Tourismuswelt

Während die Geschäftsreisen im Jahr 2021 weiterhin auf Talfahrt waren, zogen die Ferien- und Privatreisen deutlich an. Quelle: IPK, Januar 2022

World Travel Monitor zeigt Erholung der Reiseströme

Am gestrigen Digital Business Day der ITB Berlin wurden die aktuellen World Travel Monitor Ergebnisse publiziert: mit Zuwächsen bei den Auslandreisen 2021 und einer grossen Nachfrage für das Jahr 2022 – trotz Krisenstimmung.

Die ITB Berlin veröffentlichte gestern am Digital Business Day die aktuellen World Travel Monitor Ergebnisse von IPK International zur weltweiten Entwicklung der Auslandsreisen in 2021 und zu den Reiseabsichten für 2022. Trotz Lockdown und erschwerten Reisebedingungen auch im zweiten Jahr der Pandemie ist die Anzahl der Auslandsreisen 2021 weltweit angestiegen, inbesondere im zweiten Halbjahr. Global und in Bezug auf die Reisesegmente zeigen sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen. So sind bei den Auslandsreisen der Amerikaner und Europäer im vergangenen Jahr zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen, bei Asiaten indes ein erneutes Minus.

Was die Reisetätigkeit im Jahr 2022 betrifft: Auch unter Berücksichtigung der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten seitens der Pandemie und der Krise in der Ukraine zeigen aktuelle Befragungsergebnisse eine grosse Nachfrage nach Ferien und Reisen für die nächsten Monate. Trotz derzeitiger Krisenstimmung stehen die Zeichen der Zeit also klar auf Erholung.

Kontinentale Unterschiede

Für das Reisejahr 2021 ermittelte der World Travel Monitor von IPK International einen Anstieg der weltweiten Auslandsreisen von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die globale Entwicklung zeigt jedoch sehr unterschiedliche Trends: So stiegen die Auslandsreisen der Europäer sowie die der Amerikaner im Vergleich zum Vorjahr um plus zehn Prozent bzw. elf Prozent an, bei den Asiaten ist dagegen nochmals ein Rückgang von rund 40 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt liess sich 2021 jedoch das durch die Pandemie verursachte historische Tief im Tourismus überwinden und damit die Post-Covid-Ära einleiten.

Wachstum lies sich 2021 in erster Linie bei Urlaubsreisen (+ 4 Prozent) erzielen. Überdurchschnittlich positiv haben sich auch sonstige Privatreisen (+9 Prozent) entwickelt. Im Gegensatz dazu gab es im zweiten Jahr der Pandemie erneute einen Rückgang bei den Geschäftsreisen (-14 Prozent). Bedingt durch die international hohe Nachfrage nach Strand & Sonne verzeichneten vor allem Reiseziele wie Spanien, Italien und Griechenland überdurchschnittliches Wachstum mit zweistelligen Zuwachsraten.

Zurück bei 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus

Aktuelle, in allen Kontinenten durchgeführte, Umfragen von IPK zeigen trotz Omikron ein nach wie vor sehr grosses Interesse (80 Prozent) für Auslandsreisen in diesem Jahr. Dabei liegen die Auslands-Reiseabsichten der Europäer weiterhin stabil bei fast 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, die der Amerikaner bei mittlerweile fast 75 Prozent und die der Asiaten bei 66 Prozent.

International gesehen sind die bevorzugten Reiseziele für dieses Jahr Italien, Spanien und Deutschland. Auf Rang vier liegt Frankreich und auf Rang fünf die USA. Obwohl nach wie vor Reisen auf dem eigenen Kontinent präferiert werden, kommen vor allem für Amerikaner und Asiaten zunehmend auch Übersee-Destinationen in Europa in Frage.

Die weltweit durchgeführten Umfragen von IPK International zeigen, dass in 2022 im Hinblick auf den internationalen Tourismus ein massgeblicher Schritt in Richtung Erholung gelingen kann. Das weltweite Auslandsreisevolumen kann daher bereits in diesem Jahr 50 bis 60 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreichen. Spätestens 2024 ist wieder mit einem Auslandsreisevolumen in Höhe von 2019 zu rechnen.

(TN)