Tourismuswelt

Endlich wieder eine Live-Loop - und die Aussteller und Einkäufer kamen in Scharen. Alle Bilder: (c) Lobster Communications

De Luxe «Für Reisebüros lohnt es sich im Luxussegment aufgestellt zu sein»

Jean-Claude Raemy

Die Luxusbranche wurde von der Pandemie deutlich weniger beeinträchtigt und das «Comeback der Reisen» wird folglich auch stark von der Luxusklientel getragen. Umso wichtiger war es wichtiger, endlich mal wieder eine live Loop-Luxusmesse durchzuführen. Travelnews hat sich mit Initiantin Astrid Oberhummer dazu ausgetauscht.

Whoop Whoop - endlich war wieder Loop! Die «Loop Luxury Fair», organisiert und durchgeführt von der Lobster Experience GmbH unter Führung von Astrid Oberhummer, hat sich seit der erstmaligen Durchführung im Jahr 2014 als wichtigster Event der Luxusreiseindustrie im deutschsprachigen Raum etabliert. Wobei man hier nicht von einem Event, also einer Art jährlich wiederkehrenden Messe, sprechen kann, sondern von mehreren unterjährigen Events, welche eine richtiggehende «Luxus-Community» aus Luxusreise-Anbietern, Hoteliers, Medienvertretern und mehr geschaffen hat.

Infolge der Corona-Pandemie mussten die beliebten Networking-Events zwar für eine Weile auf Eis gelegt werden. Doch kürzlich gab es gleich zwei Back-to-Back live Loop-Events, die «Loop MICE» (12.-14. August) und die  «Loop Summer» (15.-18. August), beide im Melìa City in Frankfurt durchgeführt. Ein Stelldichein der Luxusreisebranche, auf welches die Exponenten - ob Aussteller oder Teilnehmer - seit fast eineinhalb Jahren sehnlichst gewartet hatten. Die Stimmung vor Ort in Frankfurt war jedenfalls phänomenal, das spezielle Konzept mit runden «Torten», bei denen sich Buyer und Supplier in Tortenstückchen mit Plexiglas-Trennwand Corona-konform gegenüber sitzen, kam an und die Gala-Night sorgte für allerhand Gänsehautmomente. Dass die Loop dann einen Tag vor dem eigentlichen Ende wegen eines Corona-Falls frühzeitig abgebrochen wurde, sorgte vor diesem Kontext nicht mal für grosse Irritationen. Eigentlich hätte der Event von Behördenseite aus gar weiterlaufen dürfen, doch Astrid Oberhummer ging auf Nummer sicher - obwohl von 180 Teilnehmern nur gerade deren 11 nicht vollständig geimpft waren.

Travelnews hat sich bei Astrid Oberhummer noch etwas eingehender zur Loop und zum Luxusreise-Sektor erkundigt.


Frau Oberhummer, an der «Virtuoso Travel Week» in Las Vegas anfangs dieses Monats erklärten 77 Prozent der teilnehmenden Luxusreise-Unternehmen, dass sie einen signifikanten Anstieg der Buchungen in den vergangenen Monaten verzeichnen konnten. Gehen Sie auch davon aus, dass das «Comeback der Reisen» stark von der Luxus-Klientel getragen wird?

Das Comeback der Reisen hängt nicht wirklich von der Luxus-Klientel als Zugpferd ab. Die Luxusbranche an sich ist ein krisensicheres Segment, wie sich auch in der Vergangenheit immer wieder zeigte. Die Frage nach dem Reisen hat sich demnach bei der Luxus-Klientel auch während der Pandemie nie wirklich gestellt, eher die Frage des «wie». Das Buchungsverhalten hat sich daraufhin verändert – es wurden beispielsweise Privatvillen statt Hotelzimmer gebucht und auf Private Jets anstelle von Business- oder First-Class-Flüge umgestiegen. Für Reisebüros lohnt es sich, im Luxussegment aufgestellt zu sein, denn auch in schwierigen Zeiten wird Geschäft generiert – und das zudem mit höheren Margen.

Was ist eigentlich die Idee hinter der Loop?

