Tourismuswelt

70 Prozent der Passagiere sind zurück: Grossbetrieb über die Ostertage am Flughafen Zürich. Bild: ZRH

So viele Leute verreisten an Ostern

Hochbetrieb auf Schweizer Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen: In den vergangenen Tagen zeigte sich der Reiseverkehr schon fast wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Das sind die Passagierzahlen und beliebten Reiseziele.

Nach zwei Jahren des limitierten Reisens herrscht nahezu wieder Vollbetrieb im Luft-, Schienen- und Strassenverkehr. Der Flughafen Zürich fertigte an den vier Tagen von Karfreitag bis Ostermontag 280'000 Fluggäste ab. Das entspricht 70 Prozent des Passagieraufkommens im Vergleich zu 2019.

70'000 Passagiere am Tag gab es am Flughafen Zürich letztmals am 1. März 2020. An Ostern vor einem Jahr hatte der Flughafen im Durchschnitt rund 13'200 Personen pro Tag verzeichnet, an Ostern 2020 sogar nur rund 850.

«Die Passagierzahlen über die Ostertage waren erwartungsgemäss», sagt Flughafen-Sprecherin Bettina Kunz auf Anfrage von Travelnews. «Die beliebtesten Destinationen nach Anzahl Passagieren über die Ostertage waren Barcelona, Berlin, Palma de Mallorca, Amsterdam, London und Dubai.» Der Betrieb sei ohne grössere Zwischenfälle erfolgt, einzig an den Tagesspitzen zur Morgen-, Mittag- und Abendwelle sei es zu leicht erhöhten Wartezeiten gekommen.

Hohes Passagieraufkommen in Genf und Basel

Der Genfer Flughafen Cointrin fertigte an den vier Oster-Feiertagen knapp 180'000 Passagierinnen und Passagiere ab. Dies entspricht etwa 75 Prozent des Aufkommens von Ostern 2019. Der Flughafen Genf hatte im Vorfeld mit 187'000 Passagieren gerechnet. Der EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg erwartete rund 70 Prozent des Wertes von 2019, rund 85'000 Passagiere.

Am Gründonnerstag kam es zu grossem Ärger am Euroairport wegen des Ausfalls mehrerer Charterflüge in Richtung Pristina. Die von Fly2Sky und Alk Airlines als Operating Carrier angekündigte Verbindungen wurde kurzfristig und ersatzlos gestrichen. Im Bereich der Check-In-Schalter des Euroairports soll es zu chaotischen Szenen gekommen sein, weil die Passagiere trotz gültiger Tickets nicht befördert werden konnten.

Rekordstau am Gotthard

Ärger und Frustration gab es wie in jedem normalen Reisejahr auch vor dem Gotthardtunnel. Den dreigrädigen Temperaturunterschied zwischen der Welt nördlich der Alpen und dem verheissungsvollen Süden wollten sich sehr viele Leute nicht entgehen lassen. Und setzten sich für die Fahrt ins Tessin ins Auto.

Am Karfreitag kam es zu einem rekordverdächtigen Stau. Auf 22 Kilometern standen Auto an Auto vor dem Gotthard-Nordportal. Die Wartezeit betrug über dreieinhalb Stunden. In der Zeit zwischen 2013 und 2019 hat ViaSuisse an Ostern nie mehr als 14 Kilometer Stau vor dem Gotthard verzeichnet.

Doch auch Frühaufsteher, die mitten in der Nacht die Nordsüd-Achse bewältigen wollten, standen oder fuhren im Schritttempo auf mehreren Kilometern. Gegen 8 Uhr morgens wuchs die Schlange auf zwölf Kilometer an.

2020 hatten die Behörden wegen der angespannten Corona-Situation im Tessin generell von Reisen in den Südkanton abgeraten, der Osterstau war vollends ausgeblieben. 2021 waren zwar Staus verzeichnet worden, jedoch in einem vergleichsweise geringen Ausmass.

Bei der Rückreise vom Tessin in die Deutschschweiz kam es insbesondere am Ostermontag zu grossem Stau. Um 18 Uhr betrug die Wartezeit vor dem Gotthard-Südportal über vier Stunden.

Reibungsloser Schienenverkehr

Gut vorbereitet begegneten die SBB dem grossen Osterverkehr. «Richtung Tessin haben wir 24 zusätzliche Züge und damit rund 31'000 zusätzliche Sitzplätze ins Angebot genommen», sagt SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg. Die Züge seien sehr gut ausgelastet gewesen, ebenso die zusätzlichen Transportmöglichkeiten für Velos. Der Betrieb habe sehr gut funtioniert, es sei zu keinen grösseren Verspätungen gekommen.

(GWA)