Tourismuswelt

Der Bundesrat hat soeben Lockerungen mit Gültigkeit ab dem 26. Mai in Aussicht gestellt. Bild: Tersius van Rhyn

Die Quarantänepflicht soll für Geimpfte definitiv fallen

Der Bundesrat hat soeben weitere Lockerungsmassnahmen bekannt gegeben. Ein Vorschlag sieht vor, dass für vollständig Geimpfte die Risikoländerliste - welche aber weiter bestehen bleibt - hinfällig wird. Damit würde das Tor zur Reisetätigkeit weit geöffnet.

In der Luft lag es bereits seit Tagen und Travelnews hatte auch berichtet, dass für geimpfte Schweizer die Reisetätigkeit gelockert werden sollte. Nun hat der Bundesrat an seiner Mittwochs-Medienkonferenz klargestellt, was es mit den Regeln diesbezüglich auf sich hat. Konkret heisst es da:

«Neben Genesenen sollen auch Geimpfte sowohl von der Kontaktquarantäne als auch von der Reisequarantäne ausgenommen werden. Es ist davon auszugehen, dass sie die Krankheit nicht weiter übertragen können. Geregelt wird, für welche Impfstoffe und für welche Dauer diese Ausnahmen gelten. Der Bundesrat passt zudem im Hinblick auf die Sommerferien die Reisehinweise des Bundes an. Es wird darauf hingewiesen, dass in allen Regionen der Welt das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus besteht. Vor Auslandreisen sind die Informationen und Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit BAG sowie insbesondere die aktuelle Liste der Staaten und Gebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko zu beachten. Wer aus einem dieser Staaten oder Gebiete in die Schweiz einreist, muss in Quarantäne. Abgeraten wird von Reisen in Staaten oder Gebiete mit neuartigen Virusmutationen. Diese Staaten und Gebiete werden auf einer Liste festgehalten.»

Travelnews hat sicherheitshalber bei BAG-Kommunikationschefin Katrin Holenstein nachgefragt. Sie verweist zunächst darauf, dass diese bundesrätlichen Entscheide noch in die Vernehmlassung müssen und somit noch nicht Gesetz sind. Auf die Frage, ob nun also die Risikoländerliste für Geimpfte künftig keine Rolle mehr spielt, entgegnet Holenstein derweil: «Der Vorschlag lautet, dass man bei vollständiger Impfung plus einem Zeitraum von zwei Wochen nach dem zweiten Stich von der Quarantäne befreit ist.» Die Risikoländerliste wird beibehalten, betrifft dann aber nur noch die nicht vollständig geimpften Bevölkerungsteile; ausserdem wird, wie oben umrissen, eine Spezialregelung für Staaten und Gebiete mit Mutationen vorbehalten - d.h. Länder wie Indien könnten dann auch für Geimpfte weiterhin «off limits» sein.

Dass der Bundesrat von seiner Aussage, auf Reisen zu verzichten, abkommt und lediglich noch auf Gefahren hinweist, ist derweil auch eine Entwicklung, welche die Reisebranche mit Freuden zur Kenntnis nehmen wird. Aktuell lassen sich die Schweizer en masse impfen - nicht selten mit der Absicht, reisen zu dürfen - und damit stehen die Türen für die Reisetätigkeit wieder deutlich grösser offen. Und es ist nicht davon auszugehen, dass in diesem Punkt grosser Widerstand im Vernehmlassungsverfahren erwachsen wird. Mit der definitiven Verabschiedung ist nach Ende der Konsultationszeit am 26. Mai zu rechnen.

(JCR)