Tourismuswelt

Statt auf der Skipiste verbringen tausende Briten ihre Ferien in der Schweiz in Isolation. Bild: engin akyurt

Südafrika- und Englandreisen fallen vorerst ins Wasser

Wegen der Coronavirus-Mutation stellt die Swiss bis auf weiteres die Flugverbindungen nach Grossbritannien und Südafrika ein. Einreisende aus den beiden Ländern müssen Rückwirkend in eine 10-tägige Quarantäne.

Gerade als sich etwas Zuversicht breit macht in der Bekämpfung der globalen Pandemie mit dem Impfstoff, der in zahlriechen Ländern bereits im Einsatz ist, taucht in England und Südafrika eine Coronavirus-Mutation auf. 70 Prozent ansteckender soll diese laut ersten Erkenntnissen von Wissenschaftlern sein. Die Alarmglocken der Regierungen läuten.

Die Schweiz hat schnell gehandelt und das BAZL ein Landeverbot für Flugzeuge aus den genannten Ländern erteilt. Die Swiss teilt mit, dass sie «bis auf Weiteres» nicht nach England und Südafrika operieren wird. Swiss bediente in Grossbritannien zuletzt die Flughäfen London Heathrow, London Gatwick und Manchester sowie Johannesburg in Südafrika. Frachtflüge sind von der neuen Bestimmung ausgenommen.

Auch andere Länder reagieren auf die Mutation: Israel hat beispielsweise kurzerhand ein Einreiseverbot für alle ausländischen Touristen verhängt. Auch Paraguay lässt laut «Nau.ch» keine Briten mehr ins Land. Ecuadors Präsident hat sogleich einen 30-tägigen Lockdown ausgerufen mit einer Ausgangssperre von 22 bis 4 Uhr. Auch Argentinien, Peru, Kolumbien und Chile erteilten ein Flugverbot für Verbindungen aus UK.

Verschärfungen in zahlreichen Ländern

Gestern (21. Dezember) hat das Bundesamt für Gesundheit eine Pressekonferenz bezüglich der Coronavirus-Mutation abgehalten. Einreisen aus Grossbritannien und Südafrika sind bis auf Weiteres für alle Ausländer verboten. Darüber hinaus müssen Einreisende aus den Ländern, die seit dem 14. Dezember in die Schweiz gekommen sind, rückwirkend für zehn Tage in Quarantäne.

Nicht davon betroffen sind Schweizerinnen und Schweizer, welche in ihre Heimat zurückkehren wollen. Auch Ausländerinnen und Ausländer, die einen gültige Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz haben, dürfen weiterhin die Landesgrenzen passieren. Somit dürfen diese Personen weiterhin auch per Flug zurück in die Schweiz. Auch Reisende aus Südafrika und England dürfen weiterhin in ihre Heimat zurückreisen.

Eine grossangelegte Rückhol-Aktion wie etwa im Frühling wird es aber nicht geben. Stattdessen hat das Aussendepartement (EDA) am Montag Schweizer Bürger in Grossbritannien und in Südafrika dazu aufgerufen, ihre Trips und Aufenthalte in der Smartphone-App «Travel Admin» zu registrieren. So könnten diese für eine allfällige Rückreise kontaktiert werden, sagte Hans-Peter Lenz, Leiter des Krisenmanagementzentrums beim EDA, an einer Pressekonferenz in Bern.

Quarantäne statt Skifahren

Und was passiert mit den rund 10'000 Briten, die über das Wochenende in 92 Flugzeugen in die Schweiz eingereist sind? Diese müssen sich in Quarantäne begeben. Laut einem Bericht des «Tagesanzeiger» hat der Bund hierzu die Passagierdaten der Airlines eingefordert und wird diese an die Kantone weiterleiten, welche wiederum für die Durchsetzung der Isolation zuständig sind.

Briten sind eine wichtige Gästegruppe für den Skitourismus in den Bergen. Im Walliser Skiort Verbier machen sie laut der Zeitung rund 21 Prozent der Übernachtungen aus. Viele der Ferienwohnungen in der Regionen sind im Besitz von Engländern. Die neuen Massnahmen dürften also erhebliche finanzielle Einbrüche mit sich ziehen.

Das Schweizer Gesundheitswesen ist bereits jetzt am Anschlag. Die Spitäler warnen bereits seit Tagen, dass die Betten voll sind. Es gilt nun die Ansteckungen möglichst tief zu halten, um eine Überlastung der Gesundheitseinrichtungen zu vermeiden.

(NWI)