Die erste Loop fand 2014 in Frankfurt statt. Die Idee dahinter war und ist es, eine Plattform im deutschsprachigen Markt zu etablieren, auf der sich die wichtigsten und hervorragendsten Vertreter der Luxusreiseindustrie – die sich aus internationalen Luxushotels, Premium Travel-Designern & Reiseverkäufern, Reiseveranstaltern, Medienvertretern, Bloggern, Influencern und Multiplikatoren zusammensetzt – treffen und austauschen. Hier werden neue Geschäfte generiert, Trends vorgestellt, Netzwerke gepflegt und neue Produkte vorgestellt. Mittlerweile ist Loop die Nr. 1 Plattform der Luxusreiseindustrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die wievielte Loop war dies nun und wieso war diese so speziell?

Diese Loop war unsere 12. Ausgabe. Es ist nun kein Geheimnis, dass die gesamte Reisebranche weltweit in den vergangenen 15 Monaten unter den Lockdown-Regelungen gelitten hat und weder Reisewillige noch Reiseverkäufer ihrer Leidenschaft nachkommen konnten, Der Verkauf von Luxusreisen fundiert ganz massgeblich auf Emotionen – «it’s a peoples business», wie man so schön sagt – und dafür ist der persönliche Kontakt essentiell. Die Loop von letzter Woche war das erste Live-Event in der Reisebranche im deutschsprachigen Markt und dementsprechend hoch war die Freude, Dankbarkeit, das Bedürfnis und die Motivation aller, endlich wieder miteinander in den Austausch gehen zu können. Es ist äusserst wichtig, die Reiseindustrie wieder zum Leben zu erwecken und das Geschäft wieder aufzunehmen.

«Die Luxusbranche an sich ist ein krisensicheres Segment.»

Wie kann sich die Loop noch weiter entwickeln?

Loop hat sich vom ersten Moment an stetig weiterentwickelt. Wir sind niemals stehen geblieben. Das gilt für das gesamte Format und auch die Abendveranstaltungen. Wir haben die Loop beispielsweise kontinuierlich ausgebaut und weitere Formate wie «loop MICE», «loop CEE», «loop Media» oder auch «loop Reverse» entwickelt. Wir sind jedes Jahr an anderen Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten. Unser Ausstellerportfolio ist jedes Mal anders und bietet neue Kontaktmöglichkeiten. Wir betreiben bewusst einen hohen Aufwand, um unseren Partnern die bestmögliche Qualität an Kontakten und Mehrwert zu bieten, auch in punkto Atmosphäre und Rahmenprogramm.

Loop ist darüber hinaus längst kein Standalone-Event mehr. Die Plattform Loop ist das ganze Jahr über online wie offline verfügbar. Beispielsweise über eine online-Plattform sowie auch verschiedene Eventformate. Die Community kann sich jederzeit vernetzen und treffen.

Zum Abschluss: Wie hoch ist etwa der Anteil von Schweizern an der Loop?

Auf Seiten der Aussteller sind wir gut aufgestellt. Zirka 15 Prozent des Loop-Portfolios sind renommierte Schweizer Aussteller. Wir hatten bei dieser Loop beispielweise die Bürgenstock Collection, das Baur au Lac, The Dolder Grand und das Victoria Jungfrau Grand Hotel & Spa auf der «loop MICE»-Plattform. Bei der anschliessenden «loop SUMMER» haben sich neben der Bürgenstock Collection auch das Beau Rivage, der Glacier Express, das Grand Resort Bad Ragaz und die Tschuggen Hotel Group den Einkäufern präsentiert. Für die kommende Loop im November, welche dann in Wien stattfindet, sind bereits angemeldet: Giardino Hotels, Zürich Tourismus, The Living Circle sowie auch das Kongresshaus Zürich.

Und natürlich hat es auch auf Seite der Einkäufer einige Schweizerinnen und Schweizer dabei. Die Loop präsentiert quasi vor der eigenen Haustür die besten Produkte aus der gesamten Welt, die für Reiseeinkäufer wiederum ein enormes Potenzial an Diversität bieten, um ihr eigenes Verkaufsportfolio perfekt auszurichten. Heutzutage ist es als Reiseverkäufer wichtig, einen 360-Grad-Blick einzunehmen, denn die Wünsche der Kunden werden immer individueller und spezieller. Auf der Loop finden sie die perfekten Voraussetzungen, um Kontakte zu knüpfen.