Tourismuswelt

Die in der Studie befragten Unternehmen blicken zuversichtlich in die Zukunft und glauben weiterhin an die starke Kraft der Live-Begegnung. Bild: Headway

Event Trend Studie: Erste Eindrücke nach der Pandemie

Die Event Trend Studie Schweiz 2022 wurde unter anderem im Auftrag des Branchenverbands Expo Event Swiss LiveCom Association durchgeführt. Diese zeichnet das erste umfassende Stimmungsbild der Event- und Live-Kommunikationsbranche nach der Pandemie.

Nach der Pandemie treiben Umsatzeinbussen und Fachkräftemangel die Veranstaltungsbranche weiter um: Das zeigt die Event Trend Studie Schweiz 2022. In Zahlen ausgedrückt äussern sich die Folgen der Pandemie wie folgt: Im Jahr 2020 brachen die Umsätze der befragten Unternehmen um über die Hälfte ein. Eine Vielzahl von Aufträgen wurde während der vergangenen zwei Jahre nicht durchgeführt – bei Projekten unter 50'000 Franken waren es im Schnitt 50 Projekte pro Unternehmen, bei Projekten über 200'000 Franken deren vier.

Insbesondere hybride Formate haben stark an Bedeutung gewonnen. Bei 47 Prozent der befragten Unternehmen wies diese Veranstaltungsform in den letzten zwei Jahren die stärkste Zuwachsrate auf. Trotzdem erzielten Offline-Veranstaltungen nach wie vor 56 Prozent des Umsatzes. Virtuelle, hybride und andere Event-Formate machten zwischen 13 und 16 Prozent aus. Unabhängig vom Durchführungsmodus erzielten Public- und Mitarbeitenden-Events den grössten Teil des Umsatzes. In geringerem Umfang waren Spezialmessen oder Fachkongresse sowie Publikumsmessen oder Generalversammlungen im Umsatzportfolio der letzten zwei Jahre zu finden.

«Unsere Branche hat sich in den vergangenen zwei Jahren infolge der Krise markant verändert. Die Auswirkungen sind nach wie vor gross, der Grossteil unserer Mitglieder blickt unterdessen aber mit Zuversicht für das Live-Format nach vorne», bilanziert Daniel Wyss, Vorstandsmitglied von Expo Event Swiss LiveCom Association.

Ausbildung und Rekrutierung

Bei der Hälfte der Befragten hat sich die Anzahl der Beschäftigten in den letzten zwei Jahren im Schnitt um drei Personen reduziert. Lediglich 12 Prozent verbuchten einen Zuwachs an Mitarbeitenden. Daneben sind Ausbildungs- und Praktikumsplätze ein fester Bestandteil der HR-Strategie der befragten Unternehmen. So gaben 88 Prozent an, generell Angebote für Praktikantinnen und Praktikanten oder Lernende zu haben. Rund ein Drittel bildet aktuell Lernende aus. Als grösste Herausforderung in den nächsten Jahren wurde der Mangel an Arbeitskräften identifiziert. Um der Abwanderung von Fachkräften aktiv entgegenzuwirken, setzen die meisten Befragten auf ihre Attraktivität als Arbeitgeber und investieren in die Ausbildung und Arbeitskultur.

Mit Diversifizierung und Partnerschaft zum Erfolg

Zahlreiche Umfrageteilnehmende – 43 Prozent – haben die letzten beiden Jahre genutzt, um neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Das Spektrum der Diversifizierung ist gross: so wurde unter anderem vermehrt auf Streaming und Consulting gesetzt. Auch hat sich gezeigt, dass Herausforderungen gemeinsam besser zu bewältigen sind – daher arbeiteten zwei Drittel der Befragten mit einem Partner zusammen oder suchten aktiv nach einer Kooperation. Insgesamt war zudem fast die Hälfte der Unternehmen in der Förderung nachhaltiger Events aktiv engagiert.

Event Trend Studie 2022

Die Event Trend Studie Schweiz wurde – bereits zum 5. Mal – als Mitgliederumfrage von Expo Event Swiss LiveCom Association, vom Schweizer Verband technischer Bühnen- und Veranstaltungsberufe svtb und vom Verein Schweizer Stadion- und Arenabetreiber VSSA durchgeführt. Insgesamt nahmen im Umfragezeitraum vom 17. Januar bis 11. Februar 2022 179 Unternehmen teil.

(TN)