Tourismuswelt

Ein besonderes Zugerlebnis im Tessin: Der «Treno Gottardo» befördert Gäste auf der alten Gotthard-Bergstrecke. Bild: SOB - Markus Schälli

Umweltschonend ins Tessin

Ticino Turismo geht in die Nachhaltigkeits-Offensive und wirbt für die Anreise in die Ferienregion mit dem Öffentlichen Verkehr. Eine zentrale Rolle dabei spielt der 2020 eröffnete Ceneri-Basistunnel.

In der kommenden Saison setzt Ticino Tourismus den Fokus bei den Marketingaktivitäten auf nachhaltiges Reisen. Dabei steht der im letzten Jahr eröffnete Ceneri-Basistunnel mit den Slogans «Schneller im Tessin» und «Mehr #ticinomoments erleben» im Mittelpunkt. «Ziel dieser vorwiegend digitalen Kampagne ist es, das Tessin als mediterrane Destination in unmittelbarer Reichweite zu bewerben und zu zeigen, dass Gäste dank der schnelleren Verbindungen innerhalb der Region in kurzer Zeit mehr erleben können als bisher», erklärt Marketingdirektorin Manuela Nicoletti. «Aufmerksamkeitsstarke Bilder und Speed Videos sollen dabei konkrete Ferienerlebnisse vermitteln, die Lust auf eine Reise ins Tessin machen.»

Mit den Vertriebspartnern SBB Railaway AG und Swiss Travel Center wurden für die Kampagne Spezialangebote kreiert, bei denen Gäste bis zum 31. Oktober 2021 von 20 Prozent Ermässigung auf den Tagespreis ausgewählter Tessiner Hotels aus allen Kategorien profitieren. Ausserdem gibt es Fixpreis-Pakete für zwei Übernachtungen inklusive einem Abendessen ab 179 Schweizer Franken pro Person, welche bis Ende Mail 2021 gültig sind. Auch das Angebot der Schweizer Bundesbahnen (SBB), Gepäck innerhalb der Schweiz bei der Bahnanreise ins Tessin gratis transportieren zu lassen wird verlängert und gilt bis Ende April 2021.

«Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine der führenden Tourismusdestinationen im Bereich Nachhaltigkeit zu werden», erklärt Angelo Trotta, Direktor von Ticino Turismo. «Die Förderung der umweltfreundlichen Mobilität ist dabei ein wichtiger Baustein in der touristischen Dienstleistungskette.» Seit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels im Dezember 2020 dauert eine Zugfahrt von Zürich nach Lugano weniger als zwei Stunden. Darüber hinaus brachte die neue Verkehrsanbindung einen Quantensprung für den öffentlichen Verkehr innerhalb der Region. So gibt es jetzt beispielsweise eine Direktverbindung, welche Locarno halbstündlich in nur 30 Minuten mit Lugano verbindet. Darüber hinaus investiert der Kanton derzeit insgesamt 461 Millionen Franken für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, also auch des Busnetzes für eine bessere Mobilität mit Bus und Bahn innerhalb des Tessins. Feriengäste reisen innerhalb des Kantons mit Bus und Bahn gratis, dank des Ticino Tickets.

Im «Treno Gottardo» durch den Kanton

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 bedient die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) mit dem «Treno Gottardo» auf der alten Gotthard-Bergstrecke eine umsteigefreie Direktverbindung ins Tessin. Er verkehrt stündlich alternierend von Basel bzw. Zürich in die Hauptstadt Bellinzona und ab 5. April 2021 weiter nach Locarno an den Lago Maggiore. Eingesetzt werden die neuen, kupferfarbenen Traverso-Züge mit je 359 Sitzplätzen und grossen Panoramafenstern.

Mit dem Zug geht es durch den 1882 eröffneten Gotthardtunnel nach Airolo, dem höchsten Bahnhof der Schweiz auf 1141 Metern über Meer. Durch das Leventinatal geht es weiter hinunter nach Bellinzona und durch die Magadinoebene bis an den Lago Maggiore. Auch Erlebnisse entlang der Route, sind Teil des «Treno Gottardo»-Angebots. Die SOB arbeitet dafür mit ansässigen touristischen Dienstleistern zusammen, deren Angebote auf der Website des Zuges buchbar sind. Neben dem bequemen Kauf des Bahntickets können Reisende dort gleichzeitig beispielsweise das Eintrittsticket für ein Museum oder eine Fahrt mit der Bergbahn erwerben.

Ein spannendes Ausflugsziel bietet auch die Ausstellung «Ceneri 2020, ein Tunnel, sein Land und seine Leute - fotografische Schnappschüsse von Nicola Demaldi» mit 30 unveröffentlichten Aufnahmen aus den letzten 13 Jahren seiner Arbeit. Diese ist vom 13. Mai bis zum 7. November 2021 im Castelgrande in Bellinzona zu finden. Neben technischen Aspekten des Tunnelbaus finden sich darunter Fotografien von stillen Protagonisten, die mit ihrer Arbeit die Umsetzung dieser technischen Meisterleistung überhaupt erst möglich gemacht haben.

(TN)