Tourismuswelt

Mit der App können offizielle Stellplätze erstmals spontan angefahren werden. Hinzu kommt, dass die reine Nutzung der App für Camper gratis ist. Bilder: Parkn'Sleep

Diese App bietet pure Flexibilität beim Campen

Nadia Imbaumgarten

Planst du Campingferien, möchtest dich aber noch nicht festlegen, wodurch die Route führen soll? Kein Problem! Die Parkn'Sleep-App überlässt dir viele Freiheiten, deine Ferien nach deinem Befinden zu planen. Lukas Imhof, Mitgründer, erklärt gegenüber Travelnews was an der App so speziell ist und wie diese funktioniert.

Wer kennt es, die gerne mit dem Camper unterwegs sind? Nach einem langen Tag voller Eindrücke und Erlebnisse will man so schnell wie möglich einen Stellplatz zum Schlafen finden. Und das am Besten dort, wo es einem spontan gut gefällt, ohne dass man sich im Voraus um eine Reservierung kümmern muss. Doch oft stellt es sich als schwierig heraus, spontan noch einen Stellplatz zu finden.

Hier könnte die neue Parkn‘Sleep-App Abhilfe schaffen. Denn mit dieser App können Camper-Fans Stellplätze von offiziellen Gastgebern einfach und ohne Reservation anfahren. «Im Unterschied zu «normalen» Camping-Apps, die mit einer Vorreservierung funktionieren, hat Parkn’Sleep eine Parkplatz-Charakteristik. Es kann spontan angefahren und vor Ort eingecheckt werden. Im Inserat werden live die verfügbaren Plätze angezeigt (Bsp. 6/12 verfügbar). Dies hat den Vorteil, dass Gastgeber und Gemeinden auf einfachste Weise ihre Wohnmobilstellplätze bewirtschaften können», erklärt uns Lukas Imhof, Mitgründer der Parkn‘Sleep-App.

Anfang Juni hat das Luzerner Startup Parkn’Sleep in Zusammenarbeit mit dem Touring Club Schweiz die erste Parking-App für Camper in der Schweiz lanciert. Die Pionierphase (Betaphase) dauerte vom 11. Mai bis am 10.Juni. App-Tester, sogenannte Pioniere, durften die App während dieser Zeit auf Herz und Nieren prüfen. Die Feedbacks fliessen nun wieder in die Weiterentwicklung der App ein.

Verschiedenste Gastgeber

Mangels Angebote übernachten Camper zunehmend wild oder halblegal, was bei Behörden und Gemeinden verständlicherweise für Unmut sorgt. In der Folge wurden an vielen Orten Camping-verbote erlassen. Darauf antwortet die Parkn'Sleep-App: Reisende geniessen ihre Freiheit, spontan unterwegs zu sein, und trotzdem müssen sie nicht wildcampen. Es ist klar, Regeln müssen sein: «Es gibt verantwortliche Gastgeber, Stellplatzregeln und somit eine regulierte Situation in Gemeinden. All dies möchten Camper vorfinden – niemand möchte morgens um 7 mit Klopfgeräuschen geweckt und des Platzes verwiesen werden», so Imhof. Zudem werden auch die Kurtaxen gleich auf der App mit abgerechnet. «Gemeinden erhalten so ein innovatives Tourismus-Tool für die schnellst wachsende Reisebranche: Camping», ist Imhof überzeugt.

Die Gastgeber dieser Stellplätze sind querbeet. So können dies zum Beispiel Gemeinden, Bergbahnen, Restaurants oder Privatanbieter sein. Zudem gibt es keine Voraussetzungen für die Stellplätze: «Stellplätze können gut erschlossene Plätze mit bestehender Infrastruktur sein, oder auch nur kleine Naturplätze für autarke Camper», erklärt Imhof weiter.

Was die Infrastruktur anbelangt meint Imhof klar: «Alles kann, nichts muss.» Sicher sei aber, je mehr Grundausstattung und Attraktivität, desto höher der Preis. Jedoch seien lange nicht alle Camper auf der Suche nach gut ausgestatteten Plätzen, «Daher möchten wir möglichst verschiedene Angebote auf der Plattform haben.»

Parkn'Sleep wurde von Daniel Jäger und Lukas Imhof gegründet.

Expansion ist geplant

Ausstattung, Services, Angebote von Höfen oder Restaurants und Aktivitäten in der Umgebung sind mit Symbolen in den jeweiligen Stellplatz-Inseraten ausgewiesen. Da der Gastgeber Verhalten und Autarkie der anfahrenden Camper selbst bestimmen kann, werden neue Optionen geschaffen. Als Beispiel kann eine Gemeinde im Dorfzentrum Camper übernachten lassen, wenn diese eine Toilette dabei haben und beim Verlassen des Fahrzeuges Ihre Utensilien wieder rein räumen.

Für Camper ist die reine Nutzung der App kostenlos. Stellplätze werden vor Ort beim «Check-In» vom Camper per Kreditkarte bezahlt. Gastgeber bezahlen eine Servicegebühr von 15 Prozent des Umsatzes (Übernachtungsgebühr). Ab Herbst 2021 plant das Unternehmen die Expansion der App in weitere europäische Länder.