Tourismuswelt

Die positiven und negativen Feedbacks waren in unserer Umfrage in etwa ausgewogen - doch grundsätzlich hörte man wenig zur neuen Regelung. Bild: TN

Die neue Regelung des Garantiefonds sorgt kaum für Kontroverse

Die Überwälzung von Kundengeldabsicherungs-Kosten auf den Endkunden hat in der Reisebranche wider Erwarten kaum Reaktionen ausgelöst.

Am Montag (11. Oktober) hat der Garantiefonds der Schweizer Reisebranche ein neues Gebührenmodell angekündigt (Travelnews berichtete). Kern des Modells war eine Überwälzung der Risikokosten auf die Endkonsumenten, und zwar in Form eines Promillebeitrags. Da dies möglicherweise zu Erklärungsbedarf im Reisebüro führt und auch eine, wenngleich überschaubare, Preiserhöhung darstellt, lag es in der Luft, dass diese Ankündigung möglicherweise kritisch aufgenommen würde.

Wir haben dafür im Artikel eine kleine Umfrage integriert. Die Teilnehmerzahl lag hierbei allerdings weit unter dem üblichen Schnitt - gerade mal 52 Personen äusserten sich zur Frage, wie sie die neue Lösung beurteilen. Ferienabsenzen? Wir tippen eher darauf, dass das Thema schlicht nicht so kontrovers war wie vom Garantiefonds selber befürchtet. Von den Antwortenden war zudem über die Hälfte positiv zum neuen Gebührenmodell eingestellt; kumulierte 47 Prozent zeigten eine gewisse Skepsis - die Ergebnisse sehen Sie im Titelbild.

Auf Anfrage von Travelnews erklärt Garantiefonds-Geschäftsführer Marco Maos: «Das vom Garantiefonds erhaltene Feedback war grossmehrheitlich positiv. Bei den Rückmeldungen ging es primär um Verständnisfragen und um Inhaltliches. Wir haben das eine oder andere kritische Wort mitbekommen, aber bei uns gab es keine Proteste oder ‹Briefbomben›. Das zeigt, dass wir sicher nicht falsch vorgegangen sind.»

Travelnews fragte weiter auch bei Walter Kunz, Geschäftsführer des Schweizer Reise-Verbands, nach allfälligen Rückmeldungen nach. Auch da war es ruhig: «Zu diesem Thema hat sich niemand bei mir oder bei der SRV-Geschäftsstelle gemeldet.» Natürlich ist der Garantiefonds völlig unabhängig vom SRV und dieser lässt es seinen Mitgliedern frei, welche Kundengeldabsicherungslösung sie wählen; ausserdem habe der SRV den Stiftungsratsbeschluss des Garantiefonds nicht zu kommentieren, so Kunz. Trotzdem erklärt er, dass er den Entscheid «nachvollziehbar» finde und die Schweizer Lösung gerade im Vergleich zur deutschen - dort wird künftig 1 Prozent und nicht nur 2,5 Promille für denselben Zweck genommen - als «vertretbar» erachte. Eine nachhaltige Sicherung des Garantiefonds sei sicherlich im Interesse der gesamten Branche. Ob der SRV in diesem Zusammenhang eine Kommunikation an seine Mitglieder erwägt, ist noch offen.

(JCR)