmen gehört einfach zu jedem Ferienerlebnis - man will ja schliesslich nachweisen, wo man war, und Familie und Freunde mit 10'000 Bildern beglücken. Dafür braucht es auch die nötige Ausrüstung. Jüngst hat ein Mann gar über 14 Millionen Euro für eine Kamera hingeblättert. Diese hat aber weder Autofokus noch Blitzlicht noch Weissabgleich. Häh? Das hat damit zu tun, dass es ein wertvolles Sammlerstück ist: Gekauft wurde eine Leica 0-Series Nr. 105, von denen es weltweit nur 22 gibt. Die erstandene Kamera aus dem Jahr 1923 war einst die persönliche Kamera von Leica-Gründer Oscar Barnack, dessen Name auf dem Gerät eingraviert ist. Es war auch eines der allerersten Modelle ein handlichen Kleinkamera, mit welcher individuelle Bilder geschossen wurden - ein Meilenstein der Fotografie. Das ist dann schon mal ein hübsches Sümmchen wert. [gelesen bei Leitz Auction]

(JCR)