Tourismuswelt
«Wir können Reisenden nach wie vor genügend Test-Kapazitäten anbieten»
Nina WildIn den letzten Wochen kursierten immer wieder Meldungen, dass die Test-Kapazitäten in der Schweiz an ihr Limit kommen. Grund dafür war der rasante Anstieg der Infektionen mit der Virusvariante-Omikron. Infolge dessen wurde mehr getestet.
Die Testcenter an den Schweizer Flughäfen scheinen davon nicht betroffen. Und die Betriebe haben sich vorbereitet. Niklas Zeller, CEO von viselio, sagt auf Anfrage: «Die aktuelle Lage kommt für uns nicht ganz unerwartet, wir haben uns daher bereits im Herbst mit genügend Material eingedeckt und uns genügend Auswertungs-Kapazitäten gesichert. Wir können daher Reisenden nach wie vor genügend Test-Kapazitäten anbieten und die versprochenen Umlaufzeiten einhalten.» Das Reise-Start-Up betreibt zwei Testcentren am Flughafen Zürich, in Bern sowie in den Radisson Blu Hotels in Basel und Luzern. Ausserdem können PCR-Speicheltestkits für Zuhause bestellt werden. Generell habe die Nachfrage derzeit abgenommen: «Im Rahmen der Saisonalität verspüren wir seit der zweiten Woche Januar eine tiefere Nachfrage für Tests zu Reisezwecken», führt Zeller aus.
Die ender diagnostics ag hat erst vor wenigen Wochen ein eigenes Labor am Flughafen Zürich eröffnet (Travelnews berichtete). Damit können die Probeentnahmen der vier Testcentren, welche von Checkport im Auftrag der ender diagnostics ag betrieben werden, direkt vor Ort ausgewertet werden. Diese seien nicht auf das breite Massenscreening oder Tests für symptomatischen Personen ausgelegt. «Wir spüren am Flughafen eine kontinuierliche Zunahme von Tests, dies aber aufgrund steigender Passagierzahlen am Flughafen Zürich», hält Pressesprecher Dominik A. Lüthi fest, «in unseren Testcentern und dem Labor im Flughafen haben wir jedoch jederzeit genügend Kapazitäten respektive wurden diese gezielt auf beispielsweise Spitzenzeiten wie der Beginn der Sommerferien erweitert.»
Genügend Personal
Ausserdem habe ender diagnostics bereits vergangenen Herbst für das Screening-Labor in Bern zusätzliches Personal rekrutiert und die Infrastruktur erweitert. Somit kam das Hauptlabor in Bern bisher nicht an seine Kapazitätsgrenzen, «aber wir spüren auch dort die massive Zunahme von Tests», sagt Lüthi.
Angesprochen auf die grössten Herausforderungen im Moment sagt Zeller abschliessend: «Wie viele andere Schweizer Firmen haben auch wir Mühe mit Personal in Isolation und entsprechenden Anpassungen in den Dienstplänen. Unsere Personal-Pools sind aber genug gross, um die Lücken bei Bedarf zu füllen.»
Ist Corona in der Schweiz ohnehin bald Schnee von gestern? Bundesrat Alain Berset überraschte am Freitag (28. Januar) jedenfalls mit einer optimistischen Botschaft: «In den nächsten Tagen wird die Schweiz viel Bewegung erleben», sagte der Gesundheitsminister. Die Quarantäne- und Home-Office-Pflicht könnten bereits diese Woche fallen. Die Zertifikatspflicht am 16. Februar. Der Bundesrat will ausserdem am Mittwoch bei den Kantonen beantragen, auf die Kapazitätsbeschränkungen bei Grossveranstaltungen und die maximale Personenzahl bei privaten Treffen zu verzichten.