Tourismuswelt

STAR-Präsident Luc Vuilleumier sieht im Vorgehen des Garantiefonds auch eine Chance für seine Kundengeldabsicherungslösung. Bild: Rémy Steiner Photography

«Die STS bleibt die günstigste Kundengeldabsicherung»

Die Swiss Travel Security (STS) plant für 2022 keine Erhöhung der Prämien und Gebühren. Ihr Geschäftsmodell habe sich auch in der Corona-Pandemie als stabil erwiesen.

Die gestrige Ankündigung des Garantiefonds, künftig die Risikokosten auf die Endkonsumenten überwälzen zu wollen, hat natürlich zu Reaktionen geführt. Eine davon kam von Luc Vuilleumier, Präsident des Retailer-Verbands STAR und Geschäftsführer der Kundengeldabsicherungslösung STS (Swiss Travel Security) mit Sitz in Birmensdorf ZH.

In einer Mitteilung erklärt er, dass die STS für 2022 keine Erhöhung der Prämien und Gebühren plane und sich ihr Geschäftsmodell «auch in der Corona-Pandemie als stabil erwiesen» habe. Der Seitenhieb ist nicht zu verkennen: Der Garantiefonds musste die implizite Preiserhöhung (für Endkunden) dadurch rechtfertigen, dass das Fondsvermögen gemessen an der Risikolage zu tief sei. Das Ziel dort lautet, möglichst rasch den Fons auf rund 10 Prozent des grössten zu garantierenden Unternehmensumsatzes auszurichten.

Die STS schreibt ihrerseits hierzu: «Aus Eigenmitteln, Rückversicherung, Garantien und Bürgschaften verfügt die STS seit mehr als zehn Jahren konstant über einen Deckungssatz von zwischen 4 und 4,8 Prozent des abgesicherten Umsatzes der angeschlossenen Reisebüros. Aufgrund der jährlichen Überprüfung der angeschlossenen Reisebüros konnten grössere Schadensfälle in der Vergangenheit vermieden werden. In den letzten fünf Jahren mussten lediglich Schäden von insgesamt 100'000 Franken gedeckt werden. Der Stiftungsrat sieht deshalb keinen unmittelbaren Handlungsbedarf zur Erhöhung der Prämien und Gebühren für die angeschlossenen Reisebüros, verfolgt aber selbstverständlich die aktuelle Marktentwicklung intensiv und kritisch.»

Gegenüber Travelnews hält Vuilleumier fest: «Die STS bleibt damit die günstigste Kundengeldabsicherung und wir bauen diese Position im kommenden Jahr weiter aus.» Will heissen: Offenbar gibt es bereits neue Anfragen für eine STS-Mitgliedschaft, als direkte Reaktion auf die Garantiefonds-Ankündigung. Weitere Details hierzu will Vuilleumier allerdings nicht preisgeben. Er erklärt aber, dass die Praxis, die Kundengeldabsicherungskosten separat auszuweisen, bei den STS-Mitgliedern schon lange üblich sei bzw. empfohlen werde. Und weiter wird festgehalten: «Im Unterschied zu den anderen Anbietern garantiert die STS den Kundinnen und Kunden bei Zahlungsunfähigkeit oder Konkurs des Reisebüros die Erstattung aller bezahlten Beträge und die Rückreise auch für touristische Dienstleistungen, die nicht unter den Begriff der Pauschalreise fallen.»

(JCR)