Tourismuswelt

Die grösste Schweizer Ferienmesse FESPO wird auch 2022 ausfallen. Bild: JCR

Die Fespo und die Ferienmesse Bern fallen auch 2022 aus

Herber Dämpfer für die Tourismusbranche: Die Bernexpo Groupe hat entschieden, die beiden Ferienmessen auch 2022 pausieren zu lassen.

Ende Oktober war man bei der Live-Event-Ausrichterin Bernexpo noch guten Mutes: Die Ferienmesse Bern und die Fespo in Zürich sollten 2022 definitiv durchgeführt werden, hiess es (Travelnews berichtete). Dabei wurde auch bewusst ein gewisses Risiko eingegangen. Doch Omikron hat nun der Risikofreude einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Wie die Bernexpo Groupe mitteilt, hat man sich dazu entschlossen, sowohl die Ferienmesse Bern (13. bis 16. Januar 2022) wie auch die FESPO und Golfmesse in Zürich (27. bis 30. Januar 2022) im Jahr 2022 zu pausieren. «Die aktuelle Verschlechterung der epidemiologischen Lage hat starke Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr und wirft die Tourismusbranche erneut zurück», erklärt Tom Winter, CEO der Bernexpo Groupe. «zahlreiche Ausstellende werden wegen der verschärften Ein- und Ausreisebedingungen voraussichtlich nicht einreisen können oder müssten bei ihrer Ausreise in Quarantäne, weshalb wir eine Pausierung nicht vermeiden können. Wir bedauern diesen Entscheid sehr, schaffen damit aber Klarheit und Planungssicherheit bei allen Beteiligten.»

Fespo-Messeleiter Stephan Amstad ist über die Absage so kurz vor der Durchführung natürlich bitter enttäuscht, aber es sei nicht anders gegangen: «Die Unsicherheit aufgrund der neuen Bestimmungen in der Schweiz und in anderen Ländern ist viel zu hoch und wir konnten nicht einfach zuwarten.» Ausländische Standbauer hätten möglicherweise Probleme (Quarantäne- oder Testpflicht) bekommen, Aussteller aus dem Ausland hatten ebenfalls Bedenken - obwohl laut Amstad bis zuletzt noch Zusagen von neuen Ausstellern kamen und er noch neulich, etwa an der SRV-GV in Ras-al-Khaimah, von vielen spürte, wie sehr sie sich nach Live-Events und persönlichem Networking sehnten. «Sicherheit ist für alle am Wichtigsten», hält Amstad aber fest und will sich nun überlegen, wie es weitergeht und ob man allenfalls vor 2023 in irgendeiner Form in Erscheinung trete - eine Verschiebung der Messen auf einen späteren Zeitpunkt sei allerdings kein Thema gewesen.

Genau dies hat die Ferienmesse Wien gemacht, die vom Januar in den März verlegt wurde (auch darüber hatten wir berichtet), derweil die Ferienmesse in Utrecht auch abgesagt wird und die CMT Stuttgart nach aktuellem Stand noch durchgeführt wird. Mit bangem Blick schaut die Tourismuswelt nun auch nach Berlin, wo die ITB derzeit noch angesagt wird, aber sich angesichts der jüngsten Entwicklungen wohl auch wieder höherem Druck ausgesetzt sieht.

Das alles unterstreicht, wie schwierig und volatil die Lage weiterhin ist für die Live-Marketing-Unternehmen, und dies insbesondere im Bereich Tourismus. Grundsätzlich bleibt die Bernexpo Groupe aber für die Durchführung ihrer Formate im kommenden Jahr optimistisch: Mit ihrem Schutzkonzept – welches sich je nach Lage jederzeit pragmatisch anpassen lässt – sei die Bernexpo Groupe für zahlreiche Eventualitäten vorbereitet und habe in den letzten Monaten mit den beliebten Publikumsformaten wie dem HeroFest oder dem Suisse Caravan Salon bewiesen, dass Veranstaltungen auch zu Covid-Zeiten sicher und erfolgreich durchgeführt werden können.

(JCR)