Tourismuswelt

Nach einer so langen Zeit von Einschränkungen stehen Reisen im Jahr 2022 ganz im Zeichen vom Gefühl, das erste Mal zu verreisen und die kleinen Dinge zu schätzen. Bild: Nina Elliott

Die sieben Reisetrends des kommenden Jahres

24'055 Personen haben sich zu ihren künftigen Reiseplänen geäussert. Wohlbefinden und Leute kennenlernen stehen im Reisejahr 2022 hoch im Kurs.

Die Pandemie hat unser Reiseverhalten auf den Kopf gestellt. Gecancelte Flügen, Abgeänderte Einreisebestimmungen und die Ungewissheit, welche bis zu dem Tag der Abreise anhielt. Der Optimismus ist jedoch da, auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist. Das Hotelportal Booking hat über 24'005 Personen in 31 Ländern befragt, darunter 500 Schweizerinnen und Schweizer, um vorhersagen zu können, wie das Reisen im kommenden Jahr aussehen wird. Das sind die sieben Trends:

1. Körperliches und seelisches Wohlbefinden

Auf Platz eins steht das körperliche und seelische Wohlbefinden mit täglicher Bewegung oder Meditation. Knapp drei Viertel der Menschen (73  Prozent) geben an, dass Reisen dieses Wohlbefinden mehr fördern als andere Formen der Erholung und Entspannung. Fast zwei Drittel (58 Prozent) gaben an, dass ihnen die Bedeutung des Reisens für ihr Wohlbefinden erst bewusst wurde, als es nicht mehr möglich war, und 84 Prozent der Befragten sagten, dass sich die Planung eines Urlaubs positiv auf ihr emotionales Wohlbefinden auswirkt.

Für ein Viertel ist das Verlassen der eigenen Komfortzone der Schlüssel dazu, sich durch eine Auszeit wieder zu Kräften zu kommen. Der Aufenthalt an einem neuen Ort hilft ihnen Energie zu tanken.

2. Ferien und Arbeit voneinander trennen

Aufgrund des Homeoffice, waren die Ferien im Jahr 2021 nicht immer arbeitsfrei. Dies soll sich aber im Jahr 2022 ändern, denn viele möchten die Kontrolle über eine ausgewogene Work-Life-Balance zurückgewinnen. Drei Viertel der Reisenden (71 Prozent) möchten sich voll und ganz ihren Ferien widmen und die Arbeit hinter sich lassen. 56 Prozent der Befragten bevorzugen kürzeren und dafür komplett arbeitsfreien Ferien im Jahr 2022, als einen längeren Aufenthalt am Zielort, bei dem sie Beruf und Freizeit kombinieren müssen.  

3. Jeden Moment geniessen

Ein Viertel der Befragten freut sich allein schon auf die Aufregung und Vorfreude, wenn ihre Reise beginnt. Das Glücksgefühl beim Blick aus dem Flugfenster ist für drei Viertel der Menschen wichtiger Bestandteil der Ferien, bei dem sich die Anreise bereits wie Teil der Reise selbst anfühlt. Die Mehrheit der Reisenden gibt an, dass einfache Freuden wie das Gefühl der Sonne auf der Haut (82 Prozent) oder der Anblick eines Gewässers (79 Prozent) ihre Stimmung unmittelbar heben. Nach einer so langen Zeit von Einschränkungen stehen Reisen im Jahr 2022 ganz im Zeichen vom Gefühl, das erste Mal zu verreisen und jeden Moment zu geniessen.

4. Authentische Umgebung

Unsere Beziehung zu den Menschen in der Umgebung hat sich aufgrund der Pandemie wieder gefestigt. Im Jahr 2022 wird sich der Wunsch nach einer authentischen Begegnung mit der lokalen Gemeinschaft auch in den Ferien fortsetzen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten ist der Meinung, dass ihre Reise der lokalen Gemeinschaft an ihrem Reiseziel zugutekommen muss. Darüber hinaus möchten zwei Drittel, dass ihr auf Reisen ausgegebenes Geld in die lokale Gemeinschaft zurückfliesst, und 67 Prozent möchten authentische, für die lokale Kultur typische Erlebnisse erleben.

5. Neue Leute kennenlernen

Während der Pandemie, haben wir Zeit mit unseren engsten Freunden und Angehörigen verbracht. Im Jahr 2022 möchten knapp die Hälfte (48 Prozent) neue Leute in den Ferien kennenlernen. Viele greifen in den Ferien auf ihre bevorzugten Dating-Apps zurück, um die Gelegenheit eines Ferienflirts nicht zu verpassen. Dabei hofft mehr als ein Drittel (39 Prozent) auf einem Wiederaufleben von Ferienromanzen.

6. Flexibel unterwegs sein

63 Prozent der Befragten möchten eine flexible Reise geniessen, bei der man den Dingen ihren Lauf lässt, anstatt ein gut geplantes Programm zu haben. Daher stimmen mehr als die Hälfte (56 Prozent) zu, dass sie jede Möglichkeit wahrnehmen möchten, wenn es das Budget erlaubt. Für 45 Prozent ist Geld kein Thema für die Reisen im nächsten Jahr, da sie während der Pandemie genügend sparen konnten. Knapp die Hälfe der Befragten (47 Prozent) sind offener für neue Arten von Ferien als vor der Pandemie und für 65 Prozent ist das Reiseziel egal, solange die Art der Reise stimmt und sie von Zuhause rauskommen. Ausserdem wird im Jahr 2022 die Technologie die Spontaneität von Reisenden unterstützen, da viele Pläne einfach von unterwegs gebucht oder angepasst werden können.

7. Überraschungen akzeptieren

Auch im Jahr 2022 wird uns die Ungewissheit im Reiseverkehr begleiten. Doch werden wir Überraschungen und Herausforderungen, die wir nicht ändern können, akzeptieren. Fast die Hälfte (46 Prozent) ist der Meinung, dass Technologie hilft, Bedenken vor dem Reisen zu lindern. Zwei Drittel sind an einem innovativen Dienst zur Vorhersage der Länder interessiert, in die man sicher reisen kann sogar Monate im Voraus. Die drei wichtigsten Prioritäten der Reisenden sind jedoch: kein Geld zu verlieren (40 Prozent), die Möglichkeit einer Stornierung (39 Prozent) und die Möglichkeit einer kostenlosen Umbuchung (32 Prozent).

(TN)