Tourismuswelt

Der Bedarf für PCR-Tests, idealerweise möglichst spontan, ist ungebrochen hoch. Bild: Prasesh Shiwakoti Lomash

Die Testkapazität am Flughafen Zürich wurde verdoppelt

Jean-Claude Raemy

Das Testcenter am Flughafen Zürich ist gut angelaufen und wird rege genutzt. Daniel Steffen, CEO Checkport, erklärt, wo beim Check-In noch «Gefahr» lauert und weshalb das Testing nun gar erweitert wird.

Seit dem 7. Januar können Reisende am Flughafen Zürich einen Corona-Speicheltest absolvieren - ohne Voranmeldung und für jeweils 195 Franken pro Person. Über den stolzen Preis gab es den einen oder anderen Kommentar. Das scheint jedoch nur wenige abzuschrecken.

«Das Testcenter ist hervorragend angelaufen», erklärt Daniel Steffen - CEO von Checkport, welche das Testcenter betreibt - auf Anfrage von Travelnews. Seit Beginn des Testbetriebs wurden rund 4600 Tests durchgeführt; die Rückmeldungen seien fast durchwegs positiv gewesen. Die bisherige Test-Tagesspitze lag laut Steffen bei über 300 Tests; am vergangenen Wochenende war dies fast durchgehend der Fall. Auch die Lieferung eines Resultats innert fünf Stunden (ab Lieferung an Kurier) konnte ihm zufolge «bis auf einen Tag mit Schneechaos» immer gut einhalten werden.

Doch wer lässt sich überhaupt dort testen? «Etwa die Hälfte sind Passagiere, die am Check-in abgewiesen wurden», so Steffen. Häufigste Gründe für das Abweisen seien, in dieser Reihenfolge, das Fehlen eines Tests, das Vorhandensein eines falschen Tests (Antigen statt PCR), kein konformes Testresultat (Sprache) oder auch abgelaufene Tests. Die andere Hälfte seien Kunden, welche «geplant» kommen, wobei diese mehrheitlich innerhalb der nächsten 72–48 Stunden einen Flug gebucht haben. Laut Steffen werden auch immer öfter Airline-Crews getestet, für welche Checkport auf Anmeldung einen eigenen Warteraum und eine eigene Testbox bereitgestellt hat.

Der Spucktest werde sehr geschätzt, «insbesondere von Familien mit Kindern oder älteren Menschen». Ebenfalls sehr bewährt habe sich das «walk-in» Prinzip, das heisst «Testen ohne Anmeldung». Und da die Nachfrage so gut ist und es auf absehbare Zeit hin keine Verringerung sondern eher eine Zunahme der vielfältigen PCR-Testpflichten je nach Einreiseland gibt, hat Checkport die Kapazität nun gar verdoppelt.

Will heissen: Ab Donnerstag dieser Woche sind gar bis zu 600 Tests pro Tag machbar. Das Testcenter liegt übrigens beim Check-In 2 im 1. Stock und ist täglich von 6-20 Uhr geöffnet.

Zwei Stunden vor Abflug einchecken

Am Wochenende wurde überdies in diversen Medien über Warteschlangen beim Check-In berichtet, was angesichts der spärlichen Flüge überraschen mag. Checkport ist beim Check-In-Prozess auch involviert. Dass es zu Spitzenzeiten durchaus mal etwas länger gehen, sei normal, so Steffen, da aktuell beim Check-In sämtliche Dokumente überprüft werden müssen, welche es für die Einreise in das jeweilige Land braucht. Das dauert dann - gerade wenn Passagiere das nicht gewissenhaft und akribisch vorbereitet haben - schon mal länger. Wenn etwas fehlt und nicht zulässig ist, herrscht zudem Diskussions- bzw. Erklärungsbedarf. Steffen erzählt auch, wie kurzfristige Änderungen auf Seiten von Regierungen für Chaos sorgen - wegen den geänderten Einreisebestimmungen für Portugal seien auf dem gestrigen TAP-Flug nach Lissabon fast alle Passagiere «offloaded» worden.

Aufgrund der in der Regel nur noch wenigen täglichen Flüge ist dies betriebstechnisch in der Regel aber kein grösseres Problem. Steffen empfiehlt aktuell rund zwei Stunden Check-In-Zeit (inklusive Sicherheitskontrolle) einzuplanen.

Im Übrigen werden auch die Corona-Hotline von Checkport weiterhin rege genutzt. So stark, dass nachrekrutiert werden musste. Eine Reisebüro-spezifische Hotline sei allerdings weiterhin nicht vorhanden. Die Diskussionen mit dem Schweizer Reise-Verband seien diesbezüglich versandet.