Tourismuswelt

Sunday Press Ex-Kuoni-Chef Meier als Abzocker kritisiert

Die „NZZ am Sonntag“ schreibt von einem „Geldregen für die Kuoni-Verantwortlichen“ — Peter Meier erhält 3,3 Millionen Franken.

Die grössten Profiteure des Verkaufs der Kuoni Group an die schwedische EQT sind das Management und der Verwaltungsrat. Zu diesem Schluss kommt die „NZZ am Sonntag“. Kuoni-Sprecher Peter Brun bestätigt, dass die Führungsriege ihre gesperrten oder aufgeschobenen Aktien in den nächsten Wochen verkaufen kann und zwar zum Angebotspreis von 370 Franken pro Aktie, den die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT offeriert. Vom „raschen Verkauf“ habe vor allem der im November geschasste Konzernchef Peter Meier profitiert. Sein Aktienpaket sei nun „mehr als drei Millionen Franken wert“.

Die „SonntagsZeitung“ führt Meier gar als Beispiel für die Titelgeschichte „Chefs verdienen Millionen fürs Nichtstun“ auf. Der Verkauf an die EQT entpuppe sich für ihn als „Glücksfall“. Zusammen mit der Grundvergütung, die Meier noch zusteht, komme er nach dem Verkauf seiner gesperrten Aktien auf „die Summe von mindestens 3,3 Millionen Franken“. Unter dem Titel „Die Abzocker sind zurück“ kritisiert das Blatt, dass beim Reisekonzern trotz des „happigen Jahresverlustes von 294 Millionen Franken“ keine Bescheidenheit bei den Bezügen sichtbar sei. Am letzten Dienstag hatte Kuoni zum letzten Mal öffentlich über den Geschäftsgang informiert. „Während bei den Angestellten das Herz blutet“, schreibt die „NZZ am Sonntag“, „prasselt mit dem Verkauf auf die Verantwortlichen ein warmer Geldregen nieder.“

Flughafen Zürich fällt Swiss in den Rücken

Dieser zugespitzte Titel findet sich in der „Schweiz am Sonntag“, die vor einem Monat publik gemacht hatte, dass die Airline Emirates künftig von Zürich aus nach Mexiko fliegen möchte. Über ein entsprechendes Gesuch der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wird das Bundesamt für Zivilluftfahrt in „nächster Zeit“ entscheiden, bestätigt Sprecher Urs Holderegger. Vor allem für die Swiss, die bereits heute unter der starken Konkurrenz der Airlines aus den Golfstaaten leidet, ist der Entscheid von grosser Bedeutung. Gemäss „Schweiz am Sonntag“ dürfe sie aber vom Flughafen Zürich nicht mit Rückendeckung rechnen. Für Flughafen-Finanzchef Daniel Schmucki bestehe „ein volkswirtschaftliches Interesse“ an einer Direktverbindung nach Mexiko, weil die Nachfrage nach einer direkten Anbindung Mittelamerikas vorhanden sei. Es sei der Auftrag des Flughafens, die Schweiz mit wichtigen interkontinentalen Zielen zu verbinden. Deshalb befürworte er „grundsätzlich eine direkte Verbindung in diese Region“.

Die Swiss wird einen solchen Flug aber kaum anbieten, weil er „betriebs- und volkswirtschaftlich nicht wirklich Sinn macht“, wie der neue Swiss-Chef Thomas Klühr sagt. Bereits habe man die Position der Swiss Verkehrsministerin Doris Leuthard „klar artikuliert“. Dabei gehe es nicht generell darum, Dritten den Marktzugang zu erschweren, aber es gebe auch „klare Regeln“. Letztlich geht es um die Frage, ob die Schweiz den Emiraten die sogenannte Fünfte Freiheit zugestehen will oder nicht. Darunter wird das Recht verstanden, Passagiere zwischen zwei fremden Staaten zu transportieren. Im konkreten Fall möchten die Emirates von Dubai nach Mexiko fliegen, ab Zürich aber Schweizer Passagiere aufnehmen.

Isoliert, also ohne separaten Artikel, beschäftigt sich auch ein Kommentar in der „NZZ am Sonntag“ mit der Swiss und der vom neuen Chef Klühr bestätigten Strategie. Diese sei angesichts des Gewinns von 453 Millionen Franken verständlich, „wenn auch aus Basler Sicht nicht erfreulich“, weil eine Rückkehr nicht geplant sei. Angesichts des „nackten Verdrängungskampfes“ mit der Billig-Airline Easyjet in Genf sei Klührs Ansage, man wolle dort vorankommen, zwar löblich, aber auch mutig. Denn trotz eines verbesserten Angebots schreibe die Swiss in Genf immer noch rote Zahlen.

Comersee, Österreich, Sachsen-Anhalt

Neben dem normalen Reiseteil mit Artikeln über den Comersee, das Klauen der Hotelgäste und einer Alaska-Kreuzfahrt findet sich in der „SonntagsZeitung“ ein Extra-Bund zu Österreich. Einen guten Zeitpunkt für ihre Reisereportage haben „Zentralschweiz  und Ostschweiz am Sonntag“ gewählt: Eine Woche nach dem überraschenden Wahlerfolg der Rechtspartei AfD zeigt der Autor auf, was das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt den Besuchern touristisch zu bieten hat.

(HPB)