Tourismuswelt

Keine Passagiere, kein Streckennetz, nur One-Way-Flüge und trotzdem erfolgreich: Jet Test. Bild: HAL9001

100'000 Euro in der UnterhoseTürkei-Touristen dürfen Lockdown umgehen

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Die Erfolgs-Airline ohne Passagiere

Die globale Luftfahrtbranche erlebt die dunkelsten Stunden ihrer Geschichte. Doch nicht allen geht es schlecht. Da wäre noch die Firma Jet Test & Transport - keine Airline im herkömmlichen Sinne, da sie keine Passagiere und kein Cargo befördert, und dennoch eine Airline mit einem AOC aus Bermuda und eigenem Kennzeichen (JTN). Vor allem ist die Firma Weltmarktführer in Sachen «Ferry Flights», also der Auslieferung oder Überführung von Flugzeugen. Zwar wurden 2020 nicht viele neue Flugzeuge ausgeliefert, aber sehr viele Flugzeuge irgendwo parkiert und wieder umparkiert oder gleich zum Verschrottungsplatz geflogen. Und so war es für JTN ein durchaus geschäftiges Jahr. Und das Geschäft macht Spass: Während Piloten anderorts jahrelang denselben Flugzeugtypen fliegen, haben die Piloten von JTN alle 10 oder mehr «type ratings», also die Lizenz zum Fliegen von 10 oder mehr unterschiedlichen Flugzeugtypen. Hinweis an alle aktuell arbeitslosen Piloten da draussen... [gelesen bei CNN]

Diese Solidaritätsaktion ging gewaltig in die Hose

Eigentlich wollten zwei Piloten der russischen Billigairline Pobeda mit einer Solidaritätsaktion auf die unfaire Behandlung eines Fussballspielers aufmerksam machen. Doch nun hat der Vizechef der Fluggesellschaft seinen Job verloren. Aber von Anfang an: Die beiden Piloten absolvierten ein unerlaubtes, gewagtes Manöver am Himmel mit rund 100 Passagieren an Bord. Beim Betrachten der Fluglinie auf «Flightradar» ist klar und deutlich ein Penissymbol zu erkennen. Mit dieser Solidaritätsaktion wollten die beiden Piloten den russischen Fussballspieler Artjom Dsjuba unterstützen. Dsjuba war als Kapitän der Nationalmannschaft von den Spielen im November ausgeschlossen worden, nachdem im Internet ein Intimvideo von ihm auf breite Beachtung stiess. Er masturbierte vor der Kamera. Der Videoclip führte zu einer riesigen Debatte über Selbstbefriedigung in Russland. Viele Prominente aus dem Showbusiness äusserten sich und bezeichneten das als normal. Trotzdem darf der Profifussballer vorübergehend nicht spielen - man schaue sich die Rückkehr im Frühjahr wieder an. Für den Vizechef der Airline hingegen sieht es bitter aus: Der Aufsichtsrat habe nun die Konsequenzen gezogen und den Vizechef entlassen. [gelesen bei 20 Minuten]

In Istanbul müssen nur die Einwohner zuhause bleiben

Die Türkei geht gerade einen gewöhnungsbedürftigen Weg, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Letzte Woche hat die Regierung für die Einwohnerinnen und Einwohner der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes Istanbul angeordnet, dass sich niemand mehr zwischen 21.00 Uhr am Freitag und 5.00 Uhr am Montag draussen aufhalten dürfen. Es ist damit zu rechnen, dass diese Restriktionen auch noch in den kommenden Wochen bestehen bleiben. Das pikante: Touristen sind davon ausgeschlossen. Die Besucher durften das ganze Wochenende über die Sehenswürdigkeiten besuchen, mit Schiffen über den Bosporus fahren oder entlang der Strassen schlendern - während die Einheimischen zuhause ausharren mussten. Die meisten Museen blieben für die Touristen geöffnet, genauso wie die Restaurants in der Altstadt. Ob diese ungleiche Behandlung für den nächsten Aufstand im Land sorgt? [gelesen bei The New York Times]

Gewagter Schmuggelversuch

Am Flughafen Düsseldorf versuchte kürzlich ein Mann, 350'000 Euro (knapp 377'000 Franken) in seiner Unterhose und seinen Schuhen am Zoll vorbei zu schmuggeln - erfolglos. Die Beamten der deutschen Bundespolizei fanden zunächst 250'000 Euro in den speziell präparierten Schuhen des 50-jährigen, der in die Türkei fliegen wollte. Die daraufhin alarmierten Zollbeamten fanden weitere 100'000 Euro in den Unterhosen des Mannes. Er habe sie dort «freischwebend gelagert, in der Hoffnung, dass dort nicht nachgeschaut wird», sagte ein Behördensprecher am Donnerstag.

Der Schmuggler sagt, dass er das Geld von einem Bekannten bekam und es in die Türkei bringen sollte. Jedoch konnte er sich nicht an den Namen des Geldgebers erinnern. Die Beamten stellten das Geld sicher und es wird nun geprüft, woher die 500-Euro-Scheine kommen. Gegen den 50-Jährigen wird ausserdem wegen Nichtanmeldung von Barmitteln ermittelt. In Deutschland müssen Bargeldbeträge ab 10'000 Euro bei der Ein- und Ausreise angemeldet werden. [gelesen bei Nau.ch]

Ehepaar kassiert teure Busse für Taxifahrt

Einschränkungen und Massnahmen um Ansteckungen mit dem Coronavirus sind nicht mehr wegzudenken. Und manchmal sind diese fraglich, wie ein Beispiel aus Griechenland zeigt. Ein Ehepaar nahm für die Fahrt an den Flughafen Athen ein Taxi in Anspruch. Eigentlich nichts verbotenes, aber dennoch erhielten das Paar je 300 Euro Busse und der Taxifahrer musste ebenfalls die gleiche Strafe bezahlen. Wieso? In Griechenland gilt seit Anfang November ein harter Lockdown, der jüngst um eine Woche bis zum 14. Dezember verlängert wurde. Während des griechischen Lockdowns gibt es für Taxi-Fahrten mit mehreren Personen nur zwei Ausnahmen: Wenn ein Elternteil mit minderjährigen Kindern unterwegs ist oder wenn jemand ins Krankenhaus muss und der Arzt dafür eine Begleitperson verordnet. Ehepaare sind davon ausgenommen. Ob das wirklich Sinn macht, wenn Ehepaare ohnehin rund um die Uhr zusammen sind, lassen wir mal offen... [gelesen bei N-tv]

(JCR/NWI)