Tourismuswelt

Ich packe in meinen Rucksack ein... die Sonnencreme! Sie ist ein wichtiger Schutz vor schädlichen Hauterkrankungen. Bild: SNV

Deshalb sollten Sie sich immer mit Sonnencreme eincremen

Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV)

Wussten Sie, dass die Schweiz in Europa Platz 1 der Hautkrebserkrankungen belegt? Wir liefern spannende Facts über die Sonne und wie Sie ihre Haut am besten gegen die schädlichen Strahlen schützen.

Wir alle lieben sie, die Sonne! Doch alles im Leben hat zwei Seiten. So auch die Sonne, bestätigt Dr. Jürgen Vollhardt vom Royal DSM, einem globalen Unternehmen für Ernährung, Gesundheit und nachhaltigem Leben und Mitglied der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV). Auf der einen Seite ist sie ein Stimmungsmacher, zentral für die Vitamin-D Produktion und wirkt sogar blutdrucksenkend. Auf der anderen Seite sind wir wohl alle schon mit einem Sonnenbrand als Souvenir aus den Ferien zurückgereist und kennen die damit verbunden Schmerzen und Nachwehen. Während unser Erinnerungsvermögen an die Ferienmomente im Alltag allmählich verblasst, erinnert sich die Haut noch Jahre später an jeden Sonnenstrahl. Die Hautkrebszahlen steigen weiterhin an, ohne Aussicht auf einen Abwärtstrend. Die Schweiz belegt dabei sogar den unehrenhaften Platz Nummer 1 in ganz Europa.

Etwa 5 Prozent des Sonnenlichtes kommt in Form der hochenergetischen Ultraviolett (UV)-Strahlung an. Doch was ist genau der Unterschied von UV-A- und UV-B-Strahlen? Einfach heruntergebrochen: UV-B-Strahlen erreichen nur die oberste Hautschicht und erzeugen die bekannten Rötungen, sprich den Sonnenbrand. UV-A-Strahlen hingegen dringen bis in die tieferen Hautschichten ein und sind eher für die Hautalterung zuständig. Beide Strahlungsarten tragen leider auch zur Hautkrebsentstehung bei, wobei UV-B wesentlich effektiver ist. Auch Glasscheiben halten die UV-A-Strahlen nicht vollständig ab.

UV macht zwar nur einen kleinen Teil der Energie aus, ist aber durch den individuellen Energiegehalt jedes einzelnen Photons in der Lage, molekulare Veränderung zu bewirken. Leider verteilen sich die positiven Effekte von Sonnenlicht, wie eben gute Laune, Hautbräunung, Vitamin D oder Blutdrucksenkung, auch auf die nachteiligen Bereiche. Das bedeutet, dass sie gleichzeitig passieren. Die Empfehlung ist hier die Dosis zu begrenzen und auch mit Sonnencreme nie bis zum vollen Sonnenbrand zu gehen. Mit einer vitaminreichen Ernährung kann man die Haut gut auf den oxidativen Stress vorbereiten. Allerdings sollte man es auch hier nicht übertreiben. Irgendwann ist das Antioxidans-Reservoir der Haut nämlich aufgebraucht.

Kleinere Menge = geringerer Schutz

Umso wichtiger ist der Schutz vor der Sonne auf mehreren Ebenen: Aufsuchen von Schatten, schützende Kleider und hochwertige Sonnencremes helfen. Vertraut man öffentlichen Quellen im Internet, ist die erste Sonnencreme 1933 lanciert worden. Gründe dafür waren die freizügigere Bademode und neue aufkommende Sportarten, bei denen die Athletinnen und Athleten und Hobbysportlerinnen und Hobbysportler vermehrt der Sonne ausgesetzt waren.

Doch welche Sonnencreme hilft wirklich? Wenn Sie schon mal vor einem Regal mit Sonnenschutz gestanden sind, wissen Sie, wie schwer die Wahl fällt: Cremes, Sprays, Lotionen, SPF-Optionen, Wasserfestigkeit, 24h-Schutz, chemische Filter, physikalische Filter oder auch mineralische Filter. Entscheidend ist nicht der Preis, sondern die Inhaltsstoffe und die Wirksamkeit. Dieser wird als Lichtschutzfaktor (LSF) angegeben. Benutzt man beispielsweise einen SPF von 30, ist man 30-fach besser geschützt als ohne Sonnencreme und Rötungen melden sich entsprechend später.

Doch Dr. Jürgen Vollhardt klärt auf, dass der auf der Verpackung angegebene Schutzfaktor nur zustande kommt, wenn man auch die empfohlene Menge verwendet. Ebenso ist es essenziell, sich vor dem Sonnenbaden einzucremen und Applikationslücken zu vermeiden. Leider ist das oft nicht der Fall und dementsprechend reduziert sich auch die Schutzwirkung. Dr. Jürgen Vollhardt warnt davor, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen: «Grundsätzlich kann man Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht vorschreiben, wie viel Sonnencreme sie verwenden sollen, sondern nur Empfehlungen aussprechen. Vielleicht wäre aber eine ausdrückliche Warnung gar nicht schlecht. Was für mich als Wissenschaftler selbstverständlich ist, nämlich ‹kleinere Menge = geringerer Schutz›, ist möglicherweise nicht jedem so bewusst. Der angegebene SPF-Claim ist immer mit der Anwendungsmenge verknüpft.»

So erkennen Sie einen gutes Produkt

Eine gute Sonnencreme muss nicht zwingend teuer sein. Dr. Jürgen Vollhardt empfiehlt: «Achten Sie vor allem darauf, dass Ihnen die Anwendung des Sonnenschutzproduktes hinlänglich gut gefällt. Es gibt da grosse sensorische Unterschiede und diverse Produktformen. Experimentieren Sie ruhig mit mehreren Produkten. Suchen Sie bewusst das beste Hautgefühl!»

Der Experte rät zu einem Sonnenschutzfaktor von mindestens 30, und appelliert, nicht an der Menge zu sparen. Ein weiterer Tipp: «Hinterfragen Sie Generalaussagen, dass Sonnenschutzmittel schädlich seien.» Er erklärt weiter, dass alle auf dem Markt erhältlichen UV-Filter wurden ihre Sicherheit bei der Anwendung am Menschen getestet und von den Behörden entsprechend nach den geltenden Verordnungen zugelassen wurden.

Und wieso ist die Schweiz europäischer Anführer der Hautkrebserkrankungen? «Zu vermuten wäre, dass hier das Verhalten der Schweizer eine wesentliche Rolle spielt. Einerseits sind Ferienreisen zu äquatorialen Zielen sehr beliebt und natürlich auch die Auszeit in den eigenen Bergen. Beides sind Gebiete mit extremer Strahlungsbelastung, vor allem reichlich UV-B. Den meisten Schweizern ist zwar bewusst, dass die Bergaktivitäten Unfallrisiken beinhalten und da ist man auch bereit sich entsprechend zu schützen und zu verhalten. Aber davon abgesehen, gilt der Aufenthalt in den Bergen als absolut gesund und natürlich kommt man auch mit einem dicken Paket guter Laune von der Tour zurück. Aber gerade wegen der extremen Strahlungsbelastung ist hier guter Sonnenschutz sehr wichtig, vor allem auch im Winter. Auch ein leichter Sonnenbrand nach einer Berg- oder Skitour mit zu wenig Sonnencreme stellt ein signifikantes Hautkrebsrisiko dar. Lieber zwei Schichten Sonnencreme auftragen, sobald die erste ausgetrocknet ist. Das geht in den Bergen schnell. Dazu einen Hut und ein Schulter-bedeckendes T-Shirt tragen, sonst könnte man die Tour vielleicht viel später einmal bereuen», rät Jürgen Vollhardt abschliessend.