Tourismuswelt

Ein Gebäudekomplex der HanseMerkur am Alsterglacis in Hamburg: Das Konzern-Eigenkapital des Versicherers liegt nun bei über 800 Millionen Euro. Bild: HanseMerkur

HanseMerkur erwies sich 2020 als krisenfest

Das Versicherungsunternehmen erhöhte den Umsatz im Krisenjahr auf 2,6 Milliarden Euro. Das Geschäftsfeld «Reise und Freizeit» büsste allerdings 33,3 Prozent der Prämien ein und schloss auf dem Niveau des Jahres 2013 ab.

Das «Pandemiejahr 2020» hinterlässt überall Spuren - auch beim Versicherungsunternehmen HanseMerkur Gruppe, welche 2019 mit dem Reiseversicherungsbereich auch in der Schweiz gestartet ist. Dabei erwies sich das Unternehmen als krisenfest und wachstumsstark. Die Brutto-Beitragseinnahme stieg total um 13,1 Prozent bzw. 298,7 Mio. Euro auf 2,587 Milliarden Euro.

Der Multikanalvertrieb konnte das Neugeschäft dank einer Transformation hin zu digitalen und hybriden Formen der Versicherungsberatung und -vermittlung und der Einführung des Online-Tools «Beratungsnavigator» auch für den Maklervertrieb nochmals um 7,7 Prozent steigern. Dies führte besonders in den Geschäftsfeldern Gesundheit und Pflege (+5,1%) sowie Risiko und Altersvorsorge (+80,0%) zu marktüberdurchschnittlichen Steigerungen. Neben der Prämieneinnahme konnte die HanseMerkur auch ihre finanzielle Substanz weiter stärken. Der unkonsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern liegt mit 113,2 Mio. Euro erstmals über der 100-Mio.-Euro-Schwelle. Auch das Konzern-Eigenkapital erreicht mit einem Plus von 16,6 Prozent mit 804 Mio. Euro einen neuen Höchstwert. Der Kundenbestand der HanseMerkur stieg um rund 500'000 auf 11,3 Millionen Versicherte.

Doch im Bereich der touristischen Assekuranz war natürlich auch die HanseMerkur vom beispiellosen Einbruch der Reisebranche betroffen. Daher sanken die Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld Reise und Freizeit coronabedingt um 33,3 Prozent auf 159,7 Mio. Euro, was dem Niveau des Jahres 2013 entspricht. Trotz eines Schadenaufwandes von 10,5 Mio. Euro in der Insolvenzversicherung wollen HanseMerkur und der Abschlussagent tourVERS ihren touristischen Partnern auch weiterhin als Partner in der Kautionsversicherung zur Seite stehen. Im Geschäftsfeld Schaden und Unfall wurden ein Prämienwachstum von 2,3 Prozent (Branche: 2,1%) und eine Beitragseinnahme von 80,5 Mio. Euro erreicht.

Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur, erklärte im Rahmen der Online-Bilanz-Pressekonferenz: «Die Erträge und die Substanz wurden weiter gestärkt. Gleichwohl war die Unsicherheit selten so gross wie im zweiten Jahr der Pandemie, denn leider stecken wir auch ein Jahr nach Ausbruch des Infektionsgeschehens weit tiefer in der Krise, als zu Beginn des Jahres angenommen. Diese Situation macht es uns schwer, für das Jahr 2021 eine valide Prognose abzugeben.» Immerhin zeigen sich im ersten Quartal 2021 trotz allem positive Ansätze: Die Neugeschäftsproduktion über alle Vertriebswege konnte gegenüber dem Vorjahresergebnis nochmals um 8,6 Prozent gesteigert werden.

Doch: Die HanseMerkur Reiseversicherung AG verzeichnete coronabedingt einen Prämienabrieb von 42,9 Prozent. Trotzdem wurde der Leistungsumfang des «Corona-Reiseschutzes» im Geschäftsfeld Reise und Freizeit nochmals aufgestockt. Er greift jetzt unter anderem auch, wenn bei Reiseantritt eine Reisewarnung für das jeweilige Zielland gilt. Der Online-Reiseversicherer BD24 wurde weiter als Multisparten-Versicherer positioniert: Das Leistungsportefeuille konnte um drei Zahnzusatztarife sowie eine Katzen-OP und -krankenversicherung erweitert werden.

(JCR)