Tourismuswelt

Zahlreiche Reisende bleiben am Flughafen stecken, weil die Dokumente für die Einreise in das Zielland unvollständig sind. Bild: Philipp Dubach

So bleiben Sie nicht am Flughafen stecken

Nina Wild

Die Meldungen von Passagieren, welche am Flughafen stehen bleiben, weil sie die Reisebestimmungen nicht erfüllen, häufen sich. Zum Teil wird die Mitreise wegen Kleinigkeiten verweigert. Travelnews hat Tipps für den reibungslosen Ablauf.

Reisen ist nicht mehr so einfach wie früher. Vor der Pandemie genügte zumindest für den Besuch europäischer Länder eine gültige Identitätskarte. Das hat sich in den vergangenen Monaten mit dem Coronavirus geändert. Praktisch jedes europäische Land ergreift eigene Massnahmen und legt andere Richtlinien fest, wer unter welchen Umständen und mit welchen Dokumenten einreisen darf. Das sorgt für Verwirrung bei den Reisenden selbst - und vermehrt bleiben die Reisehungrigen am Flughafen Zürich stecken. Und es sind nicht wenige: Gemäss Angaben von Swissport gegenüber «20 Minuten» sind es seit Jahresbeginn rund 6000 Passagiere, die nicht reisen konnten. Durchschnittlich also 33 Reisende pro Tag.

Besonders ärgerlich ist es natürlich, wenn der Mitflug wegen Banalitäten verweigert wird. Denn es reicht schon, wenn Test- oder Impfzertifikate nicht auf Englisch sind, die Passnummer auf den Dokumenten fehlt oder die Nachweise bei der Einreise in das Zielland bereits abgelaufen sind, um die Mitreise zu verweigern. Dies nennt Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold übrigens gegenüber der Zeitung als häufigste Gründe für das Stranden der Passagiere. Fehler wie diese, gilt es zu vermeiden, denn in solchen Fällen zahlt auch die Versicherung nichts.

Tipps für die Reisevorbereitung

Covid-Zertifikat

Beinahe alle Länder verlangen für die Einreise einen Nachweis darüber, ob die reisende Person geimpft, genesen oder getestet ist (3G-Regelung). Diese Zertifikate können digital mit dem Covid-Zertifikat vorgelegt werden. Das Schweizer Covid-Zertifikat ist von der EU vergangene Woche anerkannt worden. Wichtig ist für geimpfte Personen zu beachten, dass die zweite Impfdosis zwei Wochen vor der Einreise in das Zielland erfolgt sein muss, ansonsten ist der Impfschutz noch nicht genügend gewährleistet.

Wer nicht vollständig geimpft ist und stattdessen ein negatives Covid-Testergebnis vorweist, muss beachten, dass die maximalen Zeiten eingehalten werden. Bei PCR-Tests gilt, dass diese bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden sind; bei einem Antigen-Test sind dies 48 Stunden. Diese Zeiten müssen zwingend eingehalten werden, damit es nicht zu Problemen kommt. Es gibt zahlreiche Testcentren an den Schweizer Flughäfen, bei Hausärzten, in Apotheken oder es gibt gar Reisebüros und Unternehmen, welche Selbsttest-Kits für zuhause anbieten und gewährleisten, dass das Testergebnis pünktlich eintrifft. Neuerdings gibt es sogar die Möglichkeit für Express-PCR-Tests am Flughafen Zürich, welche das Ergebnis innert 20 Minuten liefern. Seit neustem bietet das Unternehmen LAIVE die Zertifizierung von Antigen-Selbsttests Zuhause oder im Hotel an. Ferienreisende müssen sich dadurch nicht mehr zuhause oder im Zielgebiet nach einer teuren Testmöglichkeit umsehen.

Bei einer durchgestandenen Covid-Infektion stellt der Arzt eine entsprechende Bescheinigung aus. Reisende gelten danach für bestimmte Zeit geschützt und können in diesem Zeitraum mit der entsprechenden Bestätigung einreisen.

WICHTIG: Damit die verschiedenen Zertifikate gültig sind, müssen die persönlichen Daten wie der vollständige Name zwingend mit dem Reisepass/ID übereinstimmen. Ausserdem verlangen zahlreiche Länder die Bescheinigungen in englischer oder französischer Sprache. Beim Covid-Testzertifikat verlangen ausserdem einige Länder, dass die Passnummer darauf ersichtlich ist - diese muss mit dem Ausweisdokument übereinstimmen.

Einreiseformular

Zahlreiche Länder verlangen für die Einreise zudem das Ausfüllen des «Passenger Locator Formulars». Teilweise muss dieses bereits mindestens 24 Stunden vor dem Grenzübertritt vollständig ausgefüllt sein. Die Bestimmungen sind von Land zu Land unterschiedlich, hier gibt es eine nützliche Übersicht über die geltenden Bestimmungen in den europäischen Ländern. Können Reisende beim Check-In nicht vorweisen, dass das Formular innert der verlangten Frist ausgefüllt wurde, kann die Mitreise verweigert werden.

Genug Zeit einplanen

Die Dokumentenprüfung am Check-In Schalter und beim Gate nehmen Zeit in Anspruch, weshalb es zu Wartezeiten kommen kann. Swissport empfiehlt in der aktuellen Situation, bereits drei Stunden vor Abreise am Flughafen zu sein. Wenn die Fluggesellschaft ein Web- oder Mobile- oder Vorabend-Check-in anbietet, sollte man dieses nutzen und die Gepäcketiketten bereits zu Hause ausdrucken. Das erleichtert den Prozess für das Bodenpersonal.

Hier gibt es Hilfe

Die sicherste Variante ist aktuell zweifelsohne, die Ferien über ein Reisebüro zu buchen. Die Mitarbeitenden sind stets à jour was die Einreisebestimmungen betrifft, helfen bei der Organisation von Testterminen und können schnell handeln und informieren, falls sich die Bestimmungen im Zielland kurzfristig ändern sollten. Auch wenn Flüge verschoben oder annulliert werden, was aktuell keine Seltenheit ist, bieten die Profis Unterstützung an. Reisende haben so eine direkte Ansprechperson für Unvorhergesehenes und können sich viel Zeit und Nerven sparen.

Die Fluggesellschaft Swiss hat im Hinblick auf die Sommersaison in diesem Bereich ebenfalls aufgestockt. Die Airline bietet den Gästen zahlreiche Tools, um sie bei der Reisevorbereitung zu unterstützen. Eines davon ist das «Swiss Travel Briefing» mit nützlichen Tipps für die Reise. Auf einer interaktiven Weltkarte macht die Fluggesellschaft ausserdem die geltenden Einreisebestimmungen für die Auswahl eines Ferienziels ersichtlich. Bis 12 Stunden vor Abflug haben Swiss Fluggäste zudem die Gelegenheit, eine digitale Dokumenten-Prüfung zu nutzen, um so sicherzustellen, dass sie die richtigen und vollständigen Dokumente am Check-in vorweisen können.

Eine weitere Möglichkeit, kompetente Beratung zu den aktuellen Einreisebestimmungen oder für komplexe Reisen mit Transit zu erhalten, ist das Covid-19-Callcenter der Swissport Tochter Checkport. Die Auskünfte werden von speziell ausgebildeten Spezialisten erteilt. Die Travel-Helpline ist täglich von 8 bis 18 Uhr unter der Nummer 0900 734 736 (2,50 Franken pro Minute) erreichbar. Hier finden Sie ausführliche Informationen zum Angebot.