Tourismuswelt

Sunday Press Swiss fordert von Piloten substanziellen Kostenbeitrag

Nach der Kündigung des Gesamtarbeitsvertrages äussert sich Swiss-COO Thomas Frick zur neuen Realität. - Schweizer Skigebiete verzeichnen aufgrund der Krise weniger Besucher. - Untersuchungsexperten werfen dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) mangelnde Aufsicht vor.

Das sagt Thomas Frick zur Kündigung des GAV mit den Piloten

Vergangene Woche hat die Swiss mitgeteilt, dass der Gesamtarbeitsvertrag mit ihren Piloten gekündigt werde. Nun äussert sich Operativchef Thomas Frick in einem Interiew mit der «Sonntagszeitung» dazu. Er beteuert, dass sich Passagiere trotz der aktuell wenigen Flüge keine Sorgen um die Sicherheit machen müssen, weil die Airline ein mehrstufiges professionelles Trainingskonzept für Piloten habe. Auch haben diese die Möglichkeit, in den Simulatoren zu üben, denn es könne gut sein, dass die Piloten aufgrund der Krise monatelang nicht in einem Cockpit sitzen.

Ausserdem gibt Frick zu, dass die Kommunikation mit der GAV-Kündigung nicht gut war: «Es ist immer unangenehm, wenn man weiss, dass über die eigene Zukunft verhandelt wird, man aber die Details nicht kennt. Und so kommt natürlich eine Kündigung des GAV überraschend und trifft einen. Wir haben daher begonnen, unsere Kommunikation mit den Piloten auch zu diesem Thema zu intensivieren.»

Frick unterstreicht, dass die Swiss in der Lage sein müsse, schneller und flexibler auf Veränderungen zu reagieren, sei es bei der Strecken- und Flottenplanung oder bei den Kosten. Letzteres könnte mittels eines flexibleren Lohnmodells basierend auf dem Arbeitsvolumen erreicht werden. «Ebenso sollen die Mitarbeitenden über Erfolgsbeteiligungsmodelle nicht nur in guten Zeiten profitieren, sondern auch in schlechten Zeiten Mitverantwortung tragen. Durch diese Krise hat sich unsere Sicht auf die Dinge natürlich verschärft. Somit brauchen wir auch von den Piloten einen substanziellen Kostenbeitrag analog dem der anderen Personalgruppen», sagt der COO der Swiss.

Viel Platz auf den Schweizer Pisten

Die Schweiz wurde diese Saison mit einem schneereichen Winter gesegnet. Schneesportfans können sich trotz globaler Pandemie auf die Pisten wagen, während Hallenbäder oder Fitnessstudios geschlossen bleiben müssen. Dieser Umstand hat international für Gesprächsstoff gesorgt. Und trotzdem beklagt sich Stefan Reichmut von der Feriendestination Arosa-Lenzerheide gegenüber der «Sonntagszeitung» über ausbleibende Gäste: «Über den ganzen Winter gesehen, liegen wir rund 25 Prozent hinter den Zahlen des Vorjahres», sagt er.

Den Einbruch der Besucherzahlen merke man vor allem bei den Genussskifahrern und Familien. Dies, weil die Restaurants nur Take-Away anbieten. Auch im Engadin seien nicht so viele Skifahrer unterwegs wie sonst: «Dafür lebt das Tal grundsätzlich mehr», sagt Jan Steiner von der Engadin St. Moritz Tourismus AG gegenüber der Zeitung. Dies sei den Zweitwohnungsbesitzern zu verdanken, die sich nun öfters dort aufhalten. In Adelboden-Lenk seien laut Silvia Nüesch die Mehrheit der Hotels als auch Ferienwohnungen gut gebucht. Auch die meisten Glarner Skiorte sind «bezogen auf die Logiernächte in Hotellerie und Ferienwohnungen den Umständen entsprechend zufrieden», sagt Fridolin Hösli von Visit Glarnerland gegenüber der Zeitung. Dort leide vor allem das Gruppenreisen Geschäft.

Hat das Bazl zu wenig aufgepasst?

Untersuchungsexperten des Ju-52-Absturzes im August 2018 werfen dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) mangelnde Aufsicht vor. Auf zwanzig Seiten listet die Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) Zwischenfälle der Ju-Air auf - und etliche davon waren dem Bazl bekannt, schreibt die «Sonntagszeitung». Darüber wurde das Amt durch Dritte informiert. Immer wieder erscheine im Bericht folgende Formulierung: «Das Bazl konnte nicht darlegen, wie es in der Folge mit der Meldung umging und welche Konsequenzen sich daraus ergaben.»

Im Bericht werden mehrere brenzlige Vorfälle gemeldet, gegen welche das Bazl zu wenig unternommen haben soll. Auch die Prüfung der Ju-Piloten war fraglich: Zwar seien Inspektoren immer wieder auf Inspektionsflügen dabei, jedoch auf solchen ohne Passagieren und auf nicht vergleichbaren Routen mit jenen des gewerblichen Betriebs. Lediglich einmal in den letzten zehn Jahren war das Amt auf einem Passagierflug mit dabei: am 13. September 2016. Die Sust habe die Daten dieses Fluges analysiert und festgestellt, dass die Ju-Piloten Gebirgsketten «mehrfach deutlich» unterhalb des Sicherheitsabstandes von 300 Metern über Grund überquerten, und zwar in einer Flugweise, die «deutlich» den vom Bazl selbst verfassten Richtlinien widerspricht. Trotzdem lautete das Fazit des Inspektors nach der Landung: «In jeder Hinsicht als tadellos.» Es wird nun gefordert, dass Bundesrätin Simonetta Sommaruga mit der Rolle des Bazl auseinandersetze.

Das kann der «Treno Gottardo»

Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnells haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die umsteigefreien Verbindungen nach Göschenen, Airolo, Faido und Biasca. Ein mühsames Unterfangen für Reisende. Seit dem 13. Dezember hat die Südostbahn jedoch ein neues Angebot lanciert: Stündlich fährt der «Treno Gottardo» ab Basel (mit Halt in Olten und Luzern) beziehungsweise Zürich (mit Halt in Zug) Richtung Süden. In Arth-Goldau können Passagiere aus der Ostschweiz zusteigen. Weitere Halte sind Schwyz, Brunnen, Flüelen, Altdorf, Erstfeld, Göschenen, Airolo, Ambrì-Piotta, Faido, Lavorgo, Bodio und Biasca.

Die «Sonntagszeitung» hat das Angebot getestet: Bereits vom Erscheinungsbild her überzeugte die «Traverso»-Züge von Stadler Rail dank grossen Fernstern im unteren Stock, zwei Bistrozonen mit regionalen Spezialitäten sowie genügend Platz für Velos und Skiausrüstung.

Konzerte für Geimpfte

Die Economiesuisse und der Arbeitgeberverband haben dem Bundesrat einen vier-Phasen-Plan für die Rückkehr zur Normalität unterbreitet. Sie fordern bereits ab 1. März Lockerungen: Läden sollen öffnen, die 5er-Regel für Treffen gekippt werden sowie die Home-Office-Pflicht aufgelöst werden. Weitere Lockerungen sollen je nach Fortschritt der Impfkampagne erfolgen.  Sobald genug Impfstoff für alle da ist, nach derzeitiger Planung also etwa im Juni, sollen auch Grossevents wie Konzerte, Partys oder Sportanlässe wieder möglich sein – allerdings nur für Geimpfte, berichtet die «NZZ am Sonntag». Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, sagt: «Es wäre unfair, das Leben der Geimpften ständig einzuschränken, nur um die zu schützen, die sich nicht impfen lassen wollen.»

Besonders die Jungen warten laut der Zeitung auf Lockerungen. Die Mobilität hat trotz Lockdown wieder zugenommen und es hagelt Bussen, weil sich Jugendliche in zu grossen Gruppen treffen. Forscher hingegen raten zu Vorsicht aufgrund der Virus-Mutationen: «Wir riskieren einen rasanten Anstieg der Ansteckungen, wenn die Massnahmen zu früh aufgehoben werden», sagt die Genfer Epidemiologin Silvia Stringhini gegenüber der Zeitung.

Bei den Kantonen stauen sich die Härtefall-Gesuche

Schon über 17'000 Härtefall-Gesuche sind laut dem «Sonntagsblick» bei allen Kantonen der Schweiz eingegangen. SVP-Finanzminister Ueli Maurer rechnet bis zum Ende der Krise mit 100'000 Anträgen. Kommende Woche werde der Bundesrat vermutlich die Härtefallhilfe von fünf auf zehn Milliarden aufstocken, berichtete der «Tagesanzeiger».

Doch es mangelt an der Geschwindigkeit, mit welcher die Kantone die Gesuche prüfen und Auszahlungen leisten. «Das Programm ist und bleibt ein einziges Fehlkonstrukt», sagt etwa die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran. Das Geld komme bei zu wenigen Unternehmen an und vor allem aber viel zu langsam. Laut der «Tagesschau» seien erst 155 Millionen Franken geflossen. Dabei steht vielen Unternehmen das Wasser bis zum Hals. Problematisch sei auch, dass die Hilfeleistungen von Kanton zu Kanton anders umgesetzt werde.

Die SP und die Grünen wollen in der kommenden Session im März Anpassungen erzwingen. Laut der Zeitung wolle die Regierung aber bereits nächste Woche Anpassungen verkünden: Die Obergrenze der À-fonds-perdu-Beiträge etwa soll von aktuell 750'000 Franken auf mehrere Millionen angehoben werden. Ausserdem soll es eine Lösung für Firmen geben, welche in mehreren Kantonen ansässig sind.

Reiseseiten

Auf den Reiseseiten der «Sonntagszeitung» gibt es heute wieder einmal reichlich Inspiration für den nächsten Trip und spannendes Hintergrundwissen. Es wird etwa über Thomas Castelberg geschrieben, der in der Bündner Surselva Nacht für Nacht die Langlaufloipen perfekt präpariert. Sechs Stunden ist er dafür mit seinem Pistenfahrzeug «Husky» jeweils auf der 32 Kilometer langen Strecke unterwegs. Bereits seit über 25 Jahren steht er im Dienst der Gemeinde Sumvitg und pflegt die touristische Infrastruktur im gleichnamigen Ort sowie Rabius, Surrein und Cumpadials. Im Sommer hält er die Wanderwege in Schuss.

Wussten Sie, dass im Hotel Radisson Blu am Flughafen Zürich der Roboter «Jeeves» die Mitarbeitenden unterstützt? Es ist der erste Hotelroboter, der in der Schweiz im Einsatz ist und ist vor allem als rollende Minibar unterwegs. Jeeves erledigt aber auch Transporte, indem er den Gästen etwa Badeschlappen oder zusätzliche Kissen aufs Zimmer bringt.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten bei diesem eisig kalten Wetter in eine heisse Wanne unter freiem Himmel hüpfen. Eine tolle Vorstellung, oder nicht? Im Glanerland gibt es einen solchen Hot Pot auf 1100 Metern mit Blick auf die umliegenden Berge. Am Brienzersee wird der Pool gleich zum Fortbewegungsmittel. Mit rund vier Stundenkilometern kann man im 38 Grad Celsius warmem Wasser dahintuckern. Wer es luxuriöser mag, kann ideal in den ausfahrbaren Whirlpools des Hotels Seeblick in Faulensee BE entspannen.

Sie mögen den Winter und wollen ein ganz besonderes Übernachtungserlebnis? Die Zeitung stellt die Igludörfer mit Standorten in Davos-Klosters GR, Zermatt VS sowie Gstaad BE vor. Die Schlafsäcke werden vor Gebrauch eine Stunde in der Sauna aufgeheizt, sodass die Gäste in der Nacht warm haben. Es gibt auch ein umfassendes Gastronomiekonzept, das zu den Iglus gehört. Die Kundschaft, ob junge Paare, Grosseltern mit Enkeln, Flitterwöchner oder ganze Familien, schätze, dass es eine Sauna im Schnee gebe, sowie einen Whirlpool, dazu das Angebot von Schneeschuh- und Fackelwanderungen in der Nacht und vieles mehr.

(NWI)