Ungeimpfte sollen sich bei Rückkehr aus den Ferien testen lassen

Vor wenigen Momenten ist eine Pressekonferenz mit Experten des Bundes zu Ende gegangen, in welcher diese über die aktuelle Corona-Situation informiert haben. Wichtigster Takeaway: Noch gibt es keine Empfehlung für eine dritte Corona-Impfung. Erst müssten die Hersteller dafür einen Antrag bei Swissmedic stellen, heisst es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Aus Sicht der Reisebranche spannend: Das BAG hat eine Kampagne lanciert, die sich direkt an Ferien-Rückkehrer richtet. Die Kernbotschaft lautet «Wer nicht geimpft oder genesen ist, soll sich testen lassen.» Und zwar uabhängig davon, ob man Symptome zeigt oder nicht. Die Kapazitäten seien vorhanden, heisst es vonseiten der Kantone. Rückkehrer sind aber nicht verpflichtet, sich testen zu lassen.

Die Bundesbeamten mussten feststellen, dass die Impfbereitschaft nachgelassen hat - das hat sich auch in der Schliessung mehrerer Impfzentren wegen Unterbelastung in den letzten Tagen gezeigt. Parallel dazu sind die Infektionszahlen aber wieder gestiegen, und dabei werden Reisende als wichtiger Faktor verortet. Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, glaubt deshalb, dass sich noch einige Schweizer nach den Ferien impfen lassen würden. Wenn die Nachfrage indes nicht steigt, werde man die Bestellungen freigeben, damit andere Länder profitieren können.

Ungeimpfte wollen die Beamten derweil noch nicht direkt ansprechen. Es gebe aktuell keine Bestrebungen dazu, sagt Linda Nartey, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärzte VKS. Man müsse aber prüfen, ob es eine Telefonkampagne geben werde.
Gemäss Task-Force-Chef Martin Ackermann sind aktuell rund drei Millionen Schweizer nicht immun gegen das Coronavirus. «Wenn ein grosser Teil dieser Menschen sich innerhalb von wenigen Monaten mit dem Coronavirus ansteckt, könnte dies das Gesundheitssystem überlasten.»