Tourismuswelt

In Kanada wurden diese Woche Hitzerekorde gebrochen - und nun stehen grosse Teile von British Columbia in Brand. Bild: Landon Parenteau

Gluthitze in Kanada – unerwünschte Touristen in Bayern

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Touristen nicht erwünscht

Die Umgebung der Gumpe am Königsbach-Wasserfall im Nationalpark Berchtesgaden im deutschen Bundesland Bayern ist durchaus eine sehr hübsche Fotokulisse. Influencer und deren Nachahmer haben schon lange Notiz von dieser Idylle genommen und sind in Scharen zu diesem kleinen Paradies gereist. Doch damit ist Schluss: der Bereich ist für mindestens fünf Jahre gesperrt worden. Damit solle sich die Natur regenerieren können. Über die sozialen Medien wurde der ehemals versteckte Ort weltweit bekannt. Tausende Fototouristen besuchen nach Angaben des Nationalparks die Gumpe am Wasserfall jährlich. Die Folge: Müll, Lärm, illegale Lagerfeuer und immer wieder Rettungsaktionen für in Not geratene Besucher. In den vergangenen Sommern habe sich durch die Gäste ein weit verzweigtes Netz aus Trampelpfaden gebildet. [gelesen bei Spiegel]

Unglaubliche Hitzewelle in Westkanada

Vielleicht ist es ja gut, dass man aktuell Kanada nicht bereisen darf. Denn die westkanadische Provinz British Columbia wird gerade von einer nie dagewesenen Hitzewelle heimgesucht, welche allein im Grossraum Vancouver schon für 230 Todesfälle gesorgt hat - und inzwischen auch zu grossen Waldbränden geführt hat (siehe Tweet unten). In Vancouver stieg das Thermometer auf 37 Grad, in Lytton war man gar nahe an der 50-Grad-Marke: Die am letzten Montag aufgezeichneten 47,5 Grad sind die höchste je in Kanada gemessene Temperatur. Für Westkanada und diesen Breitengrad (50.) doch eher ungewöhnlich... Die Hitzewellen, welche auch das Nachbarland USA plagen, sind nun der wichtigste wetterbedingte Sterbefaktor. Übrigens: Lytton ist inzwischen abgebrannt. [gelesen bei CNN]

Der nackte Wahnsinn

Neulich in Australien... Die Polizei von New South Wales hat zwei Männer zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie gegen die Massnahmen im Kampf gegen Coronavirus verstossen haben. Was ist passiert? Zuerst waren die beiden Herren nackt am Sonnenbaden an einem Strand südlich von Sydney. Dort wurden sie dermassen von einem Reh aufgescheucht, dass sie in den Busch rannten, sich verirrten und gerettet werden mussten. Sogar ein Helikopter kam bei der Suchaktion zum Einsatz. [gelesen bei The Guardian]

In die Schaukäserei nach... Kongo?

Wussten Sie, dass es tief im Kongo eine «Schweiz Afrikas» gibt? In einer wohl temperierten Region des Masisi-Gebirges finden sich nämlich zahlreiche Kühe (Brown Swiss, aber auch Friesländer), welche zur Kolonialzeit nach Kongo gebracht worden waren. Die Milch der Kühe wurde dann ab den 70er Jahren auch zu Käse verarbeitet. Trotz des langen Bürgerkriegs konnten sich die Käsehersteller über Wasser halten und heute sind sie wichtige Arbeitgeber in der Region. Einziger Wermutstropfen: Der Hauptkäse der Region ist nicht etwa eine Schweizer Käsesorte, sondern ein Gouda - weil die Kongolesen das Käsen von belgischen Mönchen erlernten. [ältere Artikel, gefunden bei Culture - the Word on Cheese sowie in der Süddeutschen Zeitung]

Spukendes Geisterdorf in Schottland zu verkaufen

Lust auf ein Privatdorf mit eigenem Strand im schönen Schottland? Hier ist Ihre Chance: Das verlassene Dorf von Lawers, direkt am Loch Tay in der Provinz Perthshire gelegen, ist für die vernünftige Summe von 125'000 Pfund (rund 160'000 Franken) als Ganzes zu haben, inklusive historischen Ruinen, Gewäldern und Privatstrand. Aber Achtung: Dem Dorf wird nachgesagt, verwunschen (um nicht zu sagen verflucht) zu sein. Hier soll nämlich die «Lady of Lawers» als Geist ihr Unwesen treiben, eine Wahrsagerin, die im 17. Jahrhundert im Ort lebte und offenbar hin und wieder mit Katastrophen-Vorhersagen richtig lag. Wer keine Angst vor dem Damen-Geist hat und stattdessen hier eine private oder auch touristische Möglichkeit sieht, sollte zulangen. [gelesen bei MSN.com]

(JCR/NWI)