Tourismuswelt

Bald schon wieder ein reger Besuch und Austausch an der ITB Berlin? Die Organisatoren setzen alles daran auf dem Weg zurück zur Normalität. Bild: TN

«Es besteht ein grosses Interesse, sich wieder im echten Leben zu treffen»

Nina Wild

Wie geht die Planung der grössten Tourismusmesse voran? Travelnews hat bei David Ruetz, Head of ITB Berlin, nachgefragt. Er nennt schon jetzt spannende Highlights, die zu erwarten sind.

Herr Ruetz, wie geht die aktuelle Planung der ITB 2022 voran? Ist ein Event von solcher Grösse derzeit überhaupt planbar?

David Ruetz: Die Planung geht gut voran – und ja: bis zu einem gewissen Punkt ist ein Event dieser Grösse planbar. Wir haben die Einladung zur Anmeldung an die Aussteller bereits verschickt und das Interesse an einem physischen Event ist gross. Wir merken, dass nach 2020 und 2021 grosses Interesse daran besteht, sich wieder im echten Leben zu treffen. Umfangreiche digitale Angebote wird es aber ebenso geben.

David Ruetz, Head of ITB Berlin, spricht über die brandneuen Formate, welche Aussteller und Besucher an der Tourismusmesse erwarten können. Bild: ITB

Welches Format darf für die kommende Messe erwartet werden? In einem Interview mit Travelnews haben Sie Anfang 2021 von einem «hybriden» Konzept gesprochen. Ist aus heutiger Sicht ein physischer Messeteil realistisch?

Wir denken ja. Wenn die Pandemie uns eines gelehrt hat ist es jedoch, dass wir flexibel bleiben müssen. Stand heute planen wir mit einer Vorbereitungsphase auf digitaler Plattform mit Planung und Matchmaking, mit drei analogen Fachbesucher- und zwei Privatbesucher-Tagen – natürlich unter Einhaltung der dann geltenden Regeln. Zudem soll es im Nachgang eine Woche später erstmalig den Digital Business Day geben für alle, die nicht physisch nach Berlin anreisen können. Dort wird es zusätzlich zum Networking spannende Kongress-Inhalte als Stream sowie als On Demand geben.

«Test- und Impfkampagnen normalisieren das Leben zunehmend. Wir haben daher schon deutlich mehr Planungsmöglichkeiten als im Jahr zuvor.»

Welchen Einfluss haben die noch immer unübersichtlichen und ständig ändernden Reisebestimmungen auf die Vorbereitung der Messe?

Für unsere Aussteller und Besucher natürlich einen grossen. Auch wenn wir nicht in die sprichwörtliche Glaskugel schauen können, sind wir dennoch sehr optimistisch. Die Welt lernt immer mehr, mit der Pandemie umzugehen. Test- und Impfkampagnen normalisieren das Leben zunehmend. Wir haben daher schon deutlich mehr Planungsmöglichkeiten als im Jahr zuvor. Und wie gesagt bieten wir auch zahlreiche virtuelle Möglichkeiten.

Können Sie die Stimmung unter den Ausstellern beschreiben? Welche Bedenken äussern diese und wie versuchen Sie, diese aus dem Weg zu räumen?

Wir können die Bedenken von Ausstellern natürlich nachvollziehen. Wir bitten sie derzeit, uns ihre Wünsche so gut wie möglich mitzuteilen. Anhand dieser versuchen wir dann, den Ansprüchen jeweils so gut wie möglich zu entsprechen. Also zum Beispiel, wo möchten sie platziert sein, in welcher Nachbarschaft zu anderen Ausstellern? Welchen Umfang sollen die Stände haben? Welche Form und so weiter.

«Neue Formate gibt es ebenfalls, so etwa die sogenannte ‹Beam Box›, das ist ein Messestand, wo zum Beispiel auch aus dem fernen Australien Teilnehmer an der ITB partizipieren können, obwohl sie nicht vor Ort sind»

Welchen Themenfokus dürfen Besucherinnen und Besucher bei der ITB 2022 erwarten? Was für Highlights sind geplant?

Im engen Austausch mit Ausstellern sind schon jetzt neue Konzepte entstanden, auf die unsere Teilnehmer sich freuen können. Das betrifft zum Beispiel Home of Luxury und den ITB Buyers Circle. Neue Formate gibt es ebenfalls, so etwa die sogenannte «Beam Box», das ist ein Messestand, wo zum Beispiel auch aus dem fernen Australien Teilnehmer an der ITB partizipieren können, obwohl sie nicht vor Ort sind. Und wir setzen einen Fokus auf das wachsende Segment der Digital Nomads. Da möchte ich aber jetzt noch nicht zu viel verraten. Freuen können sich alle auf die Partnerdestination Sachsen. Das Bundesland wird die Messe sicher stark prägen – so etwa durch die Eröffnungsgala, die es auch als Live-Stream geben soll. Als offizieller Kongress- und Kulturpartner wird Georgien fungieren. In puncto Digitales habe ich bereits den Digital Day angesprochen – ein Novum.

Sind die Ausstellungsstände aktuell buchbar? Welche verschiedenen Möglichkeiten haben Interessenten hierbei?

Sie sind buchbar – aber wir geben natürlich stets zu bedenken, dass ein Grundmass an Flexibilität auf Seiten der Aussteller gegeben sein muss. Wir sammeln die Wünsche aller Kunden und versuchen diese so gut wie möglich miteinander zu vereinen. In einigen Wochen, Richtung Anmeldeschluss am 15. Oktober, können wir mehr sagen und die konkrete Gestaltung und Belegung der Hallen wird dann immer mehr Gestalt annehmen.