Tourismuswelt

Wegweisende Entscheidungen wurden in La Palma getroffen - hier im Bild (l.) Mariano Hernandez Zapata, Präsident des Cabildo de La Palma, und die spanische Tourismusministerin Maria Reyes Maroto Illera. Bild: zVg

Die «Erklärung von La Palma» soll Auslandsreisen wieder einfacher machen

Die «International Conference on the recovery of tourism» hat auf der spanischen Insel La Palma getagt und dort Vorschläge getätigt hinsichtlich einer europaweit einheitlichen Regelung für sicheres Reisen in Corona-Zeiten. Papiertiger oder endlich der Weg zu mehr Verbindlichkeit?

Am vergangenen Montag (30. November) haben sich Vertreter der G20-Staaten auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Wiederbelebung des internationalen Tourismus geeinigt. Im Mittelpunkt der «International Conference on the Recovery of Tourism», welche auf der Kanareninsel La Palma abgehalten wurde, stand die Vereinheitlichung von Reiseregelungen. Dies ist in der EU schon lange ein heisses Eisen, wie Travelnews-Leser wissen, doch auch hier dauert es, bis zählbare Resultate vorhanden sind.

Die grundsätzliche Idee ist, dass Quarantäne-Aufenthalte bei Auslandsreisen auf ein notwendiges Minimum reduziert werden, während gleichzeitig die individuelle Sicherheit und Gesundheit der Reisenden gewahrt bleiben muss. Mit der vereinbarten «Erklärung von La Palma» wurden die Weichen in Richtung eines einfacheren, aber zugleich sicheren Reisejahrs 2021 gestellt. Diese sieht unter anderem die Annahme zwischenstaatlicher Protokolle vor, welche die Anerkennung von Covid19-Tests bei Reisen in ein anderes Land einheitlich und einfach ermöglichen sollen. Ausserdem sollen internationale Reisekorridore eingerichtet werden, welche die Wiederaufnahme des Ferien- und Geschäftsverkehrs zwischen Regionen mit ähnlichen epidemiologischen Kennzahlen ermöglichen würden. Insgesamt könnten dadurch Aufenthalte in Quarantäne stark reduziert oder vollständig vermieden werden. Ergänzt werden sollen diese Massnahmen durch noch flexiblere Änderungsmöglichkeiten bei Buchungen durch Touristen oder durch das Schaffen weiterer Reiseanreize sowie durch Schulungen und Fortbildungen für Tourismus-Fachkräfte.

Der Umgang mit vereinheitlichten Testprotokollen wurde im Jahr 2020 bereits von einigen europäischen Regionen – unter anderem den Kanarischen Inseln – erfolgreich erprobt. «Spanien hat hinsichtlich dieser Protokolle, die die Wiederaufnahme internationaler Reisen auf eine sichere Art und Weise erlauben, Pionierarbeit geleistet», sagte etwa die spanische Tourismusministerin María Reyes Maroto am Rande der Konferenz.

Erst das zweite Treffen der G20 zu diesem Thema

Die «International Conference on the Recovery of Tourism» auf La Palma war erst das zweite international auf Ebene der G20-Staaten koordinierte Treffen öffentlicher und privater Akteure der Reise- und Tourismusbranche. Gastgeber waren, neben dem Fremdenverkehrsamt von La Palma, die spanische Regierung, das World Travel & Tourism Council (WTTC) und die United Nations World Tourism Organization (UNWTO). Insgesamt nahmen Vertreter von über 95 Staaten sowie von mehr als 100 privaten Unternehmen teil.

Die Anreise war kein Problem: Seit dem 24. Oktober 2020 ist die Reisewarnung für die Kanarischen Inseln aufgehoben. Ausserdem sind die Kanaren von dem nationalen Gesundheitsnotstand, den die spanische Regierung für den Rest des Landes ausgerufen hat, ausgenommen. La Palma ist ein sicheres Reiseziel, das mit Hygienemassnahmen und Richtlinien dafür sorgt, dass Urlauber eine erholsame Zeit fernab der Massen verbringen können.

(JCR)