Tourismuswelt

Die globale Covid-19-Pandemie schränkt auch im 2021 die Reisemöglichkeiten enorm ein. Bild: Arpit Rastogi

Die UNWTO rechnet mit einer Erholung im Juli oder September

Die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben sich auch 2021 fortgesetzt. Neue Daten der UNWTO zeigen einen weltweiten Rückgang der internationalen Touristenankünfte im Januar 2021 von 87 Prozent. Die Prognosen für den Rest des laufenden Jahres bleiben vorsichtig, doch gibt es Hoffnung auf ein baldiges Ende des Reisebanns - vor allem wegen den Impfungen.

Nach einem schwierigen 2020 erlitt der globale Tourismus anfangs 2021 weitere Rückschläge, da die Länder als Reaktion auf neue Virusvarianten die Reisebeschränkungen wieder verschärften. Gemäss der neusten Ausgabe des UNWTO-Welttourismusbarometers waren in allen Regionen der Welt im ersten Monat des Jahres 2021 weiterhin starke Rückgänge bei den Touristenankünften zu verzeichnen. Obligatorische Tests bei der Einreise, Quarantänepflicht und in einigen Fällen auch die komplette Schliessung der Grenzen behinderten die Wiederaufnahme des internationalen Tourismus. Hinzu kommt, dass die Geschwindigkeit beim Impfen und die Verteilung der Impfstoffe langsamer als erwartet voranschritt, was ebenfalls zur Verzögerung des sehnlichst erhofften Neustartes führte.

Im Januar 2021 wurde demnach ein Rückgang von weltweit 87 Prozent der internationalen Touristenankünfte verzeichnet, was nochmals ein Minus von 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 bedeutet.

Am stärksten sind die Touristenankünfte in Asien und Pazifik zurück gegangen. Bild: UNWTO/Screenshot TN

Asien und der Pazifik sind die Regionen mit den strengsten Reisebeschränkungen auf der ganzen Welt. Diese weisen deshalb im Januar 2021 auch den grössten Rückgang der internationalen Ankünfte aus. Sowohl in Europa als auch in Afrika waren ein Rückgang der Ankünfte um 85 Prozent zu verzeichnen, im Nahen Osten betrug dieser 84 Prozent. Die internationalen Ankünfte in Amerika (Nord-, Zentral- und Südamerika) gingen im Januar 2021 um 77 Prozent zurück, nachdem sie im letzten Quartal des Jahres etwas bessere Ergebnisse erzielt hatten. Mit 32 Prozent aller globalen Reiseziele, die Anfang Februar vollständig für internationale Touristen geschlossen waren, erwartet die Welttourismusorganisation (UNWTO) für den globalen Tourismus in der ersten Jahreshälfte 2021 weiterhin eine Herausforderung.

Für die weiteren Monate 2021 hat die UNWTO zwei Szenarien skizziert: Das erste Szenario deutet auf eine Erholung im Juli hin, was zu einem Anstieg der internationalen Ankünfte für das Jahr 2021 um 66 Prozent im Vergleich zu den historischen Tiefstständen von 2020 führen würde. Dennoch würden auch hier die Ankünfte 55 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Das zweite Szenario sieht eine mögliche Erholung erst im September vor, was zu einem Anstieg der Ankünfte um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führen würde und somit 67 Prozent unter dem Niveau von 2019 läge. Die Szenarien berücksichtigen eine Reihe von Faktoren wie die allmähliche Verbesserung der epidemiologischen Situation, weltweilt schnellere Impfungen, eine signifikante Verbesserung des Reisevertrauens und eine erhebliche Aufhebung der Reisebeschränkungen, insbesondere in Europa und Amerika. Alle Zahlen und Daten finden Sie hier.

Dürfen wir auf eine Erholung im Juli, oder doch erst im September hoffen? Bild: UNTWO/Screenhot TN

Die Hoffnung liegt bei den Impfungen

Bereits einige Länder und Regionen haben beschlossen, komplett geimpfte Personen ohne PCR-Test, ohne Quarantäne oder sonstwie vereinfacht einreisen zu lassen. Hierzu gehören beispielsweise Island, Thailand, Madeira, Slowenien, Georgien und einige mehr. Es scheint, als ob die Hoffnung auf einen Neustart des internationalen Tourismus immer stärker von den Impfungen abhängig gemacht wird. Doch nach wie vor ist bei Weitem nicht die gesamte Weltbevölkerung geimpft und es wird durchaus auch noch eine Weile bis zu einer genügenden Durchimpfung dauern, wenn wir nur mal die Situation in der Schweiz betrachten. Hinzu kommt, dass 86 Prozent der bereits verabreichten Impfungen nur in reichen Ländern verbraucht wurden, wie «SRF» berichtete.

Gloria Guevara, Präsidentin und CEO des WTTC (World Travel and Tourism Council), äusserte sich gegenüber der Impf-Hoffnung trotz allem ziemlich zurückhaltend: «Die Impfung der Weltbevölkerung, insbesondere in weniger fortgeschrittenen Ländern oder in verschiedenen Altersgruppen, wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Daher sollten wir diejenigen nicht diskriminieren, die reisen möchten, aber noch nicht geimpft wurden. Eine pauschale Impfpflicht würde lediglich nicht gefährdete Gruppen wie Generation X, Z und Millennials diskriminieren, die in der Lage sein sollten, mit dem Nachweis eines negativen Covid-Tests zu reisen.»

Das WTTC unterstütze von ganzem Herzen die Tests aller Reisenden bei der Abreise, um sicherzustellen, dass die Passagiere nachweisen können, dass sie Covid-19-frei sind, und so die Ausbreitung vermeiden.

(NIM)