Tourismuswelt

Zahlreiche Elefanten wurden in Botswana zum Abschuss freigegeben. Sie seien eine Bedrohung für die Einheimischen und zudem fördere dies den Jagdtourismus, welcher gelitten habe... Bild: Mariola Grobelska

Haie und Elefanten jagen: Muss das wirklich sein?

Für eine unvergessliche Reise gehört eine intakte Natur dazu. Doch sind die Meere intakt, wenn die Haie weg sind, oder wenn Elefanten in Botswana von Tourismus-Jägern verfolgt werden?

Viele Länder, Regionen und Inseln haben seit Monaten keine oder nur wenige Touristen empfangen und dadurch sind viele Personen in die Arbeitslosigkeit gerutscht. Ein bitterer Nebeneffekt der Covid-Krise: Wilde Tiere werden wieder vermehrt gejagt und zum Abschuss freigegeben.

In der vergangenen Woche begann in Botswana die umstrittene Elefanten-Jagd. Aufgrund von Corona-Restriktionen musste die Jagd letztes Jahr verschoben werden. Dieses Jahr hingegen findet sie vom 6. April bis zum 21. September 2021 statt. Die Jagdsaison verlaufe wie geplant, äussert sich Kabelo Senyatso, der Direktor der Nationalpark-Behörde. Erst vor zwei Jahren hat eine Regierungskommission vorgeschlagen, das Elefanten-Jagdverbot, welches 2014 in Kraft getreten ist, einzustellen, da sie der Meinung war, es gäbe genügend Elefanten. Im Mai 2019 hat der Präsident dann beschlossen, den Plan umzusetzen.

Für die diesjährige Jagdsaison wurden 287 Dickhäuter zum Abschuss freigegeben. Die Behörde für Nationalparks und Wildtiere sagt, sie wolle damit den Jagdtourismus in Botswana ankurbeln, der aktuell wegen der Corona-Pandemie brachliege. Deshalb seien auch viele Abschusslizenzen im vergangenen Jahr nicht genutzt worden, schreibt «hr-inforadio.de». Die Elefanten machen Probleme, zertrampeln Felder der Bauern und seien eine Bedrohung für die Menschen. Auch die Versuche, die Tiere von Siedlungen fernzuhalten oder sie umzusiedeln hätten die Konflikte zwischen den Menschen und dem Tier nicht lösen können.

Die Haie brauchen Ihre Hilfe

Die Elefantenpopulation wächst in Afrika aber nur in den Nationalparks in Namibia, Südafrika, Simbabwe und Botswana. Doch 80 Prozent der Tiere leben laut der Naturschutzorganisation WWF ausserhalb dieser geschützten Zonen, schreibt «hr-inforadio.de. Deshalb werden es insgesamt jedes Jahr weniger, vor allem durch Wilderei, aber auch weil ihr Lebensraum schrumpft und ihnen der Klimawandel zusetzt. So zeigt eine aktuelle Studie, dass es in den Wäldern Zentralafrikas jetzt rund 80 Prozent weniger Samen und Früchte als Nahrung für Elefanten gäbe als noch vor 30 Jahren.

Auch die Malediven machen aktuell bezüglich Tierschutz negative Schlagzeilen. Denn am 23. März 2021 erklärte das Ministerium für Fischerei, Meeresforschung und Landwirtschaft in Erwägung zu ziehen, das 11 Jahre alte Fangverbot von Haien aufzuheben. 

In einem internationalen Appell werden die Behörden der Malediven dazu aufgefordert, die seit über einem Jahrzehnt bestehenden Haifang- und Handelsverbote aufrecht zu erhalten. Die Haie seien sehr wichtig für den Tourismus, schreibt «savemaledives.net». Untersuchungen hätten ergeben, dass die geschützte Haipopulation die Nachfrage nach Tauchausflügen steigere und den Malediven so zusätzliches Geld einbringe. Für den eingebrochenen Tourismus auf den Malediven sei es sehr wichtig, das Ökosystem jetzt gut zu schützen und zu erhalten. Um das Haifang-Verbot zu erhalten wurde eine Petition ins Leben gerufen.

(NIM)