Tourismuswelt

Nach acht Monaten fand der ATM in Dubai tatsächlich live statt. Bilder: NIM

Die erste physische Tourismusmesse gibt Hoffnung

Nadia Imbaumgarten

Der Arabian Travel Market findet dieses Jahr als Hybrid-Event statt. Travelnews ist der Einladung von Dubai Tourism nach Dubai gefolgt und hat sich live am ATM im World Trade Center in Dubai unter die Touristiker/innen gemischt und einige Eindrücke festgehalten.

Kaum zu glauben, physisch an einer Tourismusmesse teilnehmen zu dürfen. Doch der Arabian Travel Market (ATM) hat dies nach monatelangem Stillstand diesen Mai 2021 möglich gemacht. Trotz Maskenpflicht, Abstand halten und sonstigen Massnahmen war das Gefühl, an einem Live-Event dabei zu sein, grossartig. Mit diesem Gefühl waren wir definitiv nicht alleine - die Erleichterung, dass endlich wieder etwas Leben in die Branche kommt und Zuversicht für die Zukunft bringt, hat man den Besuchenden und Ausstellenden gut angemerkt.

Nachdem die Fachmesse im letzten Jahr aufgrund von Covid-19 verschoben werden musste, fand der Event vom 16. bis zum 19. Mai 2021 zum 27. Mal live und in 28. Auflage statt. Dieses Jahr kamen Aussteller aus 62 Ländern und Reiseprofis aus 100 Ländern zusammen. 1300 Aussteller erwarteten im World Trade Center Besucher/innen. Das Show-Thema des ATM 2021 lautete «Eine neue Morgendämmerung für Reisen und Tourismus».

Wer nicht nach Dubai reisen konnte, um am ATM persönlich teilzunehmen, hat vom 24. bis zum 26. Mai 2021 noch einmal virtuell die Chance, die aufgezeichneten Sitzungen vom Live-Event anzusehen, an Webinaren, Live-Konferenzsitzungen, Runden Tischen und anderen Veranstaltungen teilzunehmen.

Dubai konzentriert sich auf verschiedene Märkte

In einem persönlichen Gespräch erzählte Issam Kazim, CEO Dubai Corporation for Tourism and Commerce Marketing, einiges über den Tourismus in Dubai. Für viele war das Emirat in den vergangenen Monaten eine der wenigen Destinationen, die für Ferien in Frage kam. «Viele Personen kamen während Covid-19 nach Dubai, weil sie nirgendwo anders hingehen konnten und haben gemerkt wie viel es hier zu tun gibt und fragen sich dann, warum sie nicht früher an Ferien in Dubai gedacht haben», so Kazim am persönlichen Roundtable. Wenn dann die Erfahrungen und der Service gut seien, werden die Leute wieder zurückkehren, meint Kazim weiter.

Seit mehreren Jahren fokussiert sich Dubai als Ferien- und Businessdestination nicht nur auf einen bestimmt starken Markt, sondern will möglichst einen breiten und weiten Markt ansprechen, um die Zahl der ankommenden Gäste immer weiter zu steigern. Bis ins Jahr 2019 sind die Zahlen der Touristen in Dubai auch kontinuierlich angestiegen. 16.73 Millionen Übernachtungsgäste begrüsste Dubai im 2019. Dies war die beste Zahl für Dubai und gute 5.1 Prozent mehr als noch im Jahr 2018. Auch der Januar und Februar 2020 seien sehr gut gewesen, erzählt Kazim, bevor Dubai dann im März 2020 entschied, in den Lockdown zu gehen. Die Zahl von 10 Millionen Besuchenden wurde bereits im 2012 geknackt.

Jetzt will Dubai so schnell wie möglich wieder zurückkehren zur Normalität, erklärt Kazim weiter. Doch die Sicherheit der Gäste, der Arbeiter/innen und der Bevölkerung sei nach wie vor das Wichtigste. Vorallem auch die Rückkehr von Business-Reisen soll bald passieren. Mit der Strategie und den Plänen die Dubai gemacht habe, sei es bestimmt bald möglich, eine schnelle und gesunde Rückkehr zur Normalität zu finden, ist sich Kazim sicher. «Alle erwarten Dubai als sehr teure Destination, doch Dubai ist zahlbar», ist Kazim überzeugt. Selbst wenn man mit einem kleineren Budget nach Dubai reise, könne man eine wunderbare Zeit hier verbringen. Die Destination unterstütze deshalb auch diejenigen Investoren, die ein 3* oder 4* Hotel in Dubai planten zu eröffnen. Seither seien auch einige tolle Hotels in diesem Segment eröffnet worden.

Zwar ist Covid-19 noch nicht überstanden und es liegen uns diesbezüglich noch einige Hürden bevor, dass der ATM aber im 2021 live stattgefunden hat, ist ein gutes Zeichen für die Reisebranche. Der physische Event hat gezeigt, dass die Reisebranche nicht länger auf bessere Zeiten warten kann und sich jetzt auf die Zeit und die Nachfrage nach Covid vorbereiten muss